Eintakten auf den Teil-Lockdown

Die Volkshochschule Murrhardt stellt sich auf die Rahmenbedingungen der neuen Coronaregelungen ein. Bei den Gesundheitskursen wird versucht, einige Seminare online anzubieten. Unbewegter Unterricht läuft ähnlich wie in den Schulen weiter.

Die Volkshochschule Murrhardt hat für den November nachjustiert. Damit sich nicht zu viele begegnen, sind die Zeiten so gelegt, dass nach Kursende genug Luft ist, damit die Teilnehmer das Gebäude verlassen können, bevor die Besucher zum nächsten Angebot kommen. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Die Volkshochschule Murrhardt hat für den November nachjustiert. Damit sich nicht zu viele begegnen, sind die Zeiten so gelegt, dass nach Kursende genug Luft ist, damit die Teilnehmer das Gebäude verlassen können, bevor die Besucher zum nächsten Angebot kommen. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. Im Frühjahr beim Lockdown hieß es, stellt euch vor, dass es jetzt kühler, ungemütlicher November ist und es früh dunkel wird. Jetzt ist November, und die Menschen müssen wieder mit einem erneut heruntergefahrenen gesellschaftlichen Leben klarkommen, um die Infektionszahlen nicht zu stark anwachsen zu lassen und die Kliniken arbeitsfähig zu halten. Wer Angebote der Volkshochschule genutzt hat, um Weiterbildung und aktives Lernen mit sozialen Kontakten zu verbinden, muss sich nun wieder etwas einschränken, wenn auch nicht so grundsätzlich wie in anderen Bereichen. Nachdem der Verband der Volkshochschulen die Marschrichtung vorgegeben hatte, hat sich das Team im Grabenschulhaus konkret auf die Situation eingestellt und mit dem Organisieren begonnen.

Hauptpunkt der Veränderung ist, dass die Gesundheitskurse nicht mehr stattfinden können. Im Zentrum steht dabei, dass mit Sport und Bewegung in Innenräumen die Gefahr steigt, auch Aerosole von Menschen, die nicht um ihre Infektion wissen, abzubekommen und sich anzustecken. Die Murrhardter Volkshochschule hat zurzeit 43 bewegte Gesundheitskurse im Programm, bei denen sie teils auch auf größere Räumlichkeiten außerhalb des Grabenschulhauses ausweichen konnte. Um zumindest einen Teil des Angebots aufrechterhalten zu können, ist das Team nun dabei, zu checken, welche der Kurse im Online-Format weiterlaufen beziehungsweise starten können. „Bei rund 15 Kursen stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie online stattfinden“, sagt Birgit Wolf, Leiterin der Volkshochschule. Das wäre zumindest fast ein Drittel des bisherigen Umfangs. Dozenten genauso wie Teilnehmer werden angefragt, ob sie sich vorstellen können, die Seminare auch als Zu-Hause-über-den-Bildschirm-Variante zu geben beziehungsweise zu machen.

Eine gewisse Vorerfahrung gibt es aus dem Frühjahr, in dem schon einige Kurse digital umgemünzt wurden. Insofern ist auch die technische Begleitung bei Anfangsschwierigkeiten für die VHS-Mitarbeiterinnen kein Neuland mehr. Typisch wäre beispielsweise, die Teilnehmer kurz telefonisch zu unterstützen, wenn es darum geht, in den digitalen Kursraum einzutreten.

Was vergleichsweise normal weiterlaufen kann, ist das unbewegte Angebot, sprich Vorträge und Seminare verschiedenster Gebiete bis hin zu Kursen, die thematisch auch in den Gesundheitsbereich hineinreichen, aber ohne sportlich-raumgreifende Bewegung auskommen und beispielsweise nur Achtsamkeits- oder Entspannungselemente wie Fantasiereisen oder Muskelentspannung haben.

Wichtig ist Birgit Wolf aber, deshalb nicht in der Vorsicht insgesamt nachzulassen. Konkret heißt das, dass das Volkshochschulteam darauf schaut, dass das Hygienekonzept eingehalten wird. Zu diesem gehört, dass die Teilnehmer im Haus konsequent einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen (an einem Sitzplatz mit entsprechendem Abstand zu den anderen darf er abgenommen werden) und auf die Handhygiene zu achten haben – sei es über ein Desinfizieren oder Händewaschen. Zudem achtet das Team nun darauf, dass zwischen den Schluss- und Anfangszeiten der Seminare genug Luft ist, sprich rund 15 Minuten Zeit, damit die einen das Haus verlassen können, bevor die anderen eintreffen. Apropos Luft: Wie in den Schulen heißt es im Grabenschulhaus, bei den Kursen regelmäßig zu lüften. Da die Fenster in den Unterrichtsräumen aber in der Regel auch nicht in einer Linie, sondern etwas versetzt liegen, funktioniert das sehr gut, sagt Birgit Wolf. Sich kleidungstechnisch ein wenig darauf einzustellen, schadet nicht, und vielleicht könnten die Dozenten die eine oder andere Lüftungspause sogar taktisch-didaktisch mit einbauen, meint sie mit einem Lächeln.

Weitere Informationen zum Programm und zur aktuellen Situation finden sich im Internet unter der Adresse www.vhs-murrhardt.de.

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Erstellt:
5. November 2020, 06:00 Uhr

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