35 planetare Lebenszeichen hat ein Forscherteam untersucht. Mehr als zwei Drittel zeigen einen negativen Rekord an. Die Experten zeigen auch Lösungen auf. Können sie helfen, den Planeten vor den menschlichen Auswüchsen zu retten?
Flammen lodern bei einem Waldbrand im Sauerland.
Von Markus Brauer/dpa
Rund einen Monat vor der nächsten UN-Klimakonferenz (COP 29) vom 11. bis 22. November in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, präsentiert ein Forscherteam drastische Daten. Von den 35 „planetaren Lebenszeichen“, die die Gruppe Jahr für Jahr analysiert, haben 25 ihrem Report zufolge einen Rekordwert erreicht.
Die meisten waren negativ für das Klima. Mit der aktuellen Politik sei die Welt auf einem Kurs zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad bis 2100.
Der Report des Teams um William Ripple von der Oregon State University (USA) ist im Fachjournal „BioScience“ erschienen. Zu den Autoren gehören auch Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), und der dort arbeitende Forscher Stefan Rahmstorf.
Zahlreiche Rekordwerte
Schon seit einem halben Jahrhundert werde die globale Erwärmung richtigerweise vorhergesagt, schreibt das Team. „Trotz dieser Warnungen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung. Die Emissionen fossiler Brennstoffe sind auf ein Allzeithoch gestiegen“», mahnen die Autoren, die zahlreiche Studien ausgewertet haben.
Einige planetare Lebenszeichen mit Rekordwerten sind laut Report:
Klimaforscher sehen wenig Grund zum Optimismus
Wenig Einer vom Autorenteam zitierten Umfrage zufolge sind Klimaforscher wenig optimistisch:
„Wir befinden uns bereits mitten in einem abrupten Klimaumbruch, der das Leben auf der Erde in einem Ausmaß bedroht, wie es die Menschheit noch nie erlebt hat“, mahnt Ripple laut einer Mitteilung seiner Universität.
Doch es gibt Lösungen
„In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion“, schreiben die Forscher und schlagen Lösungen vor:
„Die Zukunft der Menschheit hängt von unserer Kreativität, Moral und Beharrlichkeit ab“, resümieren die Forscher in ihrem Bericht.