Delegationen aus Russland und den USA haben am Donnerstag in der türkischen Metropole über eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen beraten. Russland hat dort auch die Entsendung eines neuen Botschafters in die USA angekündigt.
Das Außenministerium in Moskau.
Von red/AFP
Im Zuge der Wiederannäherung zwischen Moskau und Washington hat Russland die Entsendung eines neuen Botschafters in die USA angekündigt. Der Karrierediplomat Alexander Dartschiew solle den seit dem vergangenen Jahr verwaisten Posten übernehmen, erklärte das russische Außenministerium am Freitag. Dartschiews Ernennung sei Folge der mehrstündigen Gespräche zwischen Delegationen beider Seiten am Vortag in Istanbul.
Delegationen aus Russland und den USA hatten am Donnerstag in der türkischen Metropole über eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen beraten. Nach Angaben des russischen Außenministeriums schlug Russland den USA bei dem Treffen unter anderem vor, die wegen der russischen Offensive in der Ukraine vor drei Jahren eingestellten Flugverbindungen zwischen beiden Ländern wiederaufzunehmen.
Radikale Kehrtwende in der US-Politik gegenüber Russland
Beide Seiten hätten „über Wege diskutiert, wie zahlreiche Unannehmlichkeiten überwunden werden können, die von früheren amerikanischen Regierungen herstammen“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Unter anderem sei über eine Rückgabe von sechs Immobilien Russlands in den USA gesprochen worden, die zwischen 2016 und 2018 „illegal beschlagnahmt“ worden seien.
Der seit Januar amtierende neue US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen eine radikale Kehrtwende in der US-Politik gegenüber Russland vollzogen. Nach einem überraschenden Telefonat mit Putin entsandte Trump seinen Außenminister Marco Rubio zu Gesprächen mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach Riad. Dort vereinbarten beide Seiten, Gespräche über den Ukraine-Konflikt aufzunehmen.
Die überraschende Wiederannäherung zwischen Washington und Moskau weckte in der Ukraine und der EU Besorgnis. Kiew und seine europäischen Unterstützer fürchten, bei den Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Konflikts übergangen zu werden.