Feuerwehren im Dauereinsatz

Wo die Unwetter in Deutschland gewütet haben

Nach der Hitze nun der Starkregen: Vielerorts gibt es überflutete Keller und Straßen – und in Baden-Württemberg sogar eine überschwemmte Altstadt. Der Überblick über eine unruhige und nasse Nacht.

Wo die Unwetter in Deutschland gewütet haben

Heftige Unwetter haben im Südwesten Straßen überflutet, Keller volllaufen und - wie hier im Landkreis Karlsruhe die Saalbach - Flüsse extrem ansteigen lassen. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.

Von Markus Brauer/dpa

Heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel haben Einsatzkräften in verschiedenen Teilen Deutschlands am Abend und in der Nacht viel abverlangt. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg. Der Überblick:

Baden-Württemberg

 

 

 

 

Rheinland-Pfalz

Auch in anderen Bundesländern meldeten die Einsatzkräfte vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Von Schwerverletzten oder gar Toten war zunächst nichts bekannt. Den Unwettern vorausgegangen war eine Hitzewelle, die mit bis zu 36,5 Grad am Dienstag im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler ihren Höhepunkt erreichte. Nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes war es der bisher heißeste Tag des Jahres.

Bayern

In Bayern kollidierte ein Eurocity nahe Bad Endorf mit einem in den Gleisbereich gestürzten Baum und blieb liegen. In dem Zug saßen rund 260 Menschen, die mit Kleinbussen nach Prien gebracht wurden, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Laut Bundespolizei gab es keine Verletzten. Die Oberleitung sei beschädigt und müsse repariert werden, teilte die Bahn mit. Mit einer Freigabe des gesperrten Streckenabschnitts zwischen Bad Endorf und Prien nahe dem Chiemsee sei in den Morgenstunden zu rechnen. Fernverkehrszüge wendeten oder beendeten ihre Fahrt vorzeitig.

 

 

Bei einem Unfall wegen Starkregens haben sich auf der Autobahn 9 im oberbayerischen Landkreis Eichstätt zwei Autos überschlagen. Nach aktuellem Kenntnisstand hatte am Dienstagabend ein Autofahrer in Fahrtrichtung München auf der Höhe von Denkendorf wetterbedingt die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, wie die Polizei mitteilte.

Niedersachsen

 

 

Auch im niedersächsischen Landkreis Ammerland kam es zu Behinderungen im Bahnverkehr: Aufgrund des Unwetters stürzte ein Baum auf eine Oberleitung, woraufhin der Zugverkehr am Bahnhof Augustfehn in Apen am späten Dienstagabend laut Feuerwehr komplett zum Erliegen kam. Ein Personenzug, der sich auf der Strecke befand, wurde gestoppt.

 

 

In Ostfriesland führten heftige Regenfälle zu Hunderten Feuerwehreinsätzen. Betroffen war vor allem die Stadt Aurich, wie ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund sagte. Aus einem Pflegeheim mussten rund 25 Bewohner abends in eine Sporthalle gebracht werden. In dem Heim hatten sich Deckenplatten gelöst. In einem Auricher Krankenhaus arbeiteten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk daran, eine Evakuierung zu verhindern.

Nordrhein-Westfalen

Auch in Nordrhein-Westfalen hatten die Unwetter Folgen. „Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz“, sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Dienstagabend. Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser – Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Die Polizei berichtete zudem von mehreren überfluteten Stellen auf der Autobahn 59 und Autobahn 42 in der Nähe von Duisburg und warnte vor Aquaplaning.

So geht es mit dem Wetter im Südwesten weiter

Guten Morgen. Es gab eine weitere Tropennacht, nur im Osten und Südosten sank die Temperatur häufiger unter 20 Grad. Aktuelle Messwerte: https://t.co/0aVgKB4xvD /V pic.twitter.com/9g6FS5ZfSd — DWD (@DWD_presse) August 14, 2024

Es bleibt heiß

Auch in den kommenden Tagen kann die Temperatur in Baden-Württemberg um die 30 Grad erreichen, hieß es. Dann gilt wieder: viel trinken, im Schatten bleiben, nachts lüften, leichte Kleidung tragen, mit Sonnencreme einschmieren und auf Mitmenschen achten. Generell rät das Stuttgarter Gesundheitsministerium, sich während der Mittagshitze möglichst in Innenräumen oder im Schatten aufzuhalten und körperliche Anstrengungen zu vermeiden.

Erst zum Wochenende sollen die Temperaturen deutlich unter die 30-Grad-Marke fallen. Dann soll es erst mal ein wenig kühler werden – mit Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad.