Neue Panoramakarte für den Riesbergturm

Für Touristen genauso wie für Murrhardterinnen und Murrhardter ist der Aussichtsturm am Riesberg ein attraktives Ausflugsziel. Von dort bietet sich ein guter Ausblick auf Stadt und Umgebung. Nun ist er um eine Karte reicher, die wichtige Sehenswürdigkeiten per QR-Code erläutert.

Neue Panoramakarte für den Riesbergturm

Der Ausschnitt gibt einen Eindruck von der Karte. Die QR-Codes führen einen zur interaktiven Plattform Q-vadis mit Erläuterungen der Sehenswürdigkeiten. Grafik: Martina Nowak

Von Christine Schick

Murrhardt. Auf einer Stippvisite geht es mit Bürgermeister Armin Mößner und Illustratorin Martina Nowak zum Riesbergturm. Dort, ganz oben unter dem Dach am vorderen Geländer ist die neue Panoramakarte angebracht. Der Standort ist sozusagen prädestiniert. Die Stadt Murrhardt und Umgebung lassen sich von dort oben sehr gut betrachten und so bot sich an, mit einer Übersichtskarte auf wichtige Sehenswürdigkeiten und zentrale Orte hinzuweisen.

An dieser Stelle kam Martina Nowak ins Spiel, die sich in Absprache mit der Stadt an die Umsetzung machte. Seit Langem ist sie als Mediengestalterin vor allem auch auf diesem Gebiet aktiv, illustriert (Land-)Karten und setzt Infografiken sowie Vektorillustrationen um. „Ich hab erst mal Fotos gemacht“, erzählt sie. Dann ging es an die künstlerische Arbeit. „Das Zeichnen hat den Riesenvorteil, dass es keine Grenzen hat“, sagt sie. Das gibt ihr beispielsweise die Freiheit für die Stadt Murrhardt, in der einiges unterzubringen war, die Illustration etwas großzügiger anzulegen und umgekehrt ein Waldstück, das für die Karte inhaltlich nicht mehr weiter zu beschreiben ist, kompakter darzustellen, als es dem realen Maßstab entsprechen würde. An die ersten Bleistiftskizzen auf Papier schlossen sich nach und nach Schritte einer digitalen Weiterbearbeitung und Umsetzung an. „Das ist ein integrierter Prozess.“

Bei der Gestaltung hat Martina Nowak sich an Wandertafeln orientiert

Die Panoramakarte misst 1,80 Meter, kein ganz herkömmliches Format. Bei der stilistischen Gestaltung hat Martina Nowak auf einen „Aquarelllook“ gesetzt und sich dabei an anderen Wandertafeln in Murrhardt und Umgebung orientiert, um eine gewisse Einheitlichkeit zu gewährleisten. Beim Kolorieren ging es zudem darum, die Kontraste gut zur Geltung zu bringen und damit die ganzheitliche Lesbarkeit zu optimieren. Schließlich waren noch die QR-Codes zu integrieren, über die sich Besucherinnen und Besucher per Smartphone Erläuterungen und Hintergründe der zugehörigen Orte anzeigen lassen können. Die Codierungen sind mit Q-vadis verlinkt, einer interaktiven Karte des Naturparks, die der Verein Schwäbischer-Wald-Tourismus entwickelt hat.

Das Ergebnis prangt nun an der Balustrade: Vom linken Rand mit einem Verweis auf den Teilort Waltersberg wandert das Auge weiter in Richtung Stadt mit beispielsweise Walterichskirche, Stadtgarten, Carl-Schweizer-Museum, Kunstsammlung, Naturparkzentrum und Rathaus sowie in östlicher Richtung das Römerbad und die ehemalige Lederfabrik Schweizer. Ebenso landschaftliche Sehenswürdigkeiten oder mögliche Ausflugsziele wie Franzenklinge, Wolkenhof, Villa Franck, Freibad oder Trauzenbachtal und der Obstlehrpfad sind verzeichnet. Und etwas weiter hinten sind die Teilorte kenntlich gemacht, die auch vom Riesbergturm aus zu sehen sind.

Die ersten Besucherinnen und Besucher dürfen die Karte testen

Bürgermeister Armin Mößner hält sein Handy über einen Code und überprüft die Verlinkung. Bilder und Erläuterungen ploppen auf, der Empfang lässt nichts zu wünschen übrig. Das können auch gleich die ersten Besucherinnen und Besucher testen, die sich auf dem Riesbergturm einfinden. So hat die druckfrische Panoramakarte schon ihren ersten touristischen Einsatz.

Neue Panoramakarte für den Riesbergturm

Neben dem Riesbergturm am Rande der Wiese ist ein weiterer Aussichtspunkt, an dem ein Bilderrahmen für Ausflugsfotos aufgestellt ist. Bürgermeister Armin Mößner und Martina Nowak probieren es einfach mal aus. Foto: Christine Schick

Riesbergturm wird wiedererrichtet

Brand Den ursprünglichen Aussichtsturm hatten Pioniere der Bundeswehr und Mitarbeiter des Forstamts in den 1970er-Jahren errichtet, doch im September 2008 zerstörte ein Feuer den Holzturm. Die Freiwillige Feuerwehr Murrhardt konnte bei dem schwierigen Einsatz einen Waldbrand verhindern. Das Feuer setzte aber einer bereits geschädigten Steckbuche so zu, sodass sie gefällt werden musste. Dadurch ist der Platz um den Turm seitdem etwas freier und hat eine schöne Atmosphäre.

Neuaufbau Nach dem Brand gab es eine spontane Aktion unter Federführung des damaligen Stadtrats Richard Rauch mit einer Spendensammlung für den Wiederaufbau. Die Versicherung war bereit, die Kosten, rund 90000 Euro, zu übernehmen, aber nur, wenn der Turm in gleicher Bauweise und an derselben Stelle neu errichtet wird. Daher beschlossen Stadtverwaltung und Gemeinderat den Wiederaufbau, der im Sommer 2010 durch Mitarbeiter der Firma Klemens Maier Holzbau erfolgte.