Weltfrauentag

15 Filme über Gerechtigkeit, Feminismus & Co

Ob historischer Kampf um Rechte, persönliche Rebellion oder die stille Kraft des Alltags — Filme erzählen die Geschichten von Frauen auf eine Weise, die uns immer wieder zeigt, warum der 8. März nicht nur ein Gedenktag ist, sondern ein Fenster in die Lebensrealitäten von Frauen weltweit.

"Suffragette": Carey Mulligan als Maud Watts im Kampf gegen die Polizei.

© Transmission Films

"Suffragette": Carey Mulligan als Maud Watts im Kampf gegen die Polizei.

Von Katrin Jokic

Der Internationale Frauentag, der jedes Jahr am 8. März begangen wird, hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Was als Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Bezahlung und das Wahlrecht begann, hat sich längst zu einem globalen Aktionstag entwickelt — ein Tag, an dem Frauenrechte, Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen.

Kino bietet dafür eine kraftvolle Plattform, denn Filme haben die einzigartige Fähigkeit, uns in die Lebenswelten anderer hineinzuversetzen, historische Kämpfe lebendig zu machen und die Vielstimmigkeit weiblicher Erfahrungen auf die Leinwand zu bringen. Die folgenden Filme führen uns rund um den Globus und zeigen Frauen, die kämpfen, träumen, leiden, lieben — und vor allem: sich behaupten.

15 Filme zum Weltfrauentag

„Suffragette“ (2015) erzählt die Geschichte der frühen britischen Frauenbewegung, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für das Wahlrecht einsetzte. Der Film zeigt, mit welcher Härte diese Frauen gegen das System ankämpfen mussten — von Polizeigewalt bis hin zu sozialer Ausgrenzung. Gerade zum Internationalen Frauentag erinnert uns dieser Film daran, dass Rechte, die heute selbstverständlich erscheinen, erst durch den Mut und die Opfer vieler erkämpft wurden.

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Ganz ähnlich, aber fast ein Jahrhundert später, spielt „Die göttliche Ordnung“ (2017) in der Schweiz. Bis 1971 mussten Schweizerinnen warten, bis sie endlich wählen durften — erschreckend spät für ein Land, das sich gerne als Demokratie-Vorreiter versteht. Die humorvolle, aber nachdenkliche Erzählung macht deutlich: Selbst die offensichtlichsten Rechte sind oft das Ergebnis zäher Kämpfe.

Auf diesen Plattformen ist der Film verfügbar*:

Mit „The Woman King“ (2022) verschiebt sich der Blick nach Westafrika, ins Königreich Dahomey, im heutigen Benin. Hier erzählt der Film von der Agojie, einer rein weiblichen Eliteeinheit, die ihre Heimat mit Kampfgeist und Strategie verteidigte. Die Geschichte dieser Kämpferinnen erinnert uns daran, dass Frauen in Führungspositionen — selbst in kriegerischen Kontexten — kein modernes Phänomen sind.

Auf diesen Streaming-Diensten können Sie den Film sehen*:

Ganz anders, fast surreal, wirkt „A Girl Walks Home Alone at Night“ (2014), ein feministischer Vampirfilm aus dem Iran, gedreht in den USA. In schwarz-weißer Optik streift eine junge Frau durch die Nacht und dreht den Spieß um: Nicht sie ist die Gejagte, sondern die Jägerin. Dieser Genremix ist nicht nur stilistisch bemerkenswert, sondern auch eine eindringliche Reflexion über Angst, Macht und weibliche Selbstermächtigung.

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„Die Aussprache“ (2022) führt uns in eine abgeschottete, religiöse Gemeinschaft, die von systematischem Missbrauch geprägt ist. Der Film zeigt eine Gruppe von Frauen, die sich zusammensetzt, um eine existenzielle Frage zu beantworten: Bleiben und kämpfen — oder fliehen? Ein eindringliches Kammerspiel über Solidarität und den Mut, sich gegen tief verwurzelte Gewalt aufzulehnen, basierend auf einer wahren Geschichte aus Bolivien.

Streamen können Sie den Film hier*:

Historisch und inspirierend zugleich ist „Hidden Figures“ (2016), die wahre Geschichte der schwarzen Mathematikerinnen, die bei der NASA die Raumfahrt möglich machten — und sich dabei gegen doppelte Diskriminierung wehren mussten: als Frauen und als Schwarze. Zum Internationalen Frauentag erinnert uns dieser Film daran, dass Wissenschaft und Fortschritt keine neutralen Felder sind — und dass Frauen sich ihren Platz darin oft erst erkämpfen mussten.

Hier können Sie den Film im Stream finden*:

In „Das Piano“ (1993) erzählt Jane Campion die Geschichte einer stummen Frau im kolonialen Neuseeland, die durch die Musik — und die Kontrolle über ihren Körper — ihre Stimme findet. Es ist ein Film über weibliche Selbstbestimmung, Begehren und die komplexe Beziehung zwischen Kunst und Freiheit.

Hier gibt es den Film im Stream*:

Mit „Toni Erdmann“ (2016) wird der Blick auf Frauenrollen ins heutige Wirtschaftsleben verlagert: Eine erfolgreiche deutsche Unternehmensberaterin wird von ihrem unkonventionellen Vater aus der Bahn geworfen — und muss sich nicht nur in der Männerdomäne behaupten, sondern auch mit den eigenen Lebensentwürfen ringen. Komisch, tragisch und beängstigend nah an der Realität vieler Frauen in Führungspositionen.

Hier steht der Film zum Streamen bereit*:

Der französische Klassiker „Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7“ (1962) begleitet eine junge Sängerin zwei Stunden durch Paris — während sie auf ein medizinisches Ergebnis wartet. Dieser scheinbar banale Spaziergang wird zur poetischen Reflexion über das Frausein: Wie werde ich gesehen? Wie sehe ich mich selbst? Agnes Varda zeigt: Schon die alltäglichsten Momente tragen eine tiefere, politische Dimension.

Aktuell können Sie den Film hier sehen*:

Ähnlich autobiografisch, aber noch politischer ist „Persepolis“ (2007), die animierte Lebensgeschichte von Marjane Satrapi, die als junges Mädchen den Iran während der Revolution erlebt. Zwischen Religion, Krieg und Migration entsteht das Porträt einer Frau, die sich selbst treu bleiben will — egal wo sie lebt.

Verfügbar ist der Film derzeit hier*:

Mit „Quo Vadis, Aida?“ (2020) geraten wir mitten in den Krieg: Eine Dolmetscherin in Srebrenica kämpft verzweifelt darum, ihre Familie zu retten — während die Welt zusieht und schweigt. Der Film zeigt, wie Frauen in Kriegen oft zwischen allen Fronten zerrieben werden — und doch diejenigen sind, die versuchen, das Unmögliche zu retten.

Hier können Sie den Film jederzeit streamen*:

Ein radikaler Blick auf weiblichen Alltag kommt aus Belgien: „Jeanne Dielman“ (1975) zeigt das Leben einer Hausfrau — in minutiöser Detailgenauigkeit. Gerade diese Monotonie wird zum feministischen Statement: Hausarbeit, Sexualität und Isolation werden hier als zutiefst politische Erfahrungen sichtbar gemacht.

Hier können Sie direkt zum Film springen*:

In Ingmar Bergmans „Persona“ (1966) wird das Spiel mit Identitäten noch abstrakter. Eine Schauspielerin verstummt, ihre Pflegerin spricht für sie — bis ihre Identitäten zu verschmelzen scheinen. Bergman erkundet die Frage: Was bleibt von einer Frau übrig, wenn sie alle Rollen ablegt?

Ansehen kann man den Film hier*:

Mit „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ (2019) wird dieses Thema der weiblichen Selbstbestimmung in ein kunstvolles Liebesdrama im 18. Jahrhundert verpackt. Eine Malerin und ihr Modell verlieben sich — in einer Welt, die ihre Liebe nicht vorsieht. Der Film zeigt, wie weibliche Kreativität und Begehren sich oft nur im Verborgenen entfalten konnten.

Hier können Sie den Film online abrufen*:

Schließlich führt „Die Taschendiebin“ (2016) nach Korea während der japanischen Besatzung. Zwei Frauen, scheinbar Gegnerinnen, verbünden sich gegen die Männer, die sie besitzen wollen. Der Film ist eine atemberaubende Mischung aus Erotik, Thriller und feministischem Befreiungsschlag.

Hier wartet der Film auf Sie*:

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Ob historisch oder zeitgenössisch, poetisch oder politisch — diese Filme zeigen die Bandbreite weiblicher Erfahrungen weltweit. Sie erinnern uns daran, dass der Kampf um Rechte, Anerkennung und Selbstbestimmung nie abgeschlossen ist. Zum Internationalen Frauentag bieten sie nicht nur Inspiration, sondern auch die Einladung, genauer hinzusehen: Welche Geschichten erzählen wir — und welchen hören wir endlich zu?

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Erstellt:
7. März 2025, 14:42 Uhr

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