Das unschönste Ende, das eine Partynacht nehmen kann: eine Alkoholvergiftung. Verwirrtheit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit sind Anzeichen dafür. Wie Außenstehende dann helfen können.
Eine schwere Alkoholvergiftung kann lebensgefährlich sein: Bei Verdacht sollte sofort die 112 gewählt werden.
Von Markus Brauer/dpa
Die Partynacht? Die geht schon so lang, dass niemand mehr sagen kann, ob es vier Drinks waren oder vielleicht sogar sechs. Die Kurzen zwischendurch noch gar nicht mitgezählt. Die Freundin oder der Freund wirkt von so viel Alkohol auf einmal benommen, verwirrt - und dann sacken die Beine weg.
Verdacht auf Alkoholvergiftung: Was tun?
Bei einem Verdacht auf eine Alkoholvergiftung gilt: Lieber einmal zu oft den Notruf 112 wählen als einmal zu selten, stellt die Initiative „Alkohol? Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung klar.
Eine schwere Alkoholvergiftung kann nämlich lebensgefährlich werden, da sie einen Atemstillstand oder ein Kreislaufversagen zur Folge haben kann. Nicht immer können Außenstehende erkennen, wie ernst die Lage ist. Was also ist zu tun?
Stabile Seitenlage schützt vor dem Ersticken
Kostenübernahme oder nicht?
Bis der Rettungswagen kommt
Bis der Rettungswagen eintrifft, gilt:
Was im Krankenhaus passiert
Gerade Minderjährige haben oft Angst, dass ihre Eltern von dem Ausflug in die Klinik erfahren. Und tatsächlich ist es so, dass das Krankenhaus bei Patienten unter 18 Jahren die Eltern informiert. Immerhin: Schule oder Arbeitgeber erfahren von der Alkoholvergiftung nichts, erklärt die BZgA, auch wenn Betroffene noch länger krankgeschrieben sein sollten.
Info: Trinken Sie zu viel? Ein Selbsttest
Alkoholsucht Trinken Sie zu viel? Greifen Sie zu oft zur Flasche? Testen Sie Ihren persönlichen Alkoholkonsum. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) hat einen Selbsttest – den Audit-Screen „Alcohol Use Disorders Identification Test“ – mit zehn Fragen entwickelt, um genau diese Fragen zu beantworten. Wenn Sie mehrere der folgenden Testfragen mit „Ja“ beantworten können, sollten Sie nachdenklich werden:
Acht Fragen zum persönlichen Alkoholkonsum
1. Trinken Sie mehrmals pro Monat oder sogar pro Woche Alkohol?
2. Wie viel Alkohol trinken Sie typischerweise an einem Tag?
3. Trinken Sie fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit?
4. Wie oft haben Sie in den letzten zwölf Monaten erlebt, dass Sie mit dem Trinken nicht mehr aufhören konnten?
5. Konnten Sie aufgrund Ihres Alkoholkonsums normale Erwartungen an Sie nicht mehr erfüllen?
6. Müssen Sie am Morgen nach einer durchzechten Nacht öfter Alkohol trinken, um sich wieder fit zu fühlen?
7. Hatten Sie während der letzten zwölf Monate öfters Schuldgefühle wegen Ihres Trinkverhaltens?
8. Können Sie sich während der letzten zwölf Monate nicht mehr an den vorangegangenen Abend erinnern, weil Sie zu viel getrunken haben?
Vorsicht, Alkoholabhängigkeit! Je mehr dieser zehn Punkte auf Sie zutreffen, desto eher sollten Sie Ihr Trinkverhalten hinsichtlich Alkohol überdenken und sich professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle, einem Facharzt oder Therapeuten holen.