14. Auenwald-Lauf: Vom Regen zum Erfolg

Mit insgesamt 320 Startern ist das Interesse an der Veranstaltung deutlich gestiegen. Beim Hauptrennen über zehn Kilometer hat Sandra Burkhardt bei den Frauen die Nase vorne. Lennart Nies kommt aus der Pfalz mit dem Fahrrad und siegt dann bei den Männern.

Lennart Nies (Startnummer 139) ist beim Hauptrennen über zehn Kilometer vom Start weg vorne dabei. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Lennart Nies (Startnummer 139) ist beim Hauptrennen über zehn Kilometer vom Start weg vorne dabei. Foto: Alexander Becher

Von Katharina Riener

Beim 14. Auenwald-Lauf sind bekannte und neue Gesichter auf dem Podest. Die Teilnehmerzahl ist in Vergleich zum vergangenen Jahr stark gestiegen. Einer der Sieger kam sogar mit dem Fahrrad aus der Pfalz angefahren. Der veranstaltende Lauftreff Auenwald zieht ein positives Resümee.

In drei Rennen konnten sich 320 Läufer beim 14. Auenwald-Lauf messen. Los ging es mit dem 1,8 Kilometer langen Schülerlauf, es folgte der Einsteigerlauf über fünf Kilometer. Zum Abschluss ertönte bei 15 Grad an der Auenwald-Halle der Startschuss für den Hauptlauf über zehn Kilometer. Das Rennen in Auenwald gehört ebenso wie die bereits stattgefundene Veranstaltung in Welzheim und die noch ausstehenden Läufe in Aspach und Neuhütten zum Laufcup Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Am schnellsten beendete Lennart Nies mit 33 Minuten und 48 Sekunden das Rennen in Auenwald, dicht gefolgt von Kai-Uwe Müller mit 34 Minuten und sechs Sekunden. Vorjahressieger Philipp Hoffmann von der LG Weissacher Tal schaffte es immerhin auf den dritten Platz. Bei den Frauen hatte Sandra Burkhardt das dritte Jahr in Folge deutlich die Nase vorn. „War gut“, resümiert sie noch etwas außer Puste. Schon beim ersten Rennen in Welzheim lief sie als Erste über die Ziellinie, für den Rest des Laufcups möchte sie das durchziehen.

Von der Pfalz aufs Podium

Für besonderes Aufsehen sorgte Lennart Nies mit seiner Teilnahme. Der Pfälzer hat bei der Europameisterschaft im Berglauf schon zweimal Silber geholt und beendete den letzten Berlin-Marathon als fünftbester Deutscher. Für die Teilnahme am Auenwaldlauf reiste er rund 130 Kilometer aus seiner Heimatstadt Ludwigshafen an. Mit dem Fahrrad. „Ich wollte hier starten, aber eigentlich wollte ich auch Rad fahren, also habe ich beides kombiniert“, erklärt er. Das habe für ihn ganz gut funktioniert. Auch wenn er auf dem Rad nur bis etwa zur B 81 trocken geblieben ist, kam er heil an und lief nach weiteren zehn Kilometern zu Fuß zwar etwas hinter seiner Bestzeit, aber immer noch als Erster über die Ziellinie.

Besonders angespornt wurde er dabei von Kai-Uwe Müller, der ihm bis zum Schluss dicht auf den Fersen war. „Er ist ein guter Läufer, wir haben uns gleichzeitig nachgemeldet. Von da an wusste ich, dass ich mich heute richtig reinhängen muss“, so Nies über seinen Konkurrenten. Für den ist das „schön zu hören“. Kai-Uwe Müller ist mit dem zweiten Platz zufrieden. „Natürlich ist Gewinnen immer schöner. Bei dem Gegner wusste ich allerdings, dass für mich maximal der zweite Rang drin ist.“ Müller nimmt das gelassen, der Laufsport sei fair und Nies ein paar Jahre jünger und eben einfach schneller. „Ich wusste die ganze Strecke über, dass er irgendwann seinen Wahnsinnsendspurt hinlegt, ich wusste nur nicht wann“, so Müller. Immerhin, als die beiden zuletzt in Neuhütten gegeneinander antraten, ebenfalls über zehn Kilometer, war der Abstand deutlich größer.

Eine Revanche wird es vorerst nicht geben. Zumindest nicht in der Region. Zwar haben beide den Start des Laufcups Schwäbisch-Fränkischer Wald in Welzheim ausgelassen, aber während Nies plant, bei den ausstehenden Rennen in Aspach und Neuhütten anzutreten, ist Müller zeitlich verhindert. Beim Auenwald-Lauf würde er aber noch mal mitmachen. „Es war ein gutes Rennen mit toller Atmosphäre.“ Nies sieht das genauso: „Hier ist es immer so gemütlich und die Leute sind so freundlich.“

Durch Verwandtschaft in der Gegend ist der Pfälzer auf hiesige Laufszene aufmerksam geworden. 2019 trat er das erste Mal beim Auenwald-Lauf an. Er wurde damals Zweiter. Beim Auenwald-Lauf trat er dieses Jahr wieder an. Weil er die Volksläufe unterstützen möchte: „So einen Berlin-Marathon wird man immer vollkriegen, da besteht einfach eine andere Nachfrage. Aber auch kleine Vereine stellen ja tolle Events auf die Beine. Und wenn nur wenige Leute mitlaufen, lohnt sich das kaum.“

Steigende Teilnehmerzahlen

Das weiß Eberhard Bauer, Vorsitzender des Lauftreffs Auenwald, der die Veranstaltung ausrichtete, nur zu gut. Ab 100 Teilnehmern ist das Event für den Verein kostendeckend. Am Ende waren es sogar 130 Starter für den Hauptlauf über zehn Kilometer. Über fünf Kilometer war ebenfalls deutlich mehr Starter dabei als im Vorjahr. „Und von Anmeldungen zum Schülerlauf wurden wir geradezu überrannt“, freut sich Bauer. Die meisten Teilnehmer stellte wie in der Vergangenheit schon die Grundschule Nellmersbach, von der über 30 Schüler bei dem Rennen über 1,8 Kilometer antraten.

Das Wetter spielte größtenteils mit. Beim Schülerlauf und beim Start über fünf Kilometer regnete es zwar noch, rechtzeitig zu Hauptrennen klarte die Wolkendecke aber wieder auf. Die Temperatur eignete sich zum Laufen sehr gut. „Lieber etwas kühler als zu heiß und so ein leichtes Tröpfeln merkt man während des Rennens gar nicht“, meint Bauer. Insgesamt, da stimmt auch Bürgermeister Kai-Uwe Ernst mit ein, „war der Auenwald-Lauf ein voller Erfolg“.

Zum Artikel

Erstellt:
3. Juli 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Aspacher Volkslauf: Die Lust am Laufen kennt wenig Grenzen

Philipp Hoffmann und Andrea Bulling sowie Thimo Härter und Vivian Muth gewinnen über 10 sowie 5 Kilometer. Die Veranstaltung in Großaspach prägen aber auch Starter, die schon 81 Jahre alt sind oder über die gesamte Strecke einen Kinderwagen schieben.

Murrhardt Sport

Fußball-Kreisliga A2: Neuling Fornsbach überrascht gegen Althütte

Nach dem Patzer des bisherigen Tabellenzweiten baut der SV Unterweissach mit einem 2:1 in Weiler zum Stein seine Führung aus. Mit Oberbrüden, Urbach II und Sechselberg sind gleich drei Teams noch ohne Sieg.

Murrhardt Sport

Fußball-Kreisliga B2: Das Spitzentrio gibt sich keine Blöße

Nach den Siegen von Leutenbach, Kirchberg und Erbstetten bleibt an der Tabellenspitze alles beim alten. Der FC Viktoria Backnang verliert in Schmiden 1:2 und kassiert seine ersten Saisonniederlage.