E-Sportler Simon Zügel zockt nun für den VfB Stuttgart

18-jähriger E-Sportler aus Oppenweiler schlägt ein neues Kapitel auf. Er hat den 1. FC Heidenheim nach einem Jahr verlassen und spielt nun auf der Playstation für das neu gegründete Team seines Lieblingsvereins in der Saison 2022/2023 der Virtuellen Bundesliga.

Simon Zügel blickt zusammen mit Burak May, Niklas Luginsland, Deni Mutic und VfB-Vorstandsvorsitzendem Alexander Wehrle (von links) zuversichtlich der neuen E-Sport-Saison in der Virtuellen Bundesliga entgegen. Foto: VfB Stuttgart

Simon Zügel blickt zusammen mit Burak May, Niklas Luginsland, Deni Mutic und VfB-Vorstandsvorsitzendem Alexander Wehrle (von links) zuversichtlich der neuen E-Sport-Saison in der Virtuellen Bundesliga entgegen. Foto: VfB Stuttgart

Von Heiko Schmidt

Simon Zügel freut sich riesig über den nächsten Schritt. Der E-Sportler aus Oppenweiler wird in der neuen Saison den Controller der Playstation für den VfB Stuttgart bedienen. „Das ist cool. Der VfB ist seit eh und je mein Lieblingsverein“, sagt der 18-Jährige und schiebt nach: „Ich war sehr glücklich, als ich es erfahren habe. Ich habe richtig Bock auf die neue Saison.“

Der Gymnasiast ist kein Neuling in der E-Sport-Szene. In der vergangenen Saison der Virtuellen Bundesliga war er für das Team von Leno E-Sports und somit für den 1. FC Heidenheim aktiv. Am Ende reichte es zum fünften Platz, in der Saison davor wurden die Heidenheimer deutscher Meister. Da spielte Zügel noch nicht mit, denn das vergangene Jahr war sein erstes als Profi. „Ich habe sehr gute Erfahrungen für mich gesammelt“, blickt er zurück. Aber: „Vom spielerischen Erfolg hatte ich mir mehr erhofft.“ Konkret heißt das, dass Simon Zügel zwei Bundesliga-Spiele absolviert hat – alle online. Ein Unentschieden und eine Niederlage waren seine Bilanz. Im DFB-E-Pokal lief es für die Heidenheimer besser, denn sie belegten Platz zwei. Das Finale wurde gegen den FC St. Pauli mit 0:2 verloren.

Viel wichtiger für den bescheiden wirkenden 18-Jährigen ist, als Talent einen Schritt nach dem anderen zu machen. „Ich möchte viel lernen und langsam besser werden“, berichtet Simon Zügel. Die richtigen E-Sport-Experten dafür hat er mit Burak May und Deni Mutic in seinem Team. Mit beiden spielte Zügel schon in Heidenheim. Der erfolgreichste Spieler des Trios war in der vergangenen Runde Mutic, denn er schaffte es in die Top 8 in der E-Champions League. Der frühere Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach II sagt: „Für mich geht mit der Chance, den VfB als Teamkapitän in die E-Sport-Saison zu führen, ein Traum in Erfüllung. Ich bin in der Region geboren und aufgewachsen und VfBler durch und durch.“ Mutic ist nun zusammen mit Zügel und May zum VfB Stuttgart gewechselt. Ebenfalls weiterhin mit dabei ist Niklas Luginsland als Content Creator.

Schüler hat VfB-Heimspiele besucht

Eine große Unterstützung bekommt die neue E-Sport-Mannschaft des VfB vom Verein. „Mit dem aktuellen Team können wir vom Start weg sehr erfolgreich sein“, sagt der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. Dieses Vertrauen wollen Simon Zügel und seine Kollegen auf der Konsole rechtfertigen und mit guten Leistungen die entsprechenden Erfolge einfahren. Der Kontakt zum Verein ist laut dem E-Sportler aus Oppenweiler sehr gut. „Wir haben schon einige Heimspiele in dieser Saison besucht und hatten dabei Kontakt zu den VfB-Profis“, berichtet der 18-Jährige stolz.

Derzeit hat er Ferien und genießt die Zeit. Zuletzt war er mit seiner Familie im Urlaub in der Türkei. Diese Woche erholt sich Simon Zügel mit Kumpels in Kroatien. Anschließend geht es für ihn wieder rund. Dann beginnt sein letztes Schuljahr beim Sozialgymnasium in Backnang. Dort hat er sich in Richtung Pädagogik und Psychologie orientiert. Außerdem wird er weiterhin auf dem Sportplatz zu finden sein, denn der E-Sportler spielt in der A-Jugend des Juniorteams Sulzbach/Oppenweiler. Dort nimmt er eine zentrale Rolle im Mittelfeld ein. Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen.

Den größten Teil seiner Freizeit wird Simon Zügel aber nach seinem Urlaub mit dem Zocken auf der Playstation verbringen. Mit dem E-Sport hatte es für ihn so richtig vor zweieinhalb Jahren begonnen. Bei der ersten Auflage des BKZ-FIFA-Cups unserer Zeitung hatte er mit der Mannschaft seines Heimatvereins SG Oppenweiler-Strümpfelbach die Nase vorne. Außerdem gehörte er bis zum Herbst 2021 für ein Jahr lang dem Team Mizka E-Sports aus dem Remstal an. „Das hat mir sehr viel geholfen“, macht der 18-Jährige klar. Anschließend unterschrieb er beim Team von Leno E-Sports seinen ersten Profivertrag. Ein Highlight in 2021 war für ihn die Teilnahme an der deutschen Einzelmeisterschaft. Beim Grand Final belegte der E-Sportler den 15. Platz, was eine große Überraschung war.

Auch ergreift er viel die Initiative. Über die Internetplattform Twitch streamt er viele seiner Spiele live. Auch über Instagram ist er mit anderen E-Sportlern im regen Austausch. „Das habe ich auch in der neuen Saison vor. Da möchte ich auch etwas mehr machen“, verrät Simon Zügel. Er hofft, vielleicht schon bald nach seiner Schulzeit einen weiteren Schritt machen zu können.

Saison beginnt im November

Start Die neue Saison der Virtuellen Bundesliga wird voraussichtlich Anfang November beginnen. Der VfB Stuttgart ist dabei ein Neuling. Der Verein startet mit seiner E-Sport-Abteilung neu durch. Im Sommer 2020 war diese aufgelöst worden. Ab der Saison 2023/2024 muss aber jeder Fußball-Bundesligist ein eigenes E-Sport-Team haben, um die Lizenz zu erhalten.

Fifa 23 Die neue Version des E-Sport-Programms für die Playstation und die Xbox soll am 27. September erscheinen. Mit den Neuerungen hält sich der Hersteller bislang noch bedeckt. Auch Simon Zügel kann noch nichts Genaueres dazu sagen. „Wir E-Sportler erhalten leider keine Vorabversion und müssen erst nach der Veröffentlichung schauen, was sich geändert hat“, sagt der 18-Jährige aus Oppenweiler. Dann gilt es für ihn, die Besonderheiten herauszufinden.

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Erstellt:
31. August 2022, 06:00 Uhr

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