Angesichts der angekündigten Hitze am heutigen Samstag wird die Halle weiterhin von der Feuerwehr beobacht, die mit Wärmebildkameras nach Glutnestern sucht. Foto: 7aktuell/Kevin Lermer
Von Danny Galm, Regina Munder
und Tobias Klecker
Berglen. In der Nacht zum Freitag hat es in einer großen Halle auf dem Hof der AVB-Deponie in Berglen-Kottweil gebrannt. Nach ersten Angaben der Polizei kam bei dem Feuer in Berglen niemand zu Schaden. Es entstand jedoch ein Sachschaden in Höhe von rund 500000 Euro.
Laut Homepage des Recyclingunternehmens aus Kottweil werden auf der Deponie auch verunreinigte und gefährliche Abfälle entsorgt. Nach ersten Aussagen des Geschäftsführers Klaus Hemminger haben jedoch keine dieser Stoffe gebrannt, sie seien woanders gelagert. In der Halle befand sich „gemischtes Bauwerk“, also Teppiche, Holz, Papier oder Kunststoffe.
Zur möglichen Brandursache liegen aktuell noch keine Erkenntnisse vor. 85 Feuerwehrleute und 22 Rettungskräfte waren laut dem Berglener Feuerwehrpressesprecher und Abteilungskommandanten Jochen Gruber in der Nacht im Einsatz.
Für die Einsatzkräfte war es eine kurze Nacht. „Der Alarm ging um 0.43 Uhr raus, zunächst war von einem Schuppenbrand die Rede. Weil sich weitere Anrufer in der Leitstelle meldeten, weil sie einen Feuerschein sahen, stufte man das als Wohngebäudebrand ein“, schildert Gruber die Vorgänge, warum sich immer mehr Feuerwehrleute mitten in der Nacht schnell für den Einsatz fertig machten. „Als wir dann am Brandort ankamen, war die Lagerhalle schon in Vollbrand.“
Nach und nach kamen alle Kameraden der Berglener Wehr am Brandort an, außerdem von der Feuerwehr Schorndorf-Schornbach. Fellbacher rückten mit Atemschutz und Winnender mit der Drehleiter und einem Löschfahrzeug an. Richtig so, denn das Recyclingmaterial in der Halle war laut Gruber „zwei bis drei Meter hoch geschichtet, zur weiteren Verwertung“.
Als Nächstes war die Frage, ob das Löschwasser ausreichen würde. Zwar habe das Recyclingunternehmen einen eigenen Wasservorrat, „aber vorsorglich haben wir noch eine Leitung zu einem kleinen See in der Nähe gelegt und dort Wasser entnommen“, so Jochen Gruber.
Außerdem halfen zwei Baggerfahrer den Feuerwehrleuten: „Sie haben den Müll auseinandergezogen.“ So konnten die kleineren Mengen gut gelöscht werden. „Gegen 3, 3.30 Uhr hatten wir alles unter Kontrolle.“
Die Brandursache ist noch unklar. Klaus Hemminger kann nur mutmaßen. „Möglicherweise war unter den Kunststoffabfällen ein Akku, der sich entzündet hat“, so der AVB-Geschäftsführer. „Die Abfälle gehen durch die Sortieranlage. Holz, Papier und sauberen Kunststoff sortieren wir aus“, erklärt Klaus Hemminger. Asbest und sonstige kontaminierte Abfälle lagere man gesondert und extra verpackt. Beim Sortieren kann es jedoch passieren, dass beispielsweise ein Akku unentdeckt bleibt.