Digitalisierung als großes Thema

Verband der Verwaltungsbeamten (VdV): Viele Ehrungen bei der Kreisversammlung

Digitalisierung als großes Thema

Einer der Geehrten: Jürgen Gäbisch aus Aspach wird von Bürgermeister Dieter Zahn (links) und VdV-Geschäftsführer Harald Gentsch in die Mitte genommen. Foto: privat

SULZBACH AN DER MURR (üb). Der Verband der Verwaltungsbeamten (VdV) hatte zur Kreisversammlung eingeladen. Zuvor fanden sich die Mitglieder bei der Firma L-mobile solutions GmbH&Co. KG ein. Das 2001 von Günter Löchner gegründete inhabergeführte Unternehmen wurde von den interessierten Beamtinnen und Beamten besichtigt. Die Firma hat derzeit 180 Mitarbeiter, davon etwa 100 am Standort Sulzbach an der Murr. Die Herren Christian Gmehling und David Hoffmann, unterstützt von Franziska Wudi, standen im Showroom „Digital Factory“ den faszinierten Besuchern Rede und Antwort.

Sulzbachs Bürgermeister Dieter Zahn erklärte, dass der Rems-Murr-Kreis zum drittgrößten Kreisverband gehöre. Er gab einen Überblick über Sulzbachs Projekte wie unter anderem Hochwasserschutz, Wasserversorgungskonzeption, Sanierungsprogramm. Das Land spare trotz sprudelnder Einnahmen und Zahn verwies nebenbei auf die 41-Stunden-Woche und die Kürzungen bei der Beihilfe. Bereits seit Jahren bestehe Fachkräftemangel, da die freie Wirtschaft den gut ausgebildeten jungen Menschen höhere Gehälter zahlt. Zudem beschließe die Politik Aufgaben und die Kommunen müssten bezahlen.

Es gebe keine Signale vom Land für eine Wochenarbeitszeit-Verringerung, so der Verbandsgeschäftsführer Harald Gentsch. Er ging auf die Neiddebatte bezüglich der Pensionen ein. Im Vergleich von Pensionen und Renten bleibt unberücksichtigt, dass in die Rentenkasse die Beiträge der Arbeitnehmer nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze einfließen, während bei den Beamten – vom Minister bis zum einfachen Dienst – alle erfasst seien. Viele Beamte hätten eine höhere Ausbildung abgeschlossen und Betriebsrenten blieben außen vor.

Er wies hierbei auch auf die Entscheidung des Oberverwaltungsgericht Niedersachsen hin, dass die Systeme nicht vergleichbar seien. Die Beamten hätten beispielsweise keinen Anspruch, nach 45 Jahren – mit 63 – ohne Abschläge in Pension zu gehen. Gentsch informierte, dass für die anstehende digitale Zukunft an den Hochschulen für Öffentliche Verwaltung ein neuer Studiengang „digitales Verwaltungsmanagement“ eingerichtet wird. Im Rahmen der Versammlung wurden zudem Mitglieder geehrt: Sabine Puppe für 25 Jahre; Günter Aldinger für 40 Jahre; Peter Baumbusch, Jürgen Gäbisch, Wolfram Kögler und Roland Kuhn für 50 Jahre; Konrad Grammel und Paul Roth für 60 Jahre sowie Gerhard Kontermann und Walter Stiefel für stolze 70 Jahre.