Katharina Menz will nach Silber nun das WM-Gold holen

Judosportlerin Katharina Menz von der TSG Backnang plant bei der Weltmeisterschaft den ganz großen Wurf. Die 32-Jährige will in Katars Hauptstadt Doha morgen den Titel in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm holen. Es wäre ihr größter Erfolg in ihrer Laufbahn.

Katharina Menz (links) will morgen fest zupacken und bei der WM in Doha den ganz großen Wurf schaffen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Katharina Menz (links) will morgen fest zupacken und bei der WM in Doha den ganz großen Wurf schaffen. Foto: Alexander Becher

Von Katharina Riener

Am Persischen Golf beginnt am morgigen Sonntag die neuntägige Judo-Weltmeisterschaft der Männer und Frauen. Wieder mit dabei ist Leichtgewicht Katharina Menz in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Im vergangenen Jahr hatte sich die 32-Jährige die Silbermedaille geholt, was anschließend ausgiebig gefeiert wurde. Nun hofft die Sportlerin von der TSG Backnang auf den ganz großen Wurf und hat ihre Vorbereitung auf den Gewinn von Gold ausgelegt. Deutlich formuliert Katharina Menz ihr Ziel: „Ich will mich selbst übertreffen.“ Also soll der Weg zum Titel nur über sie gehen. „Aber ich freue mich über jede Medaille“, schiebt Katharina Menz nach.

Was die Konkurrenz angeht, „gibt es immer Gegnerinnen, deren Kampfstil einem einfach nicht liegt“. Bei der Backnangerin trifft dies auf die Judoka aus der Mongolei zu. Der größte Stolperstein für die Mission Medaille liegt aber territorial gesehen weiter östlich: „Japan war noch nie schlecht aufgestellt, vor allem im Leichtgewicht.“ Die Judonation setzt auch in diesem Jahr auf Tsunoda Natsumi. Sie war die Finalgegnerin von Katharina Menz bei der WM 2022 in Taschkent. Natsumi ist also die amtierende Weltmeisterin und hatte sich auch schon 2021 die Goldmedaille geholt.

Frankreich schickt dieses Jahr ein Duo in den Kampf um die Krone. Die zweifache Europameisterin Shirine Boukli gilt nach wie vor als Favoritin, obwohl sie im vergangenen Jahr den Sprung aufs Podest verpasst hatte. Newcomerin Blandine Pont trat dieses Jahr bei drei Grand-Slam-Veranstaltungen an und holte gleich dreimal Gold. Mit den beiden Französinnen ist auf dem Weg nach ganz oben auf jeden Fall zu rechnen.

Den Feinschliff hat sich Katharina Menz im Olympiastützpunkt Kienbaum geholt

Doch egal, wer sich Katharina Menz am morgigen Sonntag in den Weg stellen wird, sie ist auf jeden Fall gut vorbereitet. Für den Feinschliff war das gesamte deutsche Team in der vergangenen Woche noch einmal im Olympiastützpunkt Kienbaum. Dort ging es vor allem um Wettkampfsimulation: „Wir konnten mit internationalen Gegnerinnen an individuellen Problemstellungen arbeiten“, sagt die Backnangerin.

Was die Erfolgschancen der anderen deutschen Nominierten angeht, hält sich Katharina Menz bedeckt. In der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm sind Alina Böhm und Zugang Anna Monta Olek aus der Backnanger Bundesliga-Mannschaft dabei. Letztgenannte sollte eigentlich im Mixed-Team-Wettbewerb starten, ist aber für die verletzte Anna-Maria Wagner, die auch für die TSG in der Bundesliga auf die Matte geht, aufgerückt. „Einige können Medaillen holen“, sagt Menz. Bei Mascha Ballhaus und Pauline Starke fiebert sie besonders mit. Etwas konkreter fällt ihre Prognose für den Mannschaftswettbewerb am Sonntag aus: „Wir können wieder vorne mitkämpfen“, aber das hänge natürlich auch immer von der Losung ab. Als erste deutsche Kämpferin traf Katharina Menz am gestrigen Freitag in Katar ein. Der Rest des deutschen Teams reist gestaffelt an, immer zwei Tage vor dem jeweiligen Einsatz.

Wenn die Weltspitze im Judo ab Sonntag für acht Tage aufeinandertrifft, sind in diesem Jahr noch mehr Augen auf die Kämpfe gerichtet. Seit Januar läuft nämlich die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2024 in Paris und da zählt die WM natürlich mit. Doch Katharina Menz stellt klar: „Wer in Doha gewinnt, hat noch lange keinen Freifahrtschein für Paris.“ Das gilt zumindest für die deutschen Judoka. Stattdessen gibt es für das WM-Ergebnis wie für alle anderen Wettkämpfe die Punkte, die zur Qualifikation für die Olympischen Spiele gehören. Es werden zwar mehr Zähler als bei anderen Wettkämpfen vergeben, aber Katharina Menz sieht trotzdem keinen Grund zur Sorge. Denn am Ende wird nur eine Teilnahme ihrer Weltmeisterschaften gewertet, und zwar die, bei der sie besser abschneidet. „Ich kann mich also nur verbessern und deshalb ganz befreit aufkämpfen.“ Trotzdem hofft sie morgen in Doha auf den ganz großen Wurf. Der Finalblock soll um 17 Uhr beginnen.

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Erstellt:
6. Mai 2023, 06:00 Uhr

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