Alternative Energien

Auf dem richtigen Weg

Der schnelle Ausbau der alternativen Energien ist eine sehr gute Nachricht, es bleibt aber noch viel zu tun.

Beim Ausbau erneuerbarer Energien ist auch Kreativität gefragt. Wie hier, wo Hopfen und Solarstrom geerntet wird.

© Armin Weigel/dpa

Beim Ausbau erneuerbarer Energien ist auch Kreativität gefragt. Wie hier, wo Hopfen und Solarstrom geerntet wird.

Von Knut Krohn

In Europa stammt fast die Hälfte des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien – Tendenz steigend. Das ist eine sehr gute Nachricht, denn eine solche Entwicklung hätte noch vor wenigen Jahren niemand für möglich gehalten. Doch inzwischen zeigt sich, dass die Europäische Union auch Opfer dieses Erfolges ist. Es genügt nicht, einfach nur Windräder zu bauen und Solarpaneele aufs Dach zu schrauben. Parallel dazu muss der Ausbau der Netzinfrastruktur vorangetrieben werden und es fehlen die nötigen Speichermöglichkeiten. Ohne diese begleitenden Maßnahmen ist die Produktion von Öko-Strom etwa an sehr sonnigen und windigen Tagen in vielen Regionen schlicht wertlos.

Auch werden jene Verbraucher, die jetzt noch etwa beim Heizen auf Öl und Gas setzen, erst von den Vorteilen der alternativen Energien überzeugt werden können, wenn deren Strom verlässlich und zu annehmbaren Preisen zur Verfügung steht.

Das wird aber nicht in den nächsten Jahren der Fall sein, so lange müssen bei einer Versorgungslücke andere Kraftwerke einspringen. Das heißt auch, dass bei der Energieversorgung konsequent europäisch gedacht werden muss, denn für Deutschland sind diese „Notaggregate“ auch Atommeiler im Nachbarland Frankreich.

Atomkraft ist eine Technik der Vergangenheit

Das kann aber nicht bedeuten, nun auch hier die Renaissance der Atomkraft auszurufen. Die vielen Milliarden Euro für solche Vorhaben sind sinnvoller in die Forschung und den Ausbau zukunftsträchtiger Techniken investiert. Es lohnt sich immer, technologieoffen zu arbeiten. Das heißt aber nicht, angstvoll an überkommenen Lösungen aus dem vergangenen Jahrtausend festzuhalten.

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Erstellt:
23. Januar 2025, 16:34 Uhr

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