Tod von Ex-Radprofi Davide Rebellin
Deutscher Lkw-Fahrer wegen Unfallflucht in Italien zu Haft verurteilt
Der italienische Radprofi Davide Rebellin stirbt 2022 nach dem Ende seiner Karriere bei einem Verkehrsunfall. Der Verursacher kommt jetzt ins Gefängnis.
Von red/dpa
Wegen des Unfalltods des ehemaligen italienischen Radrennfahrers Davide Rebellin ist ein Lkw-Fahrer aus Deutschland in Italien zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht der norditalienischen Stadt Vicenza sprach den 64-Jährigen schuldig, den früheren Radprofi überfahren und Fahrerflucht begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Gefängnis gefordert.
Rebellin war am 30. November 2022 bei einer Trainingsrunde nahe des norditalienischen Ortes Montebello Vicentino von einem Sattelschlepper erfasst und tödlich verletzt worden. Der 51-Jährige hatte kurz zuvor seine Profikarriere endgültig beendet.
Dem Lkw-Fahrer wurde Tötung im Straßenverkehr - ein Straftatbestand in Italien - sowie unterlassene Hilfeleistung zur Last gelegt. Nach dem Zusammenstoß hatte er sich vom Unfallort entfernt und war nach Deutschland zurückgekehrt. Auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls wurde der Mann dann verhaftet und an Italien überstellt.
Doping: Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking aberkannt
Rebellin triumphierte in seiner Karriere unter anderem bei den Etappenrennen Tirreno-Adriatico und Paris-Nizza. 1996 entschied er eine Etappe des Giro d’Italia für sich. Rebellin war allerdings ein Spezialist für Eintagesrennen. 2004 gewann er für das deutsche Team Gerolsteiner innerhalb einer Woche die Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Später schrieb er negative Schlagzeilen: Seine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde ihm wegen Dopings mit dem Blut-Doping-Präparat Cera aberkannt. Er wurde für zwei Jahre gesperrt, stritt Dopingvergehen und Betrug bis zuletzt aber stets ab.