Volleyball-Bundesliga
Allianz MTV Stuttgart bangt um Final-Einzug und Außenangreiferin
Stuttgarts Volleyballerinnen müssen gegen Dresden nachsitzen – weil sie eine 2:0-Satzführung verspielen.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch
Jolien Knollema – kann sie am Mittwoch spielen?
Von Henning Maak
Die Weichen schienen eigentlich klar gestellt: Mit 2:0 Sätzen und 10:5 in Durchgang drei führten die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart am Samstagabend in der Margon-Arena im zweiten Play-off-Halbfinale beim Dresdner SC, der Zug Richtung Finalserie schien nur noch ein kurzes Stück Weg vor sich zu haben. Doch dann kam einiges zusammen, und am Ende mussten die Stuttgarterinnen sich dem Tabellendritten der Vorrunde nach knapp zwei Stunden mit 2:3 (25:23, 25:18, 22:25, 16:25, 8:15) geschlagen geben.
Somit kommt es am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Scharrena zum dritten und entscheidenden Halbfinalspiel um den Einzug ins Play-off-Finale. „Es gibt keinen Grund, lange mit der Niederlage zu hadern. Wir haben am Mittwoch ein Heimspiel, in dem wir den Finaleinzug klar machen wollen“, lenkte Stuttgarts Trainer Konstantin Bitter den Blick gleich nach vorne.
Unklar ist allerdings, ob der Coach dann auf Jolien Knollema setzen kann. Die 1,88 Meter große Außenangreiferin bekam Mitte des vierten Satzes beim Block einen Angriffsball voll ins Gesicht und musste anschließend in der Kabine behandelt werden. „Sie wird gründlich untersucht. Wir müssen abwarten, ob sie sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat“, erklärte Bitter.
Möglich sei aber auch, dass nur „die Gesichtsmuskulatur nach dem Treffer zugemacht“ habe, nachdem die 22-jährige Niederländerin die ganze Woche über mit Migräne zu kämpfen hatte. „Sie hat sich eigentlich ganz gut geschützt“, sagte Bitter. Sollten die Untersuchungen jedoch eine Gehirnerschütterung bestätigen, ist die Saison für Knollema beendet – zumal sie bereits im Dezember eine Gehirnerschütterung hatte und einen Monat lang pausieren musste.
Um am Mittwoch den zehnten Finaleinzug in Folge zu sichern, muss Allianz MTV auch Dresdens Diagonalangreiferin Marta Levinska besser in den Griff kriegen. Die Lettin drückte der Begegnung am Samstag mit 30 Zählern ihren Stempel auf und wurde immer wieder von – der im ersten Halbfinale fehlenden – Zuspielerin Sarah Straube gut in Szene gesetzt, der man einen Bänderriss im Fuß nicht anmerkte.
Dresden gelang es, die Partie noch zu drehen, weil die Mannschaft nach einem erfolgreichen Videobeweis den Glauben an ihre Stärke zurück bekam und die Halle hinter sich brachte. Levinska und Straube gelangen jeweils Aufschlagserien, zudem steigerte sich Dresden in Annahme und Blockspiel. „Wir hatten nach drei Sätzen nicht mehr die Energie, um zurückzukommen“, musste Bitter konstatieren. Hoffnung macht die Statistik: Es war im fünften Spiel die erste Niederlage von Allianz MTV in dieser Saison gegen Dresden. Und in der Scharrena hat das Bitter-Team in dieser Runde noch kein Spiel verloren.