Der erste Bauabschnitt der Karlstraße ist fast fertig

Die Sanierung der Murrhardter Karlstraße schreitet zügig voran. Die wechselhaften Wetterverhältnisse haben keine Verzögerungen verursacht. Zwei der fünf Bauabschnitte werden voraussichtlich im September abgeschlossen.

Der erste Bauabschnitt der Karlstraße ist fast fertig

Die Mitarbeiter der Firma Lukas Gläser waren in den vergangenen Monaten fleißig in der Karlstraße zugange. Foto: Stefan Bossow

Von Lorena Greppo

Murrhardt. Vielerorts wird das Datum zur Fertigstellung eines Bauvorhabens immer weiter in die Zukunft verschoben. Die Sanierung der Karlstraße in Murrhardt ist kein solcher Fall. „Wir sind mit dem Fortschritt der Baumaßnahmen sehr zufrieden und sind unserem Zeitplan voraus“, lässt Bürgermeister Armin Mößner verlauten. Weder die anhaltenden Hitzephasen zu Beginn noch die Regenphasen im Juli und August konnten die Arbeiten stärker behindern. Es seien stets der Witterung angepasste Arbeiten erledigt worden, so Mößner, daher hätten die Wetterverhältnisse nicht zu Verzögerungen geführt.

Der erste Bauabschnitt, welcher den etwa 150 Meter langen Bereich von der Einmündung der Hörschbachstraße bis zur Blumstraße umfasst, sei so gut wie fertig, Anfang September werde er abgeschlossen. Im Zuge dessen wurden unter anderem die alte Asphaltfahrbahn und die Schotterschichten zurückgebaut, wurde die Mischwasserkanalisation hergestellt und verbunden, wurden Straßeneinläufe hergestellt, neue Wasserleitungen verlegt, wurde eine neue Asphaltschicht aufgebracht und vieles mehr. „Die Pflasterarbeiten der Gehwege befinden sich in den letzten Zügen und stellen vorerst die letzten Arbeiten dar. Ausstehend ist dann nur noch die Asphalttragschicht, welche zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit den weiteren Bauabschnitten eingebaut wird“, so Mößner.

Bislang zeichnen sich keine eklatanten Kostensteigerungen ab

Parallel wurde auch schon mit Bauabschnitt drei begonnen. Im Bereich des Burgermühlenstegs Richtung Murrgasse wurde mittels einer Spülbohrung ein sogenannter Düker, eine Druckleitung, zum Ringschluss der Wasserversorgung hergestellt. „Abschließend müssen nun die Oberflächen im Einbindungsbereich zwischen Murrgasse und Burgenmühlensteg wiederhergestellt werden“, erklärt der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass der dritte Bauabschnitt bis Ende September abgeschlossen wird.

Nahtlos geht es dann mit Bauabschnitt zwei weiter. Dieser umfasst vergleichbare Arbeiten, reicht von der Blum- bis zur Zügelstraße und soll bis zum Winter abgeschlossen werden, „sodass vor den kalten Monaten noch die Asphalttragschicht von der Hörschbachstraße bis zur Zügelstraße eingebaut werden kann“. Der anschließende Bauabschnitt vier sieht einen weiteren Düker mittels Spülbohrung im Bereich des Schwanenstegs zum vollständigen Ringschluss der Wasserversorgung des Bereichs Murrgasse vor. „Dieser ist je nach Wetterentwicklung für den Spätherbst eingeplant“, lässt der Bürgermeister wissen. Der finale Bauabschnitt fünf von der Zügelstraße bis hin zur Nägelestraße werde dann Anfang 2024 angegangen.

Im April, als auf die Ausschreibung hin die Angebote für die Baumaßnahme eingegangen waren, hatte die Stadt Murrhardt eine schlechte Nachricht zu verkünden gehabt: Das Ganze werde um einiges teurer, hieß es. Bis zu jenem Zeitpunkt war man von Kosten in Höhe von rund 2,34 Millionen Euro ausgegangen. Dann stand bereits fest: Die Dreimillionenmarke wird geknackt. „Die Zuschlagserteilung für die gesamte Baumaßnahme erhielt die Firma Lukas Gläser aus Aspach zum Preis von 3,261 Millionen Euro“, blickt Armin Mößner zurück. Die gute Nachricht bis hierhin: Stand jetzt zeichnen sich keine eklatanten Kostenexplosionen ab, wobei das zum derzeitigen Stand der Abrechnung noch nicht final beantwortet werden könne.

Und wie steht es mit der Rückmeldung vonseiten der Bevölkerung? Schließlich wird eine derart große Baumaßnahme nicht ohne Beeinträchtigungen im Alltag ablaufen. „Selbstverständlich sind bei einer Maßnahme dieser Größenordnung und Involvierung so vieler Bürgerinnen und Bürger die Rückmeldungen unterschiedlich“, führt der Bürgermeister aus. Die Notwendigkeit der Straßensanierung sei allen bewusst und die Aussicht der Optimierungen erscheine daher vielversprechend. Im Großen und Ganzen sei der Großteil der Murrhardterinnen und Murrhardter der Maßnahme gegenüber positiv gestimmt und kooperiere. „Temporäre Unzufriedenheiten können bei Tiefbaumaßnahmen im öffentlichen Bereich leider nicht immer verhindert werden“, weiß Armin Mößner aber auch. Solche Baumaßnahmen gingen immer mit temporären Einschränkungen einher. „Hier bleibt lediglich auf das Verständnis aller Beteiligten zu hoffen.“

Auch seien die Verantwortlichen gut vorbereitet: „Die Baufirma, das Planungsbüro und das Stadtbauamt sind bemüht, jedem Anliegen gerecht zu werden, und sie kümmern sich umgehend darum“, versichert der Rathauschef.

Große Interesse an einem Nahwärmeanschluss

Interesse Im Zusammenhang mit der Sanierung der Karlstraße wurde auch über den Anschluss an die Nahwärme gesprochen. Das Interesse an Wärmeanschlüssen war nach Angaben der Stadtwerke gut, Nägel mit Köpfen machen aber erst wenige. „Es wurden 20 Anschlussnehmer bis auf Höhe Karlstraße 47 und 4 im Bereich der Murrgasse/Bahnhofstraße angefragt“, berichtet Bürgermeister Armin Mößner. Bisher hätten sich erst zwei für einen Anschluss inklusive Übergabestation entschieden.

Anschlüsse Der Rücklauf wurde auf Ende August, bei einem Fall sogar bis 22. September verlängert. „Aus den bisherigen Gesprächen heraus wollen sich etwa 17 der potenziellen Anschlussnehmer für das Angebot zwei entscheiden, das einen Anschluss für eine Anschlusskostenpauschale nur bis ins Haus betrifft, ohne Übergabestation und hausinterne Verrohrung. Diese hätten dann die Möglichkeit, die Restarbeiten auch erst in einigen Jahren, wenn deren Heizung wirklich defekt ist, ausführen zu lassen“, so Mößner. Erst dann fallen die hauptsächlichen Kosten an, die der Anschlussnehmer sich auch voll fördern lassen kann. Wenn sich die Ergebnisse der Gespräche der Stadtwerke-Verantwortliche bestätigen, würden 20 der 24 potenziellen Anschlussnehmer, also 80 Prozent, einen Anschluss ins Gebäude bekommen.