Gerlinde Kretschmann

„Furchtbar“: First Lady mit Kritik an Berliner Grünen

Bei einem Talk-Format im Allgäu lässt sich die Ehefrau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu einer Bemerkung verleiten – dabei ist sie selbst Mitglied bei den Grünen.

Gerlinde Kretschmann ist für ihr breites soziales Engagement bekannt – und auch dafür, dass sie das Herz auf der Zunge trägt.

© Lichtgut/Christoph Schmidt

Gerlinde Kretschmann ist für ihr breites soziales Engagement bekannt – und auch dafür, dass sie das Herz auf der Zunge trägt.

Von Michael Bosch

Gerlinde Kretschmann hat bei einem Talkformat die Politik der Grünen im Bund kritisiert. Das, was die Fraktion in Berlin mache, sei „manchmal furchtbar“, sagte die 77-Jährige beim „Talk im Bock“ in Leutkirch (Kreis Ravensburg). Darüber berichtet unter anderem die „Schwäbische“. Die Bild-Zeitung machte daraus: „Frau Kretschmann findet die Grünen ‚furchtbar’“.

So ist es aber nicht. Die 77-Jährige grenzte die Grünen im Bund bewusst von der Landespartei ab, sprach von „die“ und „wir“. Die – also die Bundestagsfraktion – mache „reine Minderheitenpolitik und reine Katastrophenszenarien“, wird die Ehefrau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der „Schwäbischen“ zitiert.„Wir haben keine Freude an denen.“

Aussage von Kretschmann „ein bisschen unglücklich“

Dass Gerlinde Kretschmann bisweilen spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, ist gemeinhin bekannt. Moderator Karl-Anton Maucher, der durch den Abend führte, wollte Kretschmann nicht zu einer solchen Aussage verleiten. Aus seiner Sicht war das Ganze „ein bisschen unglücklich.“

Eigentlich sei es nur um das Engagement Kretschmanns in der Kirche und eben bei den Grünen gegangen – zwei Organisationen, die es derzeit nicht leicht haben. Dass jetzt daraus gemacht werde, dass Gerlinde Kretschmann die Grünen per se für furchtbar halte, sei schlicht falsch, so Maucher.

„First Lady“ will Gerlinde Kretschmann nicht sein

Gerlinde Kretschmann ist selbst Mitglied in der Partei, saß 15 Jahre im Stadtrat von Sigmaringen – auch für ihr soziales Engagement ist die „First Lady“ bekannt. Wobei sie mit dem Titel nichts anfangen könne, wie sie betonte. Genausowenig wie mit der „Landesmutter“. „Ich bin Frau Gerlinde Kretschmann und Ehefrau von Winfried Kretschmann, dem Ministerpräsidenten“, sagte die ehemalige Grundschullehrerin.

Dass das politische Geschäft im hier und jetzt mehr als schwierig sei, auch das sieht Gerlinde Kretschmann. Während früher ein Problem nach dem anderen aufgetaucht sei, kämen heute vielerlei Probleme auf einmal. Trotzdem: „Wir jammern, aber auf einem sehr, sehr hohen Niveau“, so Kretschmann.

Zum Artikel

Erstellt:
11. Oktober 2024, 14:19 Uhr
Aktualisiert:
14. Oktober 2024, 12:14 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen