SV Allmersbach gegen SG Oppenweiler: Hannes Theilackers Traumtor läutet die Wende ein

Die Fußballer des SV Allmersbach landen im Kampf um den Verbleib in der Landesliga einen 2:1-Heimsieg im Nachbarschaftsduell gegen die SG Oppenweiler-Strümpfelbach. Nach der SGOS-Führung drehten Hannes Theilacker und Marcus Kasongo-Nd’Jele die Partie zum 2:1.

Allmersbachs Torjäger Kim Schmidt (rotes Trikot) hat sich schwer verletzt und wurde mit dem Krankenwagen abgeholt. Foto: Alexander Becher

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Allmersbachs Torjäger Kim Schmidt (rotes Trikot) hat sich schwer verletzt und wurde mit dem Krankenwagen abgeholt. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

SVA-Fußballer Hannes Theilacker saß nach Spielende auf Höhe der Mittellinie auf dem Kunstrasen und schnaufte erst einmal durch. Ein hartes Stück Arbeit hatten er und seine Mannschaftskameraden vollbracht, bis der Heimsieg gegen den regionalen und tabellarischen Nachbarn unter Dach und Fach war. Dennoch war die Freude riesig: „Einfach geil, und das in diesem Spiel.“

Theilacker arbeitet in Oppenweiler, der Büronebensitzer schaute zu, da wollte er unbedingt gewinnen. Ein anderer Grund wog noch schwerer: Mit Kim Schmidt hatte sich ein wichtiger Allmersbacher Spieler kurz vor der Pause schwer verletzt. Er musste mit einem Krankenwagen geholt werden, das Spiel war für 45 Minuten unterbrochen. „Wir saßen in der Kabine und haben uns darauf eingeschworen, dass Kim von einem Sieg lesen soll, wenn er im Krankenhaus aufwacht“, sagte Theilacker.

Danach sah es lange Zeit nicht aus. Die Hausherren hatten zwar die erste 100-prozentige Torgelegenheit, als Schiedsrichter Valentino Parys nach einem Zweikampf zwischen Schmidt und SGOS-Verteidiger Jonas Wieland auf Strafstoß entschied. Torwart Janis Seefeldt wehrte den Schuss von Tim Wehrsig jedoch ab und bewahrte sein Team vor einem Rückstand.

Wenig später ging stattdessen der Gast in Führung. Fabrice Liepold erlief einen langen Ball, spielte ihn mit viel Übersicht zu Lukas Rosenke zurück, der vollendete aus rund zehn Metern zur Führung für die Gastmannschaft. In der Folgezeit startete Oppenweiler den einen oder anderen vielversprechenden Angriff, es mangelte am letzten Pass. So ging es mit einer knappen Führung in die Pause, die etwas vorgezogen wurde und lange dauerte, weil Kim Schmidt versorgt werden musste.

Emotionen gehen hoch

Nach Wiederanpfiff waren zunächst weiter die Gäste am Drücker. Ein Nichtpfiff von Schiedsrichter Parys entzweite die Fanlager: Allmersbachs Innenverteidiger Michael Heißwolf hatte den sich im Durchbruch befindlichen SGOS-Angreifer Even Stoppel ausgebremst, der Referee ließ weiterspielen. Hätte er die Situation als Foul bewertet, hätte er es vermutlich als Notbremse auslegen müssen, mit der Konsequenz einer Roten Karte. Kein Wunder, dass die Emotionen hochgingen. Pech hatten die Gäste auch in einer anderen Situation: Luca Krämer hatte die große Gelegenheit zum zweiten Tor, er scheiterte aber am geschickt den Winkel verkürzenden Allmersbacher Keeper Dario Nieswandt.

SGOS-Trainer Stephen Perri bedauerte zudem, „dass wir drei, vier ganz klare Chancen nicht besser ausspielen – und wir dann aufhören, Fußball zu spielen.“ Rund um die 60 Minuten nämlich verlagerte sich das Spielgeschehen zunehmend in die Hälfte der Gäste. Ein Freistoß von Allmersbachs Spielertrainer Jan Demmler landete zunächst in der Mauer, sein Nachschuss pfiff aber nur knapp am Tor vorbei. Dann nahm Hannes Theilacker Maß – kein Sonntagsschuss, wie er betonte, sondern „genau so gewollt“ – und der Ball landete unhaltbar für den Keeper im rechten Winkel des Tors. Es war der Vorbote der Wende, „ähnlich wie im Hinspiel, nur andersherum“, befand Daniel Funk, der andere SGOS-Coach, „wir haben einfach komplett den Faden verloren“.

Oppenweiler hielt zwar kämpferisch dagegen, aber Allmersbach hatte spielerisch Vorteile. Sieben Minuten vor dem Ende fiel die Entscheidung. Die SGOS-Abwehr spielte den Ball unbedrängt ins Seitenaus, ein Leichtsinnsfehler. Der SVA warf schnell ein. Marcus Kasongo Nd’jele schaltete geistesgegenwärtig und jagte den Ball aus 14 Metern in die Maschen. „Es war ein sehr gutes Gefühl, denn wir mussten heute unbedingt gewinnen“, sagte der Siegtorschütze. Er machte seiner Mannschaft mit seinem Treffer neuen Mut im Abstiegskampf und freute sich auch deshalb besonders, weil er wegen muskulärer Probleme ums Mitwirken hatte bangen müssen. „So müssen wir weitermachen, um so schnell wie möglich da hinten rauszukommen.“ Für Oppenweiler wird der Weg ans rettende Ufer hingegen länger, und am Ende war der Frust groß: Julian Leitner sah noch die Gelb-Rote Karte und darf nächste Woche gegen den VfB Neckarrems nicht mitspielen.

SV Allmersbach: Nieswandt – Lazic, Heißwolf, Wehrsig, Gebhardt (47. Teiko) – Demmler – Theilacker (90. Geck), Rühle, Sebastian (44. Kasongo-Nd’Jele), König – Schmidt (44. Greiner).

SG Oppenweiler-Strümpfelbach: Seefeldt – Piscopo, Wieland (83. Sacher), Hassler, Kübler – Leitner – Liepold (46. Moritz Stoppel), Rosenke, Even Stoppel, Koch – Krämer.

Tore: 0:1 (14.) Rosenke, 1:1 (73.) Theilacker, 2:1 (83) Kasongo-Nd’Jele. – Gelb-Rote Karte: Leitner (Oppenweiler/90.+1.). – Schiedsrichter: Parys (Stockheim). – Zuschauer: 250.

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Erstellt:
3. April 2023, 06:00 Uhr

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