Bogenschützen nehmen 3-D-Ziele ins Visier

Mit 145 Startern hat der Kleinkaliber-Schützenverein Zell erstmals zusammen mit dem Team Bogenland aus Birkmannsweiler ein Turnier ausgerichtet. Dabei ist es nicht um eine Meisterschaft gegangen, denn der Spaß steht im Vordergrund. Aber Ergebnisse dürfen nicht fehlen.

Eines der 28 Ziele beim Turnier der Bogenschützen in Zell ist eine überdimensionale Spinne in 3-D. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Eines der 28 Ziele beim Turnier der Bogenschützen in Zell ist eine überdimensionale Spinne in 3-D. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Ein stehender Keiler in Originalgröße oder eine überdimensionale Spinne – die Ziele beim Turnier der Bogenschützen in Oppenweilers Teilort Zell sind sehr unterschiedlich. Auch einen Biber, einen Wolf, ein Krokodil, ein Mufflon oder einen Frosch nehmen die insgesamt 145 Starter im Alter von unter zehn bis über 80 Jahren ins Visier. Doch keine Angst. „Es sind alles Attrappen“, klärt Walter Ostertag vom gastgebenden Kleinkaliber-Schützenverein (KKSV) Zell auf. Schließlich würden die Sportbogenschützen nie auf echte Tiere ihre Pfeile schießen. Aber besonders sind die Ziele schon, denn in 3-D dürften sie manchem Tier schon täuschend ähnlich sehen.

Für die Zeller war das Turnier in dieser Größenordnung schon Neuland. „Es war für uns ein Probelauf für den 100. Vereinsgeburtstag im nächsten Jahr“, verrät Walter Ostertag. Er gehört dem KKSV Zell schon 56 Jahre an und schwärmt vom Bogenschießen: „Das ist ein Sport für jedes Alter.“ Zwar gibt es im Verein lediglich 18 Bogenschützen unter den 160 Mitgliedern, doch diese sind sehr rührig.

Ganz alleine hätten sie aber das Turnier in dieser Größenordnung nicht stemmen können. Deshalb haben die Zeller das Turnier zusammen mit dem Team Bogenland aus Birkmannsweiler ausgerichtet. Während sich die Gastgeber um das Drumherum kümmerten, nahm das Team Bogenland um Dirk Eichmann das Sportliche wie die Ziele, die Ergebnisse und den Parcours in die Hand. „Die Zusammenarbeit war sensationell“, freut sich Dirk Eichmann. Er hatte einen anspruchsvollen und etwa drei Kilometer langen Parcours rund um das Schützenhaus in Zell aufgebaut. In Gruppen von jeweils sechs Personen steuerten die Teilnehmer zu Fuß die 28 Stationen, an denen jeweils ein Ziel aufgebaut war, an.

Die 28 Ziele müssen aus Entfernungen von 15 bis 55 Metern getroffen werden

Hinzu kam ein zirka ein Kilometer langer Fußmarsch. „Aufgrund der geringen Anzahl der Parkplätze am Schützenhaus und des starken Regens am Tag zuvor stellten die Teilnehmer ihre Autos bei der Firma Murrplastik ab“, berichtet Walter Ostertag und dankt für die Unterstützung. Schließlich kamen die Bogenschützen nicht nur aus der näheren Umgebung wie aus Backnang oder Allmersbach am Weinberg, sondern waren unter anderem aus Karlsruhe, Ulm und Heidenheim angereist. Die Teilnehmer zeigten sich mit den Bedingungen sehr zufrieden. „Der Parcours ist perfekt und super gestellt. Auch das Wetter ist schön“, sagt Wolfgang Maier aus Backnang. Er ist seit acht Jahren im Bogenschießen aktiv. Was reizt ihn daran? „Es ist immer wieder spannend und macht Spaß ohne Ende“, antwortet der Sportler des Teams Bogenland.

Wolfgang Maier weist auch darauf hin, dass die Bogenschützen bei jedem Ziel die Entfernung selbst schätzen müssen. „Es sind zwischen 15 und 55 Meter. Das richtet sich nach der jeweiligen Größe des Ziels“, erklärt Walter Ostertag. Der Zeller macht auch klar, dass es beim 3-D-Bogenschießen nicht auf Zeit geht, sondern um die Präzision. Jeder Schütze hat drei Versuche pro Ziel. Trifft gleich der erste Pfeil ins Schwarze, gibt es die höchstmögliche Punktzahl von 20. Dann darf der Teilnehmer nicht noch mal das gleiche Ziel anvisieren. Klappt es erst beim zweiten oder dritten Schuss, gibt es dementsprechend weniger Punkte.

Nach zirka dreieinhalb Stunden haben alle Bogenschützen den Parcours absolviert. Und es stehen die Sieger in den verschiedenen Klassen fest. Dabei werden die Kategorien Bowhunter Recurve, Langbogen, Primitivbogen und traditioneller Bogen unterschieden. Außerdem gibt es die Unterteilungen nach den Altersklassen Damen, Herren (je über 17 Jahre), Jugend (15 bis 17), Kinder (11 bis 14) und Bambini (bis 10).

Eine Besonderheit gab es in Zell auch noch. Am Ende standen nicht nur die Gewinner in den einzelnen Klassen fest, sondern es wurde der Turniersieger in einem Finalschießen ermittelt. Den Modus dafür, der mit dem 3-D aber nichts gemeinsam hat, erklärt Walter Ostertag so: „Die besten 24 Teilnehmer haben je zwei Schuss auf einen hängenden Apfel. Wer am Ende am besten zielt, ist dann der Turniersieger.“ Das schaffte Manuel Herrmann.

Sieger – Bowhunter Recurve, Damen: 1. Lu Riedel 482 Punkte. – Herren: 1. Daniel Krammer 510. – Jugend: 1. David Brölz 224. – Langbogen, Damen: 1. Tanja Schwippl 352. – Herren: 1. Anton Jung 462. – Bambini: 1. Alexa Mayer 364. – Primitivbogen, Damen: 1. Simone Suchy 378. – Herren: 1. Michael Plata 404. – Traditioneller Bogen, Damen: 1. Imeke Kasprowicz 434. – Herren: 1. Denis Hasenstein 502. – Weibliche Jugend: 1. Ina Mertel 160. – Männliche Jugend: 1. Nilo Böhm 342. – Schüler: 1. Falk Neisuis 464.

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Erstellt:
3. Mai 2023, 06:00 Uhr

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