Krieg im Nahen Osten

Amnesty International wirft Israel Völkermord in Gaza vor

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem israelischen Staat in einem Bericht Völkermord im Gazastreifen vor. Israel äußert sich zu dem Vorwurf.

Israel äußert sich zu den Vorwürfen gegen Israel und Regierungschef Benjamin Netanjahu. (Archivbild)

© IMAGO/Xinhua/IMAGO/GPO

Israel äußert sich zu den Vorwürfen gegen Israel und Regierungschef Benjamin Netanjahu. (Archivbild)

Von red/AFP

Israel hat einen Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und den darin erhobenen Vorwurf des „Völkermords“ im Gazastreifen als „völlig falsch“ zurückgewiesen. „Die bedauernswerte und fanatische Organisation Amnesty International hat wieder einmal einen erfundenen Bericht vorgelegt, der völlig falsch ist und auf Lügen beruht“, erklärte das israelische Außenministerium am Donnerstag.

Der beispiellose Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sei „völkermörderisch“ gewesen, hieß es weiter. Israel verteidige sich selbst, „und handelt in voller Übereinstimmung mit dem internationalen Recht“.

300-seitiges Dokument soll Vorwurf untermauern

Nach der Untersuchung der Geschehnisse im Gazastreifen vom 7. Oktober 2023 bis Anfang Juli 2024 war Amnesty International in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zu dem Schluss gekommen, dass Israel „durch seine Handlungen und Unterlassungen einen Völkermord“ an der Bevölkerung im Gazastreifen „begangen hat und weiterhin begeht“.

In dem knapp 300-seitigen Dokument werden laut der Organisation 15 Luftangriffe untersucht. Dabei seien mindestens 334 Zivilisten getötet und Hunderte Menschen verletzt worden. Amnesty fand nach eigenen Angaben „keine Beweise dafür, dass diese Angriffe auf militärische Ziele gerichtet waren“. 

Amnesty International stützt Erkenntnisse mit verschiedenen Quellen

Die Menschenrechtsorganisation stützt ihre Erkenntnisse unter anderem auf Gespräche mit palästinensischen Betroffenen, Zeugen und medizinischem Personal. Auch Satellitenaufnahmen, Aussagen von hochrangigen Vertretern der israelischen Regierung und des Militärs sowie von offiziellen Institutionen seien ausgewertet worden.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Damals hatten Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen mehrere Orte und ein Musikfestival im Süden Israels angegriffen, nach israelischen Angaben wurden 1208 Menschen getötet.

Israel geht seit dem Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 44.500 Menschen getötet.

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Erstellt:
5. Dezember 2024, 11:58 Uhr

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