Vergütung des Mercedes-Vorstands

Kaum Einbußen trotz Krise – So viel hat Ola Källenius 2024 verdient 

Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz hat seinen Vergütungsbericht vorgestellt. Dabei fällt auf, dass der Vorstand um Ola Källenius auch in mageren Zeiten bisher fast keine finanziellen Einbußen hinnehmen muss.

Fast   auf dem Level des Vorjahres:   die Vergütung  des  Mercedes-Chefs Ola Källenius.

© dpa/Bernd Weißbrod

Fast auf dem Level des Vorjahres: die Vergütung des Mercedes-Chefs Ola Källenius.

Von Peter Stolterfoht

Das Vergütungssystem von Mercedes-Benz ist schon beinahe eine Wirtschaftswissenschaft für sich. Dieser Eindruck hat sich noch einmal verfestigt, nachdem die Stuttgarter Methode für das Geschäftsjahr 2023 einem Facelifting unterzogen worden ist. Dazu zählt seitdem, dass individuelle Leistungen sowohl bei der fixen Vergütung wie auch bei den Boni weniger gewichtet werden. Stärker zu honorieren sei, so der Ansatz, ob der Konzern als Ganzes strategische Vorgaben erfüllt. Neben Kriterien wie Nachhaltigkeit, Transformationstempo oder Gleichstellung sollen Umsatz-, Gewinn- und Absatzziele berücksichtigt werden.

Bonusrekordjahr 2023

Unter diesen Bedingungen ist es nicht unbedingt zu erwarten gewesen, dass die Vorstandsmitglieder des Konzerns ganz aktuell doch eher geringe Einbußen bei der Vergütung für 2024 hinnehmen müssen – in einem Geschäftsjahr mit einem Rückgang der Umsatzrendite von 12,6 auf 8,1 Prozent. Dennoch wird Ola Källenius für das vergangene Jahr mit 12,488 Millionen Euro honoriert. Nur im Bonusrekordjahr 2023 hat der Mercedes-Chef in seiner nun sechsjährigen Amtszeit mit 12,744 Millionen Euro einmal mehr Geld bekommen.

Neben dem Topverdiener Ola Källenius haben die weiteren Vorstandsmitglieder 2024 zwischen vier und sieben Millionen Euro erreicht. „Bei anderen Herstellern wird teilweise deutlich mehr verdient“, sagt ein Unternehmenssprecher. Und im Vergleich mit anderen Dax-Unternehmen bewege man sich im Mittelfeld.

Die Gesamtvergütung 2024 setzt sich bei Ola Källenius aus einer Jahresfixsumme in Höhe von 2,381 Millionen Euro, diversen Boni und den Versorgungsaufwendungen zusammen. Eine große Rolle spielt dabei eine langfristige und variable Vergütungsart, die auf dem Aktienkurs basiert und nach vier Jahren zur Auszahlung kommt. Im Fall von Ola Källenius sind das diesmal 4,494 Millionen Euro.

Sparprogramm wird 2025 deutlicher sichtbar

Trotzdem könnte der Vorstandschef darauf verweisen, dass der Verdienstrückgang im Zuge des ausgerufenen Mercedes-Sparprogramms bisher allein die Führungsebene erreicht hat. Bei den Tarifbeschäftigten sind die Gehälter dagegen weiter gestiegen, langsamer allerdings als ursprünglich vorgesehen. Für das außertarifliche Mercedes-Management, zu dem neben dem Vorstand auch die sogenannte „Ebene (E) 4“ mit den Teamleitern und Teamleiterinnen gehören, wird es dazu auch 2025 keine Gehaltserhöhungen geben. Außerdem sollen im Verhältnis mehr Stellen im Management wegfallen als anderswo.

Und noch eine Änderung ist für das nächste Jahr geplant. Der Vergütungsbericht soll vereinfacht und verständlicher gemacht werden.

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Erstellt:
11. März 2025, 18:12 Uhr
Aktualisiert:
11. März 2025, 18:19 Uhr

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