Die Jugendarbeit ist Trumpf beim VfR Murrhardt

Große Anerkennung für die Aktivitäten des Murrhardter Vereins. Von Bürgermeister Armin Mößner, Sportkreis-Präsident Reinhold Sczuka und dem Vorsitzenden des Fußballbezirks Patrick Künzer gibt es bei der Jahresfeier mit Festakt zum 100-jährigen Bestehen Schecks und Präsente.

Diesmal nicht auf dem grünen Rasen, sondern auf der Showbühne im Einsatz: die Fußballer des VfR Murrhardt. Foto: Elisabeth Klaper

© Elisabeth Klaper

Diesmal nicht auf dem grünen Rasen, sondern auf der Showbühne im Einsatz: die Fußballer des VfR Murrhardt. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

100 Jahre jung wird der Verein für Rasenspiele (VfR) Murrhardt mit 450 Mitgliedern, davon rund 200 Jugendliche, in diesem Jahr. Daher war die Jahresfeier mit dem Jubiläumsfestakt verbunden. Vorsitzender Jürgen Feil erzählte kurz, wie alles begann: Am 9. Juli 1920 gründeten Mitglieder, die „lieber Sport mit Spiel verbinden wollten“ statt diszipliniert-militärisch zu turnen, eine Spielabteilung Fußball im Turnverein Murrhardt. Wegen „Knatsch zwischen den Turnern und denen, die der luftgefüllten Lederkugel nachjagten“, folgte am 16. November 1923 die Gründung des VfR.

Genau ein Jahrhundert später freut sich der Verein, dass nach dem Bezirksliga-Abstieg im vergangenen Sommer nun der Umbruch in der Kreisliga A gelungen ist. Auch weil Talente aus der eigenen Jugendabteilung, die von Marco Hess sowie Jens Mebert geleitet wird und über ein großes Trainer- und Betreuerteam verfügt, nachrückten. Mit Taner Has und Tobias Hofmann fand der VfR „zwei junge Männer, die genau unserem Trainerprofil mit Führungseigenschaften und Fachwissen entsprachen“, so Feil. Positiv ist zudem, dass viele Mitglieder unter Anleitung von Alexander Schwed mit Spenden und Arbeitseinsätzen das Vereinsheim energetisch sanierten.

Kriegsheimkehrer gründen 1923 einen reinen Fußballverein

Bürgermeister Armin Mößner berichtete, dass aus britischer Kriegsgefangenschaft Heimgekehrte einst den Grundstein für den Fußballsport in der Walterichstadt legten. Im Krisenjahr 1923 mit Hyperinflation beschloss die Deutsche Turnerschaft, dass Fußballabteilungen aus Turnvereinen auszuscheiden haben, worauf die Gründung des VfR erfolgte. Seither leiste der reine Fußballverein einen wichtigen Beitrag zum Breitensport. Die „wichtigste und fürs städtische Gemeinwesen wertvollste Tätigkeit“ ist die vorbildliche Jugendarbeit: Neben Fußballspielen lernen Kinder und Jugendliche auch wichtige soziale Kompetenzen.

Eine Sternstunde der Vereinshistorie war der Aufstieg in die Landesliga 1980 als höchster erreichter Spielklasse. Klar, dass unter den Gästen des Festakts auch Spieler jener Mannschaft waren. Meistertitel und Pokalsiege heimste im vergangenen Jahrzehnt zudem die vor drei Jahren allerdings abgemeldete Frauenmannschaft ein. Das zweite Männerteam wiederum fungiert seit einiger Zeit als Spielgemeinschaft mit der Sportvereinigung Kirchenkirnberg. Mößner hatte für den Jubiläumsverein aber nicht nur nette Worte, sondern auch einen Vereinsförderungsscheck über 1000 Euro.

Der VfR sei einer der wenigen Vereine der Region, der dank einer großen Zahl von Kindern und Jugendlichen alle Jugendmannschaften besetzt habe, wofür sich 22 Trainerinnen und Trainer ehrenamtlich engagieren, lobte Reinhold Sczuka, Präsident des Sportkreises Rems-Murr. Er überreichte Jürgen Feil im Namen des WLSB die Ehrenurkunde und zwei Schecks zu je 250 Euro vom WLSB und vom Sportkreis. Patrick Künzer, Vorsitzender des Fußballbezirks, hoffte, dass der VfR die Möglichkeiten der „strategisch günstigen Lage nutzt“, um schnell wieder aufwärts in die Bezirksliga aufzusteigen. Statt Geld übergab er dem Vorsitzenden einen Sack voll Fußbälle sowie Jubiläumsplaketten von DFB und WFV.

Für viel Vergnügen und Superstimmung in der fast voll besetzten Festhalle sorgte das von Schriftführer Patrick Koch moderierte Programm. Gestaltet worden war dieses von einem Organisationskomitee unter Regie von Anton Randisi und Alex Schwed. Zum Start zeigten die Kleinsten, Wölfe und Bambinis von drei bis sechs Jahren, mit Trainerin Kim Ebert ein spielerisch-fröhliches Tänzchen. Höhepunkt war die umjubelte Show „Best of VfR“ der aktiven Fußballer mit kreativ-witziger Parodie des Doppelpass-Fußballtalks. Dabei wurde das Trainerduo Taner Has und Tobias Hofmann von dem als „Laura Wontorra“ verkleideten Mukarem Chaudry interviewt. Launig wurde über die aktuelle Situation der ersten und zweiten Mannschaft sowie deren Spieler geplaudert. Fazit: Es gibt noch einiges zu optimieren, um wieder in die Bezirksliga aufzusteigen. Viele Lacher gab es auch für Rene Kasubke, der als „Stargast Oliver Kahn, Chef des FC Bayern München“ mit treffend imitierten Redewendungen und mal hämischen, mal anerkennenden Kommentaren zum VfR glänzte. Ein Augenschmaus war die attraktive, als Showtanz performte „Beckenbodengymnastik“. Ein stimmungsvoll dargebotener Popsong bildete den krönenden und viel umjubelten Abschluss.

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Erstellt:
28. Februar 2023, 06:00 Uhr

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