Auch im Murrhardter Stadtwald sind die Trocken- und Borkenkäferschäden zu spüren. An einer besonders betroffenen Fläche haben Gemeinderatsmitglieder, Bürgermeister Armin Mößner sowie Mitarbeiter Jungbäume gesetzt. Foto: privat
MURRHARDT (pm). Kürzlich stand für den Murrhardter Gemeinderat, Bürgermeister Armin Mößner und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die für den Forst tätig sind, eine Exkursion in den Stadtwald auf dem Programm. Vor dem Start wurden strukturell-organisatorische Themen angesprochen wie der Betriebsplan und dessen Inhalte, die Forstneuorganisation infolge des Kartellverfahrens gegen das Land sowie die 2020 geplante Bodenschutzkalkung im Stadtwald. Dann ging es bei bestem Herbstwetter vor Ort, um Einblicke und Hintergründe rund um die aktuelle Lage des Waldes zu erhalten inklusive eines Ausblicks auf den Betriebsplan, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt. Der stellvertretende Leiter des Kreisforstamts Tobias Horwath und die Murrhardter Revierförster Dieter Seitz und Andreas Schlär informierten über die Problematik, die Trocken- und Borkenkäferschäden und die mögliche Anpassung des Waldes an den Klimawandel. Die Schäden bedingen in diesem Jahr eine Vielzahl an nicht geplanten Nutzungen, die in den kommenden Jahren wieder durch weniger Einschläge kompensiert werden müssen. Aktuell erschwerend hinzu kommt der im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehr verhaltene Holzpreis. Vorgeführt wurde auch der neu beschaffte Forstschlepper.
Am Beispiel eines Baumes, der auf den ersten Blick gesund erscheint, zeigten die städtischen Waldarbeiter, dass dieser durchaus vom Borkenkäfer befallen sein kann. Eine schnelle Aufarbeitung, sprich Fällung, ist dann geboten, um andere Bäume vor dem sich ausbreitenden Schädling zu bewahren. Eine von Trocken- und Borkenkäferschäden hart getroffene Fläche im Stadtwald haben Gemeinderat und weitere Teilnehmer der Exkursion zum Abschluss neu bepflanzt: Sie haben 130 Eichen und Elsbeeren gesetzt. Damit wurden kommende Pflanzungen im Stadtwald in den nächsten Jahren eingeläutet, um den Forst an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Für Bürgermeister Armin Mößner war die Waldexkursion wichtig, um Informationen zu den aktuellen Forstthemen zu erhalten. „Der Stadtwald mit seinen rund 900 Hektar Fläche hat für die Stadt eine herausragende Bedeutung“, sagte er.
Schon die Stadtwaldordnung Murrhardts von 1828 durch den damaligen „Stadtrath“ verpflichtete sich, die größtmögliche Nutzung zu gewährleisten, gleichsam aber der Nachkommenschaft einen nachhaltigen Stand der Waldungen zu sichern. „Diese Selbstverpflichtung hat die Stadt Murrhardt stets sehr ernst genommen und an ihr hat sich bis heute nichts geändert“, so Bürgermeister Armin Mößner.