Mit dem Herbst kommt bei vielen Menschen ein Stimmungstief. Das muss aber nicht direkt eine Winterdepression sein, und gegensteuern lässt sich auch.
Nicht jeder, der sich im Winter niedergeschlagen fühlt, leidet unter einer Winterdepression.
Von Bettina Lüke (dpa)/Markus Brauer
Nicht jeder, der sich in der dunkleren Jahreszeit niedergeschlagen fühlt, leidet zwangsläufig unter einer Winterdepression. „Teilweise sprechen wir auch nur von einem sogenannten Winterblues“, sagt Steffen Häfner, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und ärztlicher Direktor der Klinik am schönen Moos in Bad Saulgau in Baden-Württemberg.
Winterblues oder Winterdepression: Was ist der Unterschied?
Beim Winterblues stehen Häfner zufolge „melancholische Gedanken im Vordergrund und das Bedürfnis, sich vermehrt auf sich selbst und den engeren Kreis seiner Liebsten zu konzentrieren“. Die Symptome sind mild und gehen oft von allein wieder vorbei. Falls sie aber länger als zwei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, ist es durchaus ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Bei der Winterdepression oder Seasonal Affective Disorder (SAD) wiederum können spezifische Symptome und solche einer klassischen Depression zusammen auftreten. Dazu gehören:
Wie kann man im Alltag einer Winterdepression vorbeugen?
Häfner rät, vorsorglich die eigenen Energiereserven in der dunklen Jahreszeit zu stärken und so einer Winterdepression entgegenzuwirken:
Soziale Isolation, weniger Interesse an Freizeitaktivitäten
Symptome wie Heißhunger und ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis gelten als typisch für die Winterdepression. Von einer Winterdepression spreche man, wenn die Symptome mindestens zwei Jahre lang bestehen.
Denn: Ein charakteristisches Merkmal der Winterdepression sei „ihr wiederkehrender Verlauf“, erklärt Häfner. „Mit dem Einsetzen des Frühlings lassen die Symptome meist nach, nur um in der Herbst- und Wintersaison erneut aufzutreten.“ Wer Jahr für Jahr in dieser Zeit die Symptome bemerkt, sollte über eine ärztliche Abklärung nachdenken.