Backnangs Basketballer kassieren Heimniederlage gegen Leonberg/Eltingen

Auch zum Vorrundenabschluss leiden Backnangs Basketballer unter großer Personalnot. Bei der 54:58-Niederlage gegen den Tabellendritten Leonberg/Eltingen halten sie das Duell lange offen und verlieren erst in den letzten Minuten. Mit Rang sieben zur Saisonhälfte und der Einstellung ihres Teams ist Trainerin Janina Kuczmann-Orth zufrieden.

Lange Zeit waren Stefan Orth (mit Ball) und die TSG auf einem guten Weg, doch am Ende wurde die TSG gestoppt. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Lange Zeit waren Stefan Orth (mit Ball) und die TSG auf einem guten Weg, doch am Ende wurde die TSG gestoppt. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

„Uns ist die Puste ausgegangen“, urteilte Trainerin Janina Kuczmann-Orth nach dem letzten Spiel der Backnanger Landesliga-Basketballer in diesem Jahr. Bei der 54:58-Heimniederlage gegen den Tabellendritten SV Leonberg/Eltingen hätte die TSG stark ersatzgeschwächt fast eine Überraschung geschafft. Die Gäste drehten das Duell aber in den letzten Minuten. Die sogenannten Cool Blues aus dem Murrtal beenden die Vorrunde mit einer Bilanz von fünf Siegen und sechs Niederlagen auf Rang sieben.

Ein bisschen mehr hatten sich die Trainerin und ihre Männer schon erhofft, „doch wir hatten immer wieder Ausfälle wegen Krankheiten, Verletzung oder aus beruflichen Gründen“, erzählt die 34-Jährige. Das Heimspiel gegen Leonberg/Eltingen diente als bestes Beispiel dafür. Mit Nikolai Kaiser, Jonathan Nkanga Tunga, Topscorer Andrija Vidacak und Lukas Oesterle fehlten gleich vier erfahrene Leistungsträger ebenso wie der junge Dejan Tatic. Abteilungsleiter Jörg Blaetter hatte vor der Partie befürchtet: „Bei der Personallage gibt es für uns gegen den Tabellendritten wohl nichts zu holen. Hoffentlich wird es nicht zu deutlich.“

Wurde es nicht. Auch weil Laurin Laib, vergangene Runde bester Punktesammler der TSG, in seinem erst zweiten Saisonspiel bereits wieder 20 Zähler beisteuerte. Oder weil zum Beispiel Stefan Orth, der als Forward eigentlich unter den Körben zu Hause ist, in der Rolle als Interimsspielgestalter seine ganze Routine ausspielte. Am Ende standen für den spielenden Spielleiter neben sechs Punkten noch zwölf Rebounds sowie zehn Assists und damit ein Double-Double zu Buche. „Er hat es gut gemacht“, gab’s von der Trainerin und Ehefrau ein Lob.

Janina Kuczmann-Orth ist stolz auf ihre Jungs

Ein Kompliment, das sich in Sachen Einsatz das gesamte Team verdiente. Der junge Valentin Clemens, Stani Vidacak und Mateo Vidacak zum Beispiel erkämpften sechs, sieben und elf Rebounds. „Ich bin stolz auf die Jungs“, sagte die frühere Zweitliga-Spielerin Kuczmann-Orth zum Auftritt ihrer Mannschaft und gestand: „Ein wenig ärgerlich ist es nur, dass wir unsere Führung nicht ins Ziel gebracht haben.“ Denn in beiden Halbzeiten gewann ihr Team die ersten Viertel. Zu Beginn mit 16:14, im dritten Durchgang mit 17:7. Weil aber aufgrund der dünnen Personaldecke die Substanz fehlte, gingen das zweite und das vierte Viertel mit 19:8 und 18:13 an die Gäste um ihren starken Spielertrainer Sven Schewior (21 Zähler). Der hatte im Schlussabschnitt mit zwölf Punkten in Folge (davon drei Dreier) großen Anteil an der Wende nach der Wende. Denn zuvor hatten die sogenannten Cool Blues von der TSG aus einem 24:33-Rückstand zur Pause zu Beginn des vierten Viertels eine 46:40-Führung gemacht. Am Ende reichte es dennoch nicht zum vierten Sieg in Folge. Kuczmann-Orth erkannte das Engagement trotzdem an: „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht.“

Überhaupt sieht die Trainerin sich und ihre Mannschaft trotz all der Probleme auf einem guten Weg. Obwohl bisher in keinem einzigen Saisonspiel die beste Formation zur Verfügung stand, steht der Verein aus dem Murrtal in seiner zweiten Landesliga-Saison im Zwölferfeld auf einem sicheren Mittelfeldplatz. „Für das, dass wir nie komplett waren, können wir zufrieden sein“, urteilt Kuczmann-Orth und weiß: „Die drei Siege, die wir zuletzt nacheinander geholt haben, waren wichtig – für die Tabelle, für mehr Selbstvertrauen und für mehr Spaß.“

Letzteres betrifft das Team und die 34-Jährige selbst, die erst vor dieser Saison den Trainerjob übernommen hat. Sie gesteht: „Es ist ganz schön herausfordernd, ständig schauen zu müssen, wer ist im Training und wer steht überhaupt zur Verfügung.“ Die TSG und ihre Trainerin haben sich davon aber nicht runterziehen lassen. Deshalb können sie beruhigt Weihnachten feiern und danach zuversichtlich in die am Samstag, 13. Januar, mit dem Heimspiel gegen den TSV Schmiden beginnende Rückrunde gehen. Der eine oder andere erkrankte Spieler ist dann vermutlich wieder zurück und kann helfen, Kuczmann-Orths Vorgabe für die zweite Saisonhälfte zu erfüllen: „Dann wollen wir die Vergleiche gewinnen, die wir in der Vorrunde knapp verloren haben.“ Mit etwas mehr Personal und einer etwas besseren Puste ist das durchaus möglich.

TSG Backnang Laib (20), Starcevic (8), Stani Vidacak (8), Rupp (7), Orth (6), Mateo Vidacak (4), Clemens (1), Heuser, Kifle.

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Erstellt:
18. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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