Die Geschäfte im ersten Quartal laufen noch besser als erwartet. Nun sieht sich Deutschlands größtes Geldhaus auf Kurs zu seinen verbesserten Jahreszielen - allen Turbulenzen an den Märkten zum Trotz.
Kräftiger Gewinnsprung im ersten Quartal (Archivbild)
Von dpa
Frankfurt/Main - Gewinnsprung für die Deutsche Bank zum Jahresauftakt: Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im traditionell guten ersten Quartal um 39 Prozent besser aus als ein Jahr zuvor - dank besseren Geschäften in allen Konzernbereichen und weiteren Einsparungen.
"Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht", bilanzierte Konzernchef Christian Sewing mit Blick auf den Vorsteuergewinn von gut 2,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre des Frankfurter Dax-Konzerns ein Gewinn von rund 1,8 Milliarden Euro - ebenfalls 39 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Globale Unsicherheit
Auch in dem infolge der US-Zollpolitik turbulenteren Umfeld sieht Deutschlands größtes Geldhaus für sich gute Geschäftschancen. "Natürlich gab es in diesem Umfeld auch ein paar schwächere Tage", sagte Finanzvorstand James von Moltke in einer Telefonkonferenz. In der zweiten Aprilhälfte habe sich die Situation aber normalisiert.
Nach Einschätzung von Sewing schwebt immer noch "das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges" über den Märkten, wie der Konzernchef an die Belegschaft schreibt. Aber viele Kunden setzten gerade jetzt auf die Deutsche Bank mit ihrer globalen Aufstellung. "Unsere Vision, europäischer Champion zu werden, wird damit nur noch relevanter", so Sewings Fazit.
Gewinnbringer Investmentbank
Den Löwenanteil zum Gewinnanstieg im ersten Vierteljahr steuerte das Investmentbanking bei, in dem die Deutsche Bank zum Beispiel das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen abwickelt. Die Sparte trug rund 3,4 Milliarden Euro zu den auf gut 8,5 Milliarden Euro gestiegenen Erträgen bei. Der Vorsteuergewinn der Investmentbank kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel auf 1,5 Milliarden Euro. Die Fondstochter DWS fuhr den zweithöchsten Quartalsgewinn der Firmengeschichte ein.
Stellenabbau und Filialschließungen
Zugleich tritt der Vorstand bei den Kosten auf die Bremse. Von 2,5 Milliarden Euro angepeilten Kostensenkungen sind den Angaben zufolge mittlerweile rund 85 Prozent erreicht. Die Deutsche Bank hatte angekündigt, im laufenden Jahr etwa 2.000 Stellen zu streichen und die Zahl ihrer Filialen weiter zu reduzieren. Ende März lag die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitstellen gerechnet bei 89.687. Das waren 636 weniger als ein Jahr zuvor.
Vorstandschef Sewing hatte Ende Januar ein neues Umbauprogramm angekündigt mit dem Titel "Deutsche Bank 3.0". So sieht das Management Potenzial, durch schlankere Hierarchien und mehr Einsatz von Künstlicher Intelligenz Kosten zu senken. Sewing will die Bank effizienter machen: Die Eigenkapitalrendite soll 2025 auf mehr als 10 Prozent steigen nach 4,7 Prozent im vergangenen Jahr. Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurde ein Wert von 11,9 Prozent erreicht.
Vorstandschef Sewing: Höchster Vorsteuergewinn in einem Quartal seit 14 Jahren (Archivbild)
Die Geschäfte der Deutschen Bank sind zum Jahresauftakt blendend gelaufen (Archivbild)