American Football wirkt in der European League of Football professionell – die Gehälter der Spieler erzählen eine andere Geschichte. Vor allem deutsche Akteure verdienen häufig nur ein Taschengeld.
Die Spieler von Stuttgart Surge 2024 vor einem Spiel gegen Rhein Fire: Sie können von NFL-Gehältern nur träumen.
Von Katrin Jokic
Die European League of Football (ELF) inszeniert sich als professionelle Alternative zur NFL – mit Stadionshows, Fernsehübertragungen und Stars auf dem Feld. Doch hinter der Kulisse zeigt sich ein anderes Bild: Viele Spieler bekommen nur Minijob-Gehälter.
Auch bei Stuttgart Surge, Vizemeister der Saison 2023, ist Geld nicht der Hauptanreiz für eine Karriere auf dem Footballfeld. Ein Überblick über die Gehaltsstrukturen in der ELF, bei Stuttgart Surge und im Vergleich zur NFL.
Gehalt in der ELF
Genaue Zahlen zu den Gehälter in der European League of Football gibt es nicht. Fest steht nur, dass die ELF als Profiliga verpflichtet ist, jedem Spieler ein Gehalt zu zahlen.
2022 lag der sogenannte Salary Cap Medienberichten zufolge bei 150.000 pro Team und Saison – von diesem Geld werden alle Spieler bezahlt. Innerhalb dieses Rahmens ist das Gefälle groß:
Vor allem lokale Spieler bekommen in der ELF lediglich ein Minijob-Gehalt. Die meisten Spieler haben daher neben dem Sport noch einen Voll- oder Teilzeitjob.
Gehalt bei Stuttgart Surge
Auch bei Stuttgart Surge spielt das Gehalt eine untergeordnete Rolle. Geschäftsführer Suni Musa betont gegenüber unserer Zeitung, dass Spielzeit und Entwicklung wichtiger seien als finanzielle Anreize.
Für viele Talente bedeutet ein Platz im Surge-Kader vor allem eine Karrierechance. Paradebeispiele sind Marcel Dabo, der zu den Indianapolis Colts wechselte, sowie aktuell der Kicker Lenny Krieg, der 2025 einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Atlanta Falcons unterschrieb. Beide hatten zuvor bei Stuttgart Surge gespielt und es dann über das International Player Pathway Programm (IPP) für ausländische Talente in die NFL geschafft.
Vergleich: Gehälter in der NFL
In der nordamerikanischen NFL gelten völlig andere Dimensionen.
Die NFL verfügt über massive TV-Verträge, Sponsoringeinnahmen und eine jahrzehntelange Fanbasis. Die ELF hingegen sieht sich – wie von der Liga selbst betont – weiterhin als „Start-up“ mit langfristigem Wachstumspotenzial.