Wohnungsnot in Baden-Württemberg
Land will Prämie für Wiedervermietung leer stehender Immobilien erhöhen
Vielerorts herrscht Wohnungsnot. Das Land setzt seit einigen Jahren unter anderem auf Prämien für die Wiedervermietung leerstehender Immobilien. Das Programm soll ausgebaut werden.
Von red/dpa/lsw
Mit Zuschüssen will das Land seit 2020 erreichen, dass Kommunen Wohnraum zur Vermietung vermitteln – nun will das Wohnungsbauministerium die sogenannte Wiedervermietungsprämie ausbauen.
Wie ein Sprecher sagte, können künftig Kommunen das Geld auch dann erhalten, wenn sie selbst Mieter werden. Es gibt maximal 2.000 Euro je vermieteter Wohnung. Außerdem bekommen die Städte und Gemeinden zusätzlich 500 Euro pro wiedervermieteter Wohnung, wenn sie Förderprogramme zur Reaktivierung von Wohnraum auflegen und das Geld dafür zum Teil an die Vermieter weitergeben. Die neuen Regelungen sollen am kommenden Dienstag in Kraft treten.
Viele Städte schenken Prämie an Vermieter
Seit Einführung der Wiedervermietungsprämie sei dieser Zuschuss mehr als 500 Mal gezahlt worden, sagte der Ministeriumssprecher. Eigentlich dürften Gemeinden das Geld behalten. Viele Städte reichten es aber an die Vermieter weiter, wie eine Sprecherin des Städtetages sagte. Im vergangenen Jahr wurde die Prämie 191 Mal beantragt. Rund 285.000 Euro wurden an Mitteln bewilligt.
Die Leerstandsquote liegt in Baden-Württemberg nach Zahlen des letzten Zensus 2022 bei 4,3 Prozent. Damit standen rund 236.000 Wohnungen leer - geschuldet unter anderem aber auch Sanierungen, geplantem Abriss oder Selbstnutzung. Ein knappes Drittel der leerstehenden Wohnungen stand nur vorübergehend leer und sollte innerhalb einiger Monate neu vermietet werden.