Das Festival der Kulturen und der Kulinarik

Von Mittwoch bis Sonntag öffnet der Sommerpalast in Murrhardt wieder seine Pforten. Die Besucher erwartet neben einem kulinarischen Streifzug durch die Welt auch ein buntes Programm mit namhaften Künstlern auf zwei Bühnen.

Das Festival der Kulturen und der Kulinarik

Zwei Bühnen sorgen beim diesjährigen Sommerpalast im Murrhardter Stadtgarten für kulturelle und musikalische Vielfalt. Foto: Stefan Bossow

Von Carolin Aichholz

Murrhardt. Hardy Wieland kann den morgigen Mittwoch kaum erwarten. Der Mitbegründer und Organisator des Murrhardter Sommerpalasts ist zwar angespannt, aber vor allem voller Vorfreude. Von Mittwoch bis Sonntag wird sich der Stadtgarten in ein riesiges Festival der Kulturen verwandeln, bis zu 10000 Besucher werden erwartet.

Die Veranstaltung wird seit einem Jahr von einer gemeinnützigen GmbH auf die Beine gestellt, hinter der der Verein Palastkultur steht. Ziel war es, den Sommerpalast losgelöst von der Stadt Murrhardt planen zu können. „Der Bürgermeister soll nicht mehr für all unsere Entscheidungen den Kopf hinhalten müssen, das tut er nun schon seit 1996. Wir sind jetzt erwachsen geworden“, sagt Hardy Wieland. Obwohl er bei den Vorbereitungen von seinem Sohn und in all den Tagen des Festivals insgesamt von bis zu 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt wird, befindet er sich bereits seit letzter Woche im „Chaosmodus“. Nicht zu Unrecht, die ganze Veranstaltung ist seit ihrem Bestehen stetig gewachsen und mittlerweile ein Mammutprojekt.

Der Ort des Geschehens ist auch in diesem Jahr wieder der Stadtgarten. Nur während der Coronapandemie fanden die Veranstaltungen in Teilorten wie Hinterwestermurr statt. So wurde mit dem „Bergfestival“ ein neues Veranstaltungskonzept entwickelt. Das wurde auch gut angenommen und läutete vielleicht eine kleine Zeitenwende ein. Denn seit der Rückkehr in den Stadtgarten im vergangenen Jahr und aus den weniger gut besuchten abendlichen Kulturveranstaltungen hat Hardy Wieland einige Lehren gezogen und das Konzept dementsprechend angepasst.

Der Trend geht weg von starren Kulturveranstaltungen und hin zu Festivals, bei denen jeder vorbeikommen und sich mitreißen lassen kann, da ist sich der Cheforganisator sicher. Dennoch soll weiterhin ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten werden.

Auf die Kulturliebhaber warten immer noch drei große Auftritte auf der Palastbühne und für die spontanen Besucher gibt es auf der neu konzipierten Biergartenbühne am Freitag und Sonntag Livemusik. Verschiedene Bands werden im Freien für Stimmung sorgen und jeder Geschmack soll dabei auf seine Kosten kommen. Die Auswahl der Künstler trifft Hardy Wieland sehr bedacht: „Ich habe mittlerweile viele Kontakte und das große Glück, dass die Bands meist auf mich zukommen.“

Das Programm auf den beiden Bühnen

Zahlreiche Künstler werden beim Sommerpalast auftreten:

Am Mittwoch macht Florian Schroeder ab 20 Uhr auf der Palastbühne mit politischem Kabarett den Anfang.

Am Donnerstag ist Sängerin, Songschreiberin und Pianistin Izo FitzRoy ab 20 Uhr auf der Palastbühne zu Gast. Ihre Musik zeichnet eine einzigartige Mischung aus Soul, Gospel und Blues aus.

Am Freitag tritt ab 20 Uhr die wohl funkigste Band Ghanas auf der Biergartenbühne auf. Die sechs Musiker der Gruppe FRA! verbinden die Genres Afrobeat, Highlife, Afrofunk und Rock.

Am Samstag öffnen sich die Vorhänge der Palastbühne fürs Varieté. Mehrere Künstler zeigen hier ab 20 Uhr eine Vielzahl an akrobatischen Disziplinen.

Am Sonntag beginnt bereits um 11 Uhr auf der Biergartenbühne der Jazzfrühschoppen mit den Bourbon Street Ramblers, die Dixieland-Jazz und Swing zum Besten geben. Ab 18 Uhr gibt es German Indie Folk von Mensch Monique, einem Duo aus Berlin, und um 20.30 Uhr übernehmen The Beez die Bühne.

Kinderprogramm Die jüngsten Besucher kommen am Donnerstag und Freitag auf ihre Kosten. Der Zirkusverein Neumarkt veranstaltet jeweils um 10 Uhr eine Zirkusshow mit Urlaubsfeeling zum Staunen, Schmunzeln und Lachen.

Der Ticketverkauf
Für die Bands, die auf der Biergartenbühne zu hören sein werden, wird kein Eintrittspreis verlangt. Zur Finanzierung setzen die Veranstalter darauf, dass die Besucher sich vor Ort über den Kauf eines Festivalbändchens für fünf oder zehn Euro beteiligen. Hardy Wieland hofft, durch die Erweiterung des Musikprogramms den Festivalcharakter des Sommerpalasts unterstreichen zu können. Die Karten für die Vorstellungen auf der Palastbühne kosten jeweils 24 Euro im Vorverkauf und sind auf der Homepage des Sommerpalasts zu kaufen. Kurzentschlossene können noch an der Abendkasse für 28 Euro Karten erwerben. Einlass ist jeweils ab 19.30 Uhr, es herrscht freie Platzwahl. Bisher sind für alle Abendveranstaltungen noch Tickets verfügbar, auch fürs Kinderprogramm am Donnerstag gibt es noch Karten zu kaufen. Die Vorstellung am Freitag ist bereits ausverkauft.

Die Küche bietet internationale Gerichte

Auch beim leiblichen Wohl der Gäste setzt man auf Vielseitigkeit und Qualität. Internationale Gerichte sind ebenso vertreten wie vegetarische oder vegane Speisen. „Die gab es bei uns schon, bevor sie überall zum Trend wurden“, sagt Organisator Hardy Wieland. Oft entstammen die Gerichte auch der sogenannten Fusionsküche. Das sind traditionelle Speisen mit einer Ergänzung aus einer fremdländischen Spezialität.

25 Köche wirbeln auf dem Gelände, um die Gäste zu bekochen, und bis zu 90 Helfer sind pro Abend gleichzeitig im Einsatz. Für ihre Arbeit ist Hardy Wieland auch sehr dankbar. „Wir sind alle wie eine große Familie.“ Er ist sich sicher, dass diese Atmosphäre auch auf die Besucher überspringt. „Für uns ist der Sommerpalast über seine ganze Dauer – vom Aufbau mit allen Veranstaltungen bis zum Abbau – ein einziger riesiger Abenteuerspielplatz.“