Basketball-Bundesliga
Auf die Defensive der MHP Riesen Ludwigsburg ist Verlass
Hinten haben Ludwigsburgs Basketballer in dieser Woche nichts anbrennen lassen. Weder am Mittwoch im Fiba Europe Cup noch am Samstag in der Liga gegen Göttingen.
Von Joachim Klumpp
Ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten, das klingt nach Pflichtaufgabe – auch im Basketball. Und eine solche war es letztendlich auch für die MHP Riesen Ludwigsburg beim 91:62 gegen die BG Göttingen. Doch nach zuletzt schwankenden Leistungen gab es vorab durchaus eine gewisse Skepsis, zumal der Gegner im Pokal gegen Würzburg überrascht hatte. „Glückwunsch dazu“, sagte Riesen-Coach John Patrick nachträglich an seinen früheren Verein, aber nicht zum Erfolg am Samstagabend. Da gab es stattdessen lobende Worte ans eigene Team. „Wir waren mental stärker als letztes Wochenende“ – bei der Pokal-Niederlage gegen den Mitteldeutschen BC.
Nun hielten die Riesen den Gegner bei 62 Punkten, unter der Woche im Europe Cup ließen die Ludwigsburger bei Trepca im Kosovo sogar nur 57 Zähler zu – das muss man auch gegen nicht gerade erstklassige Teams erst einmal schaffen. Zudem nutzte die Mannschaft die Schwächen des Gegners auch zum numerisch höchsten Sieg der Saison, zudem Yorman Polas Bartolo als bester Werfer 19 Punkte beisteuerte. Aber auch Hunter Maldonado (10) zeigt auf der Spielmacherposition aufsteigende Tendenz, „zudem kamen wichtige Impulse von der Bank“ (Patrick). Zum Beispiel von dem erst 17-Jährigen Julis Baumer (5). „Natürlich ist nie alles perfekt“, sagt Patrick.
Bleibt noch die Frage nach dem Personal. Kellan Grady kommt aus einer Verletzung an der Hand, AJ Pacher hat Probleme mit der Leiste. „Aber er wollte unbedingt dabei sein“, sagte Patrick, „vielleicht hätte ich ihn pausieren lassen sollen“, so der Coach nach einem fünf Sekunden (!) Einsatz des Centers. Also hält der Verein die Augen offen nach Verstärkung (weil Kevin Cross ja schon wieder weg ist), aber damit sind die Ludwigsburger nicht allein. „Es gibt viele Verletzungen wegen des engen Terminplans in Europa, aber auch Asien“, sagt Patrick. „Aber ich denke wir brauchen sieben Ausländer, wenn wir international spielen.“
Und das tun die Riesen schon am Mittwoch (19.30 Uhr) wieder – gegen JDA Dijon im Spitzenspiel der Gruppe im Europe Cup. Dann wird die MHP-Arena zwar nicht fast ausverkauft sein wie gegen Göttingen mit 3748 Zuschauern, dafür dürfte die Aufgabe ungleich schwerer werden. „Dijon hat viel internationales Potenzial“, sagt Patrick – was seine Mannschaft erst noch beweisen muss.