Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin geplant

Verdächtiger wegen mutmaßlicher Anschlagsplanung in U-Haft

Einen Anschlag mit Schusswaffen soll ein Mann aus Libyen mit Kontakten zur Terrororganisation Islamischer Staat geplant haben. Im Visier stand nach Angaben der Ermittler die israelische Botschaft.

Der Verdächtige sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

© dpa/René Priebe

Der Verdächtige sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

Von red/dpa

Weil er einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben soll, kommt ein mutmaßlicher IS-Unterstützer in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe habe Haftbefehl gegen den Libyer erlassen, sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts der Deutschen Presse-Agentur.

Festnahme am Samstagabend

Am Samstagabend war der Mann in Bernau bei Berlin festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, einen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin geplant zu haben. Zur Planung des Vorhabens habe sich der Beschuldigte in einem Messenger-Chat mit einem Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ausgetauscht, teilte die Behörde bereits vor der Entscheidung des Ermittlungsrichters mit.

Die Wohnung sowie eine weitere Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis wurden durchsucht. An den Maßnahmen waren Kräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamts sowie der zuständigen Landespolizei beteiligt.

„Sehr ernste“ Terrorgefahr

Nach der Festnahme warnte Justizminister Marco Buschmann vor einer „sehr ernsten“ islamistischen Terrorgefahr in Deutschland. „Israelische Einrichtungen stehen besonders häufig im Visier der Terroristen“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte die Bedeutung des Schutzes israelischer und jüdischer Einrichtungen. Er sei „lebenswichtig“ und habe für die Bundesregierung „höchste Bedeutung“, erklärte die SPD-Politikerin. „Wir handeln mit höchster Wachsamkeit und Aufmerksamkeit angesichts der hohen Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und israelfeindliche Gewalt.“

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Erstellt:
20. Oktober 2024, 18:19 Uhr

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