Tennis

Nach Debatten: Davis-Cup-Team startet optimal in China

Ohne die besten vier Einzelspieler müssen die deutschen Tennis-Herren in der Davis-Cup-Gruppenphase in China auskommen. Dennoch gelingt der Auftakt. «Es macht Lust auf mehr», sagt ein Erfolgsgarant.

Bei den Olympischen Spielen in Frankreich war Tennisprofi Maximilian Marterer ebenso für Deutschland im Einsatz wie nun im Davis Cup in China.

© Sina Schuldt/dpa

Bei den Olympischen Spielen in Frankreich war Tennisprofi Maximilian Marterer ebenso für Deutschland im Einsatz wie nun im Davis Cup in China.

Von Kristina Puck, dpa

Zhuhai - Nach den Debatten über die umstrittene Vergabe der Davis-Cup-Partien an China haben die deutschen Tennis-Herren auf dem angestrebten Weg zur Endrunde einen perfekten Auftakt geschafft. Ohne Topspieler Alexander Zverev, aber mit den US-Open-Finalisten Tim Pütz und Kevin Krawietz gewann die ersatzgeschwächte Auswahl mit 3:0 gegen die Slowakei. Der erste Schritt, als eines der beiden besten Teams der Vierergruppe in Zhuhai das Davis-Cup-Viertelfinale im spanischen Malaga im November zu erreichen, ist gemeistert. 

"Es macht Lust auf mehr", bilanzierte Tennisprofi Maximilian Marterer erleichtert und zufrieden. Teamchef Michael Kohlmann meinte: "Es war wichtig, mit einem Sieg zu starten. Nun haben wir zwei Endspiele." 

Hanfmann verhindert drohenden Ausgleich der Slowaken 

Schon nach den Einzeln von Marterer und Yannick Hanfmann lagen die Deutschen im ersten von drei Gruppenspielen uneinholbar vorn. Marterer überzeugte mit einem 6:4, 7:5 gegen Lukas Klein. Dann kämpfte sich Hanfmann nach einem Satzrückstand zum 3:6, 6:3, 7:6 (7:3) gegen Jozef Kovalik. 

Der Karlsruher erreichte nicht seine Topform, drehte aber die Partie und wendete den drohenden Ausgleich ab. Bei 4:5 im dritten Abschnitt musste er einen Matchball abwehren. Wenig später sicherte Hanfmann den vorentscheidenden zweiten Punkt.

Im abschließenden Doppel trotzten die erst am Vorabend eingetroffenen Pütz und Krawietz ihren Reisestrapazen. Nur drei Tage nach dem verlorenen Endspiel von New York setzten sich beiden 7:5, 6:3 gegen Klein und Igor Zelenay durch. 

"Es hat immens geholfen, dass wir 2:0 vorn waren. Es hat uns Druck genommen und es leichter gemacht, zu spielen", sagte Pütz. "Ich denke, wir haben wirklich gut gespielt, wenn man die Umstände bedenkt". Er sei "ziemlich müde", gestand Krawietz, aber auch "richtig glücklich" über den gelungenen Auftakt. 

Dass der Weltverband ITF die deutsche Gruppe C nach China vergeben hatte, hatte erhebliche Reisestrapazen verursacht und scharfe Kritik hervorgerufen. "Ich glaube, dass die Teams, die jetzt hier sind, sich alle einig drüber sind, dass es mehr oder minder Quatsch ist, hier zu spielen", hatte Teamchef Kohlmann gesagt.

Marterer: "Könnte eine kleine Überraschung geben" 

Bei extrem schwülen Bedingungen in der Halle zeigten sich die Deutschen davon auf dem Platz jedoch unbeeindruckt. Am Donnerstag bekommt es die Auswahl, die ohne Zverev sowie Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer und Daniel Altmaier auskommen muss, mit Chile als vermeintlich stärkstem Gegner zu tun. 

"Wir alle haben uns sehr gut vorbereitet. Wir fühlen uns mit den Bedingungen wohl. Ich glaube, es könnte eine kleine Überraschung geben am Donnerstag", sagte Marterer. Am Samstag ist die USA abschließender Gruppengegner.

Weil die deutschen Top Vier der Einzel-Weltrangliste im Aufgebot fehlen, rücken Marterer und Hanfmann in den Fokus. Beide kämpften im ersten von drei Gruppenspielen mit Nervosität. Hanfmann ist als Weltranglisten-96. die deutsche Nummer eins. Marterer ist die Nummer 104 der Welt und beeindruckte gegen die Slowaken mit starken Aufschlagspielen. 

"Ich denke, ich habe es ganz ordentlich hinbekommen", sagte der Nürnberger. "Ich hoffe, ich kann die gute Form in die nächsten Matches transportieren. Dann kann es für uns eine sehr erfolgreiche Woche werden."

Yannick Hanfmann musste in seinem Einzel gegen die Slowakei einen Matchball abwehren.

© Frank Molter/dpa

Yannick Hanfmann musste in seinem Einzel gegen die Slowakei einen Matchball abwehren.

Tim Pütz (l) und Kevin Krawietz gewannen trotz der späten Anreise ihr Davis-Cup-Doppel in China gegen die Slowakei.

© Bradley Collyer/PA Wire/dpa

Tim Pütz (l) und Kevin Krawietz gewannen trotz der späten Anreise ihr Davis-Cup-Doppel in China gegen die Slowakei.

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Erstellt:
10. September 2024, 10:16 Uhr
Aktualisiert:
10. September 2024, 15:39 Uhr

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