Seit 1969 hat sich die Hörschbachschule in Murrhardt zu einer vielseitigen Bildungseinrichtung entwickelt. Wichtig sind in der Grundschule neben den klassischen Fächern genauso Musik, Sport und Bewegungsangebote wie Zirkusartistik, das soziale Miteinander, die Themen Natur und Umwelt, Medienbildung sowie Inklusion.
Die Aufführungen der Dritt- und Viertklässler machen richtig Laune: Mit Tanzeinlagen von den 1960er- bis zu den 2000er-Jahren präsentieren sie eine bewegte Zeitreise. Foto: E. Klaper
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Mit Festakt und fröhlicher Feier begingen die Schulgemeinschaft und viele ehemalige Schüler, Lehrer, Schulleiter sowie Ehrengäste das 50-jährige Bestehen der Grundschule für die Kinder aus den Teilorten und der Weststadt. Für Furore sorgten die Dritt- und Viertklässler: Sie nahmen die Besucher auf eine vergnügliche Zeitreise durch fünf Jahrzehnte mit, illustriert durch typische, rhythmisch mitreißende Tänze. Der Twist stand für die 1960er-, Night Fever für die 1970er-, Freestyle für die 1980er-, Macarena für die 1990er- und Las Ketchup für die 2000er-Jahre.
Für diesen Augenschmaus, den die Lehrerinnen Elisabeth Treml, Svenja Erken und Eva Ewald-Scheu gemeinsam mit den Kindern einstudierten, heimsten die Mädchen und Jungen tosenden Beifall ein. Große Hörgenüsse bereiteten niveauvolle musikalische Darbietungen. So von Amelie Hopf, Preisträgerin beim Murrhardter Musikpreis und Klavierschülerin der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land, und den diversen Flötengruppen mit klangschönen, beschwingten Melodien unter der Regie von Schulsekretärin Andrea Eitel. Zudem sangen die Schüler gemeinsam das umgedichtete Hörschbachschulelied: „Wir sind die Kinder der Hörschbachschul‘“ nach der Melodie „Die Kinder vom Süderhof“.
„Ich finde es großartig, was die Hörschbachschule ihren Schülern bietet. Sie eröffnet Kindern in jeder Hinsicht Chancen und Erfahrungsfelder. Dabei spielt das Vertrauen in die Mädchen und Jungen und deren Fähigkeiten eine große Rolle. Sie werden mit ihren individuellen Möglichkeiten wahrgenommen, in ihren Entscheidungen ernst genommen, zum selbstständigen Denken, Lernen und Handeln angeleitet“, hob Schulamtsleiterin Sabine Hagenmüller-Gehring hervor.
Die Hörschbachschule sei für die Zukunft gerüstet, indem baulich einiges verbessert worden sei, wie Pausenhof, Parkplatz oder Beleuchtung, betonte Bürgermeister Armin Mößner. Mit dem seit eineinhalb Jahren laufenden aktuellen Projekt als Referenzschule für Medienbildung im Kreis bereite man die Schüler auf die Digitalisierung vor. Aber: „Trotz aller Digitalisierung und moderner technisierter Unterrichtsmöglichkeiten soll der Schüler als Mensch auch weiterhin im Zentrum des Bildungsauftrags stehen“. Die bauliche Situation habe man im Auge: „Die Inklusion wird hier bereits gelebt“ und an den Erfordernissen wie einem Lift für die Treppen „sind wir dran“, sagte der Rathauschef zu. Ebenso, der Schule zum Jubiläum einen Wunsch zu erfüllen.
Im Zentrum des Unterrichts an der Hörschbachschule stehe das individuelle Lernen und Fördern der Persönlichkeit, unterstrich Rektorin Melanie Luithardt. Die Inklusion, die derzeit in zwei Klassen stattfinde, ermögliche das Lernen von allen miteinander, wovon alle Beteiligten profitierten. Dies gelte auch für die Integration mit Wertschätzung anderer Kulturen: „Diese Mischung bringt eine unwahrscheinliche Bereicherung“.
Ziel für die Zukunft sei es, die Kinder fit zu machen fürs 21. Jahrhundert: Dabei seien digitale Medien mit Fingerspitzengefühl einzusetzen, denn „nur ein gesunder Umgang damit ist sinnvoll“. Ebenso wichtig für die Zukunft sei der achtsame Umgang mit der Natur und Umwelt. Weiter sollten Kinder viele Kompetenzen erwerben, wofür man deren Stärken fördern und die Schwächen beseitigen wolle. Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, sollten die baulichen Voraussetzungen verbessert werden: „Die Räumlichkeiten werden eng“, deutete die Schulleiterin den Wunsch nach einer Erweiterung an.
Elternbeiratsvorsitzende Martina Giesinger nannte das Zirkusprojekt 2017 als Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und Förderverein: „Eine aktive Elternschaft ist für unsere kleine Schule sehr wichtig“, stellte sie klar. „Ohne die Mitarbeit der Eltern wären viele Aktionen nicht möglich“, pflichtete ihr Melanie Luithardt bei.
Nach dem Festakt konnten die Eltern auf Zeit-, Entdeckungs- und Erinnerungsreise durchs Schulgebäude gehen und die vielen kreativen Arbeiten bewundern, die die Schüler während der Projektwoche gestaltet haben.