Galerienrundgang Art Alarm in Stuttgart

Am Sonntag gehört Stuttgart der Kunst

Mit vielen Informationen und Führungen geht an diesem Sonntag, 6. April, der Galerienrundgang Stuttgart weiter. Geboten: 22 mal spannende Gegenwartskunst.

Näher dran an der Kunst – der Galerienrundgang macht es möglich. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus Max Kuvertz’ „Gaze Decay“ – zu sehen in der Galerie Kernweine

© Max Kuvertz

Näher dran an der Kunst – der Galerienrundgang macht es möglich. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus Max Kuvertz’ „Gaze Decay“ – zu sehen in der Galerie Kernweine

Von Nikolai B. Forstbauer

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete Sara Dahme am Samstag den Reigen der Führungen zum Galerienrundgang Stuttgart. In der Galerie Thomas Fuchs (Augustenstraße 63 und Reinsburgstraße 68a) ging es los – und ob in der Galerie Sammlung Amann (Schwabstraße 69/1), Mario Strzelski (Rotebühlplatz 30) oder auch in den Räumen der Galerie Schlichtenmaier (Kleiner Schlossplatz 11) – Dahme begeisterte ihr Publikum mit Wissen und Witz.

Mit vier Touren geht das Führungsangebot zum Art Alarm an diesem Sonntag, 6. April weiter. Start ist jeweils um 14 Uhr. Ob einmal kreuz und quer durch die Stadt wie von der Galerie von Braunbehrens (Kupferstraße 40-46) aus zu Abt Art in Möhringen (15 Uhr), Brigitte March International Contemporary Art in Weilimdorf (16 Uhr) und zum Kunsthaus Frölich in Feuerbach (17 Uhr) oder geballte Stuttgart-Süd-Phalanx mit Uno Art Space, Galerie Imke Valentien und Hartmann Projects in der Liststraße (Start ist um 14 Uhr in der Galerie Michael Sturm in der Christophstraße 6), zweite Station ist die Galerie Kernweine) – für viele Sehabenteuer ist gesorgt.

Spannend: Auch Bertram Kaschek, Kurator der Staatsgalerie Stuttgart, hat eine Art Alarm-Führung übernommen. Mit ihm geht es um 14 Uhr in der Galerie Andreas Henn (Wagenburgstraße 4) los. Die Stationen: Schacher – Raum für Kunst und die Galerie Klaus Braun in der Nähe sowie die Galerie Keim mit ihrer Adam Lude Döring-Hommage in Bad Cannstatt (Markstraße).

Inmitten des Street Art Festival-Trubels auf der Königstraße und im Dorotheenquartier konnten sich die 22 Art Alarm-Galerien schon am Samstag über viel Publikum freuen. Und dieser Sonntag? Stuttgart gehört der Kunst, lässt sich doch der Sonnenspaziergang bestens mit dem Kunstgenuss kombinieren – bis hin zur Sonderschau „Doppelkäseplatte“ im Kunstmuseum Stuttgart (Eintritt frei) – kombinieren . Vor allem, wenn etwa ein solch eindringlicher Farbraum lockt, wie ihn Elisabeth und Reinhard Hauff (Paulinenstraße 47) mit neuen Werken des Malers Julio Rondo erarbeitet haben. Vor allem im größeren Raum entsteht der Eindruck einer geschlossenen Installation mit überraschender Tiefe. Konstruktion und Poesie treffen sich, und bei genauerem Sehen zeigen sich feine Farb-Vertikalen als eigentliche Schwingungsbarometer in vielfach bewegten Farbräumen.

Wer wiederum glaubt, die bereits am 7. März eröffnete Schau von Leandro Cultraro in der Galerie Lauffer (Reinsburgstraße 178a) schon gesehen zu haben, irrt. Verkäufe machten Platz für neue Arbeiten, und diese spitzen das Kräftemessen in den zwischen Komik und Abgrund balancierenden Figurationen weiter zu.

Ein Gegenspiel lässt auch bei Mario Strzelski (Rotebühlplatz 30) staunen: Nicht nur aber wie Matthias Hornung Linien in die Fläche organisch gewachsener Holzstöcke fräst und auch durch die Einfärbung immer wieder eigene Szenarien entstehen. Das Ausrufezeichen dieser Ausstellung setzt (einmal wieder) der Kiesraum. Dort ist zentral ein durchgehend helles Relief zu sehen: ein Hauptwerk für Hornung, das zugleich autonome Skulptur, Bild, Landschaft und Stadt ist – und ein für diesen Frühjahrsrundgang von 22 Stuttgarter Galerien typisches Qualitäts-Ausrufezeichen.

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Erstellt:
6. April 2025, 11:16 Uhr

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