Jonas Kersken lässt sich behandeln, und Coach Mitch Kniat ruft zur Besprechung – ein Fall für den DFB.
Von dpa
Bielefeld - Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat ein Ermittlungsverfahren gegen Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat eingeleitet. Der 39-Jährige soll sich zum Vorwurf äußern, er habe seinen Torwart angewiesen, in einer Drittliga-Partie eine Verletzung vorzutäuschen. Die entstandene Pause habe er dann für eine Taktik-Besprechung genutzt.
Wie ein Sprecher des DFB bestätigte, wurde Kniat angeschrieben und zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert. Der Chefcoach des Teams, gegen das der VfB Stuttgart am 24. Mai (20 Uhr) im DFB-Pokalfinale spielt, hatte nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft am Sonntag bei Viktoria Köln eingeräumt, eine „Grauzone“ zu nutzen.
Beim Stand von 1:0 für Bielefeld hatte sich Arminia-Torwart Jonas Kersken ohne erkennbaren Anlass auf den Boden gelegt und nach einer Behandlung verlangt. Seine Mitspieler versammelten sich danach flugs bei Trainer Kniat. „Der Torwart täuscht eine Verletzung vor, das ist unsportlich“, sagte später Viktoria-Trainer Olaf Janßen, der wegen seines Protestes noch die Rote Karte erhalten hatte.
Im Gegensatz zu einer Verletzung bei einem Feldspieler muss sich ein Torhüter nicht außerhalb des Spielfelds behandeln lassen. Die Partie wird in so einem Fall unterbrochen. „Man kann das als unsportlich titulieren“, sagte Kniat in der Pressekonferenz und verwies auf andere aus seiner Sicht ungerechte Regeln: „Ich habe ein Wort von den Schiedsrichtern gelernt in den ganzen Jahren, in denen ich Trainer bin: Grauzone. (...) Dann können wir auch die Grauzonen für uns nutzen.“
Ähnlich hatte sich der Trainer von Arminia Bielefeld schon nach der Begegnung beim 1. FC Saarbrücken im Oktober geäußert.