OPPENWEILER (pm). Künstlerische Arbeiten, die in der Kunstherapie der Median-Klinik Wilhelmsheim entstanden sind, sind auf dem Klinik-Areal bis voraussichtlich Ende Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Werkschau wird von einer Dokumentation über den Ablauf des Projekts im Haus 2 begleitet.
In der Median-Klinik Wilhelmsheim werden seit über 30 Jahren Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Medikamente und pathologisches Glücksspiel) in kurz,- mittel- und längerfristigen Behandlungsprogrammen voll- oder teilstationär behandelt, wie die Veranstalter in ihrer Ankündigung schreiben. Kunsttherapie ist für alle Patienten verbindlicher Bestandteil ihrer Behandlung und findet ausschließlich in der Gruppe statt, was auch soziale Kompetenzen fördert.
In diesem therapeutischen Angebot nutzen Patienten unterschiedliche Materialien und Techniken als Ausdrucksmittel. Durch den Gestaltungsprozess und das Endprodukt wird die Fähigkeit des Gestaltenden unterstützt, seine persönliche Situation und seine Gefühle wahrzunehmen und darzustellen. Innere Erlebnisse, Fantasien oder Zustände bekommen eine äußere Realität, durch die neue Bezüge hergestellt werden können. Auch das Selbstwertgefühl kann aufgebaut werden. Der Mensch an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Körperhaltungen ist der Ausgangspunkt dieses Projektes. Dazu gestalten Patienten menschliche Figuren in Lebensgröße und positionierten diese auf dem Außengelände der Klinik.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper als Ausdrucksmittel der Befindlichkeit und dessen Position in der Welt steht im Zentrum des Konzepts (innere und äußere Haltung). Für die Wahl des passenden Ortes für die Figuren können unter anderem folgende Fragestellungen eine Rolle spielen: „Wo ist mein Platz?“, Wo fühle ich mich wohl?“, „Wo stehe ich heute?“. Eine anschließende Bemalung verstärkt den Ausdruck.