Darmkrebs zählt zu den häufigeren Krebsarten in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle war in den letzten beiden Jahrzehnten rückläufig. Woran liegt das? Und wie steht es um andere Krebsarten?
3D-Illustration von Krebszellen: Rund 70 Prozent der Darmkrebs-Toten sind 70 Jahre und älter.
Von Markus Brauer/dpa
In Deutschland sterben immer weniger Menschen an Darmkrebs. Innerhalb von 20 Jahren ging die Zahl der Todesfälle um 17 Prozent zurück.
Neuer möglicher Angriffspunkt für Therapie bei Darmkrebs Forschungsarbeit des Exzellenzclusters PMI und der DFG Forschergruppe „miTarget“ zeigt, dass im entzündeten Darm häufig vorkommendes Protein eine wichtige Rolle bei derhttps://t.co/NuIpi6Ohtcpic.twitter.com/VZS21nYgQg — Informationsdienst Wissenschaft - Nachrichten (@idw_online_de) March 25, 2025
Gegen den Trend: Zahl der Krebstoten insgesamt gestiegen
Wie war die Entwicklung bei anderen Krebsarten?
„Einen größeren prozentualen Rückgang als bei den Todesfällen aufgrund von Darmkrebs gab es unter den weit verbreiteten Krebsarten lediglich beim Magenkrebs und beim Gebärmutterhalskrebs“, erklären die Statistiker.
Seit 2006 sterben anteilig mehr Männer an Darmkrebs
Vor allem ältere Menschen betroffen
„Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen“, berichtet das Bundesamt:
Krebs zu haben, ist oft nur Zufall
Zwei Forscher der John Hopkins Universität in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) haben in einer Studie bestätigt, was schon lange vermutet wurde: Das Krebsrisiko eines Menschen hängt auch stark vom Zufall ab, erklären der Krebsforscher Bert Vogelstein und sein Kollege, der Biostatistiker Cristian Tomasetti.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie insgesamt 31 Krebsarten an verschiedenen Gewebetypen untersucht. Lediglich für neun Krebsarten (wie Haut- oder Lungenkrebs) sei der individuelle Lebensstil ausschlaggebend gewesen, bei den übrigen 22 (Karzinome der Bauchspeicheldrüse oder des Dünndarms) spielten Gene und Umweltfaktoren eine eher untergeordnete Rolle, so das Ergebnis.
Zellteilungen können zu bedrohlichen Fehlern im Erbgut führen
Anders ausgedrückt: Zwei Drittel aller Tumore sind die Folge zufälliger, von außen nicht zu beeinflussender Teilungen im Erbgut. Je häufiger sich Stammzellen teilen, desto höher ist das Krebsrisiko. Manche Gewebetypen erkranken mehrere Tausend Mal eher an Krebs erkranken als andere: So liegt das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken bei 6,9 Prozent, für einen Tumor am Kehlkopfknorpel aber nur bei 0,00072 Prozent.
Bei jeder Zellteilung wird das Erbgut kopiert. Dabei können sich fatale Fehler einschleichen. Zwar werden die Mutationen in der Regel vom Organismus repariert, doch schon kleinste genetische Abweichungen können sich mit der Zeit zu einem schwerwiegenden Problem summieren. Solche simplen Kopierfehler „scheinen“ ein „Hauptgrund für Krebs Menschen zu sein“, schreiben die Forscher.