Häftling soll Feuer in Zelle gelegt haben

Ein 35-jähriger Gefängnisinsasse wird bei dem Brand in der JVA Stammheim lebensgefährlich verletzt.

Häftling soll Feuer in Zelle gelegt haben

Wegen des sich ausbreitenden Rauchs mussten Teile des Gefängnisses maschinell entlüftet werden.

Von Sebastian Steegmüller

Stuttgart - Bei einem Brand in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Stuttgart (JVA) in Stammheim sind am Sonntagnachmittag neun Personen verletzt worden, ein 35 Jahre alter Häftling lebensgefährlich. Zunächst war von fünf verletzten Personen die Rede. Es entstand ein Schaden von mehreren Tausend Euro, meldet die Polizei. Noch sind viele Fragen offen, die Kriminalpolizei geht jedoch davon aus, dass der 35-jährige Mann das Feuer gelegt haben könnte. Nach bisherigen Erkenntnissen steht er im Verdacht, unter anderem Kleidung und Bettwäsche angezündet zu haben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur genauen Brandursache übernommen. Ein Suizidversuch kann laut der Polizei derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Das Feuer wurde kurz nach 14 Uhr von JVA-Mitarbeitern entdeckt, die Alarm schlugen. Speziell ausgebildetes Gefängnispersonal und Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten den 35-Jährigen aus seiner Zelle und brachten ihn ins Freie. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes übernahm die Feuerwehr die Erstversorgung des Verletzten. Der Brand konnte schnell gelöscht werden. Weil sich der Rauch im Gebäude ausgebreitet hatte, wurden anschließend mehrere Stockwerke kontrolliert und die betroffenen Bereiche maschinell belüftet.

Neben dem mutmaßlichen Brandstifter wurden insgesamt acht weitere Personen durch das Feuer beziehungsweise den Rauch verletzt. Drei Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt und ein weiterer Häftling mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Üblich ist, dass Insassen abhängig von den Verletzungen in das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg oder aber auch in „normale“ Kliniken kommen. Letzterer Schritt erfolgt dann in Begleitung von Justizvollzugsbeamten.