Tänzer der TSG Backnang gehen neuen Weg beim Neuaufbau

Die TSG Backnang hat vor eineinhalb Jahren noch in der Ersten Bundesliga der Lateinformationen getanzt und anschließend zurückgezogen. Ein Neuanfang in der Regionalliga führt zum Abstieg. Nun versucht es der Verein mit einer Formationsgemeinschaft mit Regionalligist Besigheim.

Die Backnanger tanzen in der neuen Saison zusammen mit Besigheim in einer Formationsgemeinschaft. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Backnanger tanzen in der neuen Saison zusammen mit Besigheim in einer Formationsgemeinschaft. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Die Backnanger Tänzer der Lateinformation befinden sich weiterhin im Umbruch. Und sie tun sich damit nicht leicht. Trotzdem versucht die TSG um Abteilungsleiterin Fee Kaiser viel, damit es bald wieder bergauf gehen könnte. „Das geht alles nicht von heute auf morgen“, sagt die 35-Jährige, die seit einem Jahr an der Spitze der TSG-Tänzer steht. Dabei blickt Fee Kaiser zunächst zurück. Nach dem Rückzug aus der Ersten Bundesliga nach der Saison 2021/2022 wagten die Backnanger einen Neuanfang in der Regionalliga, in der bislang das B-Team der TSG getanzt hatte. „Es gab viele Unsicherheiten wie kurzfristige Abgänge vor und auch während der Saison“, verdeutlicht die Abteilungsleiterin die Probleme, mit denen die Tänzer und Trainer zu kämpfen hatten.

Das Erfreuliche aus der Sicht der TSG ist aber, dass das Team durchgehalten hat. Dabei standen zu Saisonbeginn lediglich sechs Paare zur Verfügung, eigentlich wird mit acht Duos in einer Mannschaft getanzt. „Zuletzt konnten wir mit sieben Paaren an den Start gehen und haben eine Schwierigkeit im Programm zusätzlich eingebaut“, freut sich Fee Kaiser. Doch das alles nutzte nichts, am Ende belegte das Team den achten und somit vorletzten Tabellenplatz. Dieser ist gleichbedeutend mit dem Abstieg in die unterste Klasse, die Landesliga. „Ich zolle den Trainern und dem Team viel Respekt für ihre Willensstärke. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht völlig egal“, sagt Kaiser.

Trainer des neuen Teams sind Madleine Herceg und Sven Bodemer

Die gleichen Probleme wie die Backnanger Tänzer haben auch andere Vereine. Deshalb war die TSG offen für eine Formationsgemeinschaft. „Es gab schon während dieser Saison erste Kontakte“, berichtet die Abteilungsleiterin. Nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Das Ergebnis lautet: Die TSG Backnang wird zusammen mit dem TSC Besigheim ein gemeinsames Team bei den Lateinformationen bilden. Da die Besigheimer den dritten Platz in der abgelaufenen Regionalliga-Runde belegten, tanzen die Backnanger also weiterhin in der dritthöchsten Liga in Deutschland. Der Kontakt nach Besigheim kam über Sven Bodemer zustande. Er trainiert das Team des TSC und ist bei der TSG Backnang kein Unbekannter, schließlich wirbelte er in früheren Jahren schon für die Murrtaler in der Ersten Bundesliga übers Parkett. „Mit dieser Formationsgemeinschaft können wir einerseits unseren Neuaufbau voranbringen und andererseits auch etwas bieten“, sagt Fee Kaiser.

Die Planungen für die neue Saison laufen bereits, obwohl das erste Turnier erst Anfang nächsten Jahres stattfinden wird. So stehen die beiden Trainer für die Formationsgemeinschaft schon fest. Dies sind Madleine Herceg für Backnang und Sven Bodemer für Besigheim. Wie sich das Team zusammensetzen wird, ist allerdings noch offen. „Der Leistungsgedanke soll dabei entscheiden“, macht Fee Kaiser klar. Aus ihrer Sicht findet sie die räumliche Entfernung zwischen beiden Klubs mit knapp 28 Kilometern nicht so schlimm. „Wichtig ist für mich, dass das komplette Team zusammen trainiert.“ Deshalb sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden, um den Aufwand möglichst gering halten zu können. Ziel ist es zudem, die Maximalzahl von acht Paaren in der Mannschaft zu haben.

Backnanger und Besigheimer werden jeweils ein separates B-Team für die neue Saison stellen

Die neue Formationsgemeinschaft will sich auch um die Ausrichtung eines Heimturniers in der neuen Regionalliga-Saison bewerben. Offen ist allerdings, ob dieses dann in Besigheim oder bei der TSG stattfinden wird. Sollten sich beide Vereine auf Backnang einigen, müsste wahrscheinlich in der Mühlfeldhalle in Großaspach getanzt werden, da es durch den Neubau der Karl-Euerle-Halle momentan keine andere Sporthalle in der Murr-Metropole gibt, die die Verbandsanforderungen erfüllt.

„Ich sehe die neue Lösung sehr positiv“, macht Fee Kaiser, die seit 2007 mit Unterbrechungen der TSG-Tanzsportabteilung angehört, klar. Geplant ist auch, dass die Backnanger und die Besigheimer jeweils ein separates B-Team für die neue Saison stellen werden. Somit würden beide Klubs ihre Eigenständigkeit auch wahren. „Das wäre wichtig.“ Die TSG führt dazu drei Probetrainingseinheiten durch. Danach soll dann entschieden werden, ob das zukünftige B-Team in der Landesliga oder eventuell in der Hobbyliga an den Start geht. Bei Letztgenannter kann nämlich auch mit weniger als sechs Paaren getanzt werden.

Klar ist, dass die TSG Backnang sich auch weiterhin intensiv ums Formationstanzen kümmert. „Wir arbeiten momentan an beidem, am Bestehenden und am Neuaufbau“, sagt Fee Kaiser. Wenn das gelingt, dann kann es bei der TSG in Zukunft wieder bergauf gehen. Wohin der Weg am Ende führt, muss allerdings noch abgewartet werden. Das wird die Zeit mit sich bringen.

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Erstellt:
4. Mai 2023, 06:00 Uhr

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