Pfarrer José Antony (links) würdigte die unglaublich lange Zeitspanne, über die der Caritaskreis in der Gemeinde gewirkt hat. Foto: J. Fiedler
Von Petra Neumann
MURRHARDT. Vor 45 Jahren, also 1975, hatte der damalige Pfarrer Hermann Humpf der katholischen Kirchengemeinde St. Maria die Idee, einen Caritaskreis ins Leben zu rufen, der sich besonders um die älteren Gemeindemitglieder kümmern sollte. Nun wurde dieser Kreis aus Alters- und Krankheitsgründen aufgelöst und der langjährige Einsatz der Mitglieder mit einer kleinen Feier gewürdigt. In seiner Predigt stellte der Pfarrer José Antony die Leistungen dieses Projekts heraus: „Wir verabschieden heute nach 45 Jahren den Caritaskreis mit großem Dank und herzlicher Anerkennung. 45 Jahre sind eine unglaubliche Zeitspanne und ich habe im Archiv etliche Zeitungsartikel über sein Wirken gefunden, wie zum Beispiel Einkaufslisten und Notizen zu den Projekten. Die Mitglieder des Kreises haben unsere Gemeindemitglieder ab dem 75. Geburtstag besucht. Sie organisierten Adventsfeiern, Einkehrtage und Sommerfeste für die Senioren der Gemeinde. Darüber hinaus haben sie den Gottesdienst am Caritassonntag geplant und gestaltet.“ Ebenso würdigte Heinrich Dyckmanns den selbstlosen Einsatz der Mitstreiterinnen des Caritaskreises.
Maria Wieczorek, die damalige Pfarramtssekretärin, erinnert sich noch ganz genau, wie der damalige katholische Pfarrer mit dieser Idee auf sie zukam. Sie hat sie sofort aufgegriffen und mitgeholfen, sie in die Tat umzusetzen. Auch der Ideengeber Hermann Humpf war unter den Festgästen. Als Pfarrer baue man einfach auch auf das Potenzial der Gemeinde und der Einsatz der Caritasdamen kam auf jeden Fall sehr gut an, kommentierte er bescheiden und bedauerte, dass der Kreis sich auflöst. Doch Pastoralreferentin Martina Fuchs versicherte, dass man sich Gedanken um ein neues Projekt mache, das ähnliche Aufgaben übernehmen soll. Das Pastoralteam besorge zwischenzeitlich die Geburtstagsbesuche für Senioren, die keinen runden Ehrentag feierten.
Zusätzlich zu diesen Besuchen wurden die bereits erwähnten Einkehrtage organisiert und für die Teilnehmer Essen und Trinken zubereitet und bereitgestellt. Monika Knorr, die zeitweilige Leiterin des Caritaskreises, betonte, dass bei den Sommerfesten auch Bewohner der umliegenden Heime eingeladen worden seien, die sich ganz besonders darüber gefreut hätten. Die Kinder aus den Kindergärten hätten etwas Nettes aufgeführt und so sei die Stimmung immer ganz besonders innig gewesen. „Uns geht es doch gut, da muss man selbstverständlich an diejenigen denken, die dieses Glück nicht haben“, umriss sie ihren Einsatz. Gudrun Hauber und Edith Franke-Arnold standen ebenfalls als Leiterinnen dem Kreis vor. Für beide war es eine Frage des gelebten Glaubens, dass sie sich für die Senioren in ihrer Gemeinde einsetzten: „Der Glaube und der Dienst am Nächsten sollten keine Lippenbekenntnisse bleiben, sondern ein aktiver Teil des Lebens sein.“
Ein schönes Buffet war im katholischen Gemeindezentrum für die Gewürdigten aufgebaut worden. Dort fanden sich auch Fotos aus vergangenen Tagen. Die schon etwas rotstichigen Aufnahmen zeigen aber ganz deutlich, wie engagiert alle bei der Sache waren. Heute, da sie selbst Seniorinnen sind, kann man dem ehemaligen Team des Caritaskreises nur wünschen, dass in baldiger Zukunft ein neues Projekt entsteht und sie dann an ihren Geburtstagen einen netten Besuch bekommen werden – so wie sie es einst gehandhabt haben.