HC Oppenweiler/Backnang will endlich die Handbremse lösen

Auch wenn die kommende Aufgabe maximal schwierig erscheint, nehmen sich die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang für die Begegnung am Sonntag ab 17 Uhr in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga bei Tabellenführer TuS Vinnhorst eine Menge vor.

Marc Godon (grünes Trikot) und die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang möchten mit viel Einsatz den Coup schaffen. Foto: Alexander Becher

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Marc Godon (grünes Trikot) und die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang möchten mit viel Einsatz den Coup schaffen. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang spielen in drei aufeinanderfolgenden Begegnungen gegen die drei absoluten Topfavoriten um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Gegen Emsdetten und Aue ging der Südmeister leer aus. Nun steht die Reise zum TuS Vinnhorst auf dem Programm. Dort wird es nicht einfacher, das Team aus dem Großraum Hannover führt die Tabelle mit 7:1 Punkten an. Anwurf ist am Sonntag um 17 Uhr im vereinseigenen Sportzentrum des TuS Vinnhorst.

Die Mannschaft aus Vinnhorst ist Meister der Nordstaffel. Sie hat die ersten drei Begegnungen in der Aufstiegsrunde gegen die HSG Krefeld Niederrhein, den TuS Ferndorf sowie gegen die HSG Hanau gewonnen. Im Schlagerspiel beim TV Emsdetten nahm die Mannschaft einen Punkt mit, und dabei waren die Gäste – so liest man – dem Sieg näher als die Heimmannschaft. „Vinnhorst bekommt wenig Gegentore“, hat HCOB-Trainer Volker Blumenschein ausgemacht und verweist auf den statistischen Fakt, dass die Mannschaft im Schnitt gerade einmal 22,5 Treffer pro Spiel kassierte. Vielleicht zeigt sich da die Handschrift des Coachs Davor Dominikovic. Er wurde mit Kroatien Welt- und Europameister und galt in seiner aktiven Zeit als einer der besten Abwehrspieler weltweit. Und offensiv? „Da ist vor allem der Rückraum sehr torgefährlich, sie erzielen viele Tore über die Halbpositionen.“

Trainer Volker Blumenschein sieht in der Defensive noch Luft nach oben

Nach der Heimschlappe gegen den EHV Aue wollen sich die HCOB-Akteure mit einem anderen Gesicht präsentieren. Gewiss: Die Handballer aus dem Erzgebirge erwischten einen hervorragenden Tag, die sächsische Medienlandschaft überschlug sich vor Begeisterung. Aber aus Sicht der Gastgeber war es zu wenig. Volker Blumenschein findet: „Wir sind noch nicht richtig in der Aufstiegsrunde angekommen, unsere Gegner waren uns vor allem mental einen Schritt voraus.“ Konkret macht er das am Defensivverhalten aus: „In der Abwehr dürfen wir intensiver fighten und in den Zweikämpfen kompromissloser zu Werke gehen. Wir sind Letzter in der Statistik der Strafen – das ist der ultimative Beleg dafür, dass wir viel zu brav auftreten.“

Und vorne? „Fehlt uns die Durchschlagskraft aus dem Rückraum.“ Volker Blumenschein fordert, „dass wir wieder mutiger spielen. Jeder Einzelne kann mehr Verantwortung übernehmen und mit Selbstvertrauen auftreten.“ Er traut es seinem Team zu, aber „wir müssen die Handbremse lösen und das Gaspedal ganz durchtreten“.

Am Samstag tritt der HCOB die Fahrt in den Norden an

Dass der HCOB vor zwei Jahren schon gegen Vinnhorst spielte und sich seinerzeit in der Addition von Hin- und Rückspiel durchsetzte, taugt als gutes Omen, zu mehr – findet Volker Blumenschein – derzeit aber nicht. Ohnehin wolle er nicht zu sehr auf die Tabelle schauen. Sein Team könne befreit aufspielen, „für uns geht es jetzt darum, ein gutes Gefühl zu erzeugen. Wir sollten uns mit überzeugenden Auftritten in ausverkauften Hallen für die herausragende Saison belohnen.“ Bisher sei es so gewesen, „dass wir nicht behaupten konnten, nach jedem Match mit der eigenen Leistung vollauf zufrieden gewesen sein zu können“. Diesen Punkt will der HCOB im Norden von Hannover erreichen. Um gut vorbereitet antreten zu können, treten die HCOB-Handballer die Fahrt bereits am morgigen Samstag an. „Es ist schön, eine so weite Auswärtsfahrt in aller Ruhe angehen zu können“, findet Volker Blumenschein und erhofft sich dadurch eine sehr gute Spielvorbereitung. „Der Verein macht alles möglich, dass die Mannschaft völlig ausgeruht und voller Elan in Vinnhorst antreten kann.“

Personell gibt es vor dem vierten der acht Spiele in der Aufstiegsrunde eine unerfreuliche Nachricht: Sebastian Forch, auf Linksaußen als Backup für Martin Schmiedt aus dem zweiten Team für den Kader des Drittliga-Teams reaktiviert, fällt mit einer muskulären Verletzung für die restlichen Spiele aus. Dafür steht Florian Frank, seine Verletzungspause war die Ursache für die Rückkehr von Sebastian Forch, vor dem Einstieg ins Mannschaftstraining. Vielleicht reicht es in den kommenden Wochen noch für den einen oder anderen Einsatz.

In der Tabelle ist es vorne eng

Tabelle Die drei Topfavoriten haben noch kein Spiel verloren: Vinnhorst (7:1 Punkte), Aue (6:2) und Emsdetten (4:2) sind auf Kurs. Die HSG Krefeld Niederrhein (4:2) hat sich auf Rang drei eingenistet und könnte für eine Überraschung gut sein. Denn die Losfee hat ihr neben einem etwas vorteilhafteren Auftaktprogramm auch zwei Heimspiele gegen Aue und Emsdetten beschert. Der HCOB hatte bei der Auslosung insofern etwas Pech, weil es zu Beginn eher gegen Topteams ging und geht. Umso wichtiger wäre ein gutes Ergebnis in Vinnhorst, um dann elanvoll die vier Spiele gegen die Drittliga-Zweitplatzierten zu absolvieren.

Livestream Die Begegnung aus dem Sportzentrum Vinnhorst wird im Internet auf sportdeutschland.tv live übertragen.

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Erstellt:
5. Mai 2023, 06:00 Uhr

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