Auftaktprojekt zu Kreisstraßensanierungen abgeschlossen

Strecke zwischen Vorderwestermurr und Käsbach freigegeben – Mehr Sicherheit durch Fahrbahnverbreiterung – Landkreis setzt Schwerpunkt im Raum Murrhardt

Gut gelaunt trotz ungemütlicher Witterung (von links): Edgar Schäf, Christoph Kübler, Landrat Richard Sigel, Bürgermeister Armin Mößner, Wilfried Klenk, Stefan Hein, Lars Kaltenleitner und Bürgermeister Christoph Jäger beim symbolischen Durchtrennen des Bandes an der Kreisstraße1900. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Gut gelaunt trotz ungemütlicher Witterung (von links): Edgar Schäf, Christoph Kübler, Landrat Richard Sigel, Bürgermeister Armin Mößner, Wilfried Klenk, Stefan Hein, Lars Kaltenleitner und Bürgermeister Christoph Jäger beim symbolischen Durchtrennen des Bandes an der Kreisstraße1900. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. Trotz des stürmisch-regnerischen Wetters fanden sich zahlreiche Bewohner aus Vorderwestermurr, Käsbach und Umgebung sowie Vertreter des Kreises und der Stadt Murrhardt am Donnerstagspätnachmittag in Vorderwestermurr ein, um den Abschluss des Sanierungsprojekts zu feiern. Nachdem das Band für einen kurzen symbolischen Akt über die Kreisstraße1900 gespannt und von den Verantwortlichen und Mitwirkenden durchgeschnitten worden war, ging es ins ehemalige Schulhaus.

Landrat Richard Sigel erinnerte daran, dass genau dort vor etwa einem Jahr den Bürgern das Sanierungsvorhaben auch vorgestellt wurde. „Man war noch etwas verhalten, aber erwartungsfroh. Heute ist es tatsächlich so weit, das Projekt kann erfolgreich abgeschlossen werden“, sagte er. Es wird nicht das einzige Vorhaben bleiben. „Die Landes- und Kreisstraßen im Großraum Murrhardt befinden sich zum großen Teil in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Sie weisen zudem an vielen Stellen eine zu geringe Fahrbahnbreite auf. Im Begegnungsverkehr kommt es so immer wieder zu gefährlichen Situationen.“ Der Landkreis habe den Nachholbedarf bei Investitionen in die Infrastruktur rund um Murrhardt nicht nur erkannt, sondern auch ein entsprechendes Paket geschnürt und die Mittel für den Straßen- und Radwegebau im Kreis mit dem Haushalt 2018 für vier Jahre verdoppelt. „Sechs Millionen fließen jährlich in unsere Kreisstraßen“, stellte Sigel fest.

„Einen Schwerpunkt bei unseren Straßenbauprojekten setzen wir ganz bewusst im Raum Murrhardt, im ländlichen Raum.“ Die Sanierung und der Ausbau der Kreisstraße1900 zwischen Vorderwestermurr und Käsbach seien nur der Auftakt einer Reihe von Maßnahmen in den nächsten Jahren. Möglich gemacht hätte dies auch der Kreistag. Sigel erläuterte die Details der Arbeiten: Die Kreisstraße1900 wurde auf einer Länge von 2,1 Kilometern grundlegend saniert und die Fahrbahn auf 5,5 Meter verbreitert. In den Ortsdurchfahrten von Käsbach und Vorderwestermurr gibt es nun eine klare bauliche Trennung von Straße und Nebenflächen, sprich auch mehr Verkehrssicherheit. Ebenso instand gesetzt wurde die Kreisstraße1802 von Vorderwestermurr bis zur Westermurrer Sägmühle auf einer Länge von rund 1,1 Kilometern, inklusive einer Rutschung in der Nähe des Fautsbaches.

Durch außerplanmäßige Mittel des Landes konnte auch der Fahrbahnbelag des Anschlusses an die Landesstraße1119 saniert werden. Dies könne allerdings nur ein Anfang sein. In weiten Teilen sei die Strecke stark sanierungsbedürftig und man werde sich beim Land für eine Instandsetzung einsetzen. Für die Anwohner gibt es einen weiteren Pluspunkt. Die Bushaltestelle, die sich bisher an der Landesstraße befand, ist in den Ort verlegt worden. Hochborde erleichtern nun das Einsteigen für Menschen mit Einschränkungen, sprich es ist nun barrierefrei möglich.

Bei den Arbeiten mitbedacht hat man auch weitere Infrastruktur – die Telekom hat auf der Strecke ihre Leitungen über weite Strecken erneuert, die Stadtwerke Murrhardt haben Kanalarbeiten erledigt.

Es sind schon einige weitere Vorhaben in der Planung

Zudem warf Sigel einen Blick auf die kommenden Projekte. Noch in diesem Jahr soll die Kreisstraße1806 auf einem Teilstück zwischen Murrhardt und Karnsberg ausgebaut werden, in einem zweiten Abschnitt auch das Stück bis zur Kreisgrenze. Die Planung für die Sanierung der Kreisstraße1810 zwischen Bartenbach und Hohenbrach sei ebenfalls fertig und solle zeitnah umgesetzt werden. In den letzten Zügen befänden sich die Planungen für den Ausbau der Kreisstraße1808 zwischen Murrhardt und Siebenknie, der Kreisstraße1805 zwischen Murrhardt und Köchersberg sowie ein Teilstück der Kreisstraße1902 bei Trauzenbach.

Sigel würdigte die konstruktive Zusammenarbeit aller für das Auftaktprojekt in Murrhardt, angefangen von den Kreisräten, die die grundsätzlichen Entscheidungen gefällt haben, über die Stadtverwaltung, die Planer und beauftragte Firma bis hin zu den Anwohnern sowie Mitarbeitern der Kreisverwaltung. Die Anwohner haben nicht nur Unannehmlichkeiten während der Bauzeit ertragen, sondern auch den Grunderwerb unkompliziert ermöglicht. „Sie haben sogar die Mitarbeiter der Firma Lukas Gläser bestens mit Kaffee und Kuchen versorgt. Das ist ein Service, den die Mitarbeiter mit Sicherheit auch nicht alle Tage erleben“, sagte der Landrat.

Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner bezeichnete das Projekt als Quantensprung für den Raum Vorderwestermurr, Käsbach und Klingen. Nachdem viele Jahrzehnte der Fokus des Kreises eher im Remstal, in Winnenden oder Backnang gelegen habe, sei er um die stärkere Berücksichtigung nun froh. Die Verbesserung für die Kreisstraße1900 sei wichtig. Vor der Sanierung habe man mit der holprigen und schmalen Strecke zurechtkommen und um sein Leben bangen müssen, wenn einem ein Lkw entgegengekommen sei. Ein Anliegen gab er Richard Sigel dennoch mit. Mit der Verbreiterung der Fahrbahn und Sanierung der Strecke gebe es nun die Befürchtung der Anwohner, dass nicht nur schneller gefahren werde, sondern auch der Lkw-Verkehr zunehme. Er bat den Landrat, sich über die Möglichkeiten Gedanken zu machen, dass Letzterer zumindest nicht anwachse.

Im Anschluss konnten alle Beteiligten, Anwohner und Gäste noch gemeinsam im Schulhaus auf den Projektabschluss anstoßen und sich austauschen.

Zum Artikel

Erstellt:
16. März 2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt und Umgebung

Bestattungsgebühren steigen

Der Murrhardter Gemeinderat hat sich dazu durchgerungen, die Sätze anzuheben. Hauptargument für die Verwaltung ist, dass sie so die Kosten mit einem Anteil von 90 Prozent decken. Das ist für Förderungen wichtig, da das Land im Blick hat, ob die Stadt Gebühren berücksichtigt.

Murrhardt und Umgebung

Perspektivwechsel in Krabblerwelten

Die in Berlin lebende Künstlerin Petra Lottje ist im Heinrich-von-Zügel-Atelier in Murrhardt zu Gast. Unter dem Arbeitstitel „Du bist nicht allein“ nähert sie sich der Tierwelt an, knüpft über ihre Bilder und Collagen ein Netz an Beziehungen und öffnet spannende Assoziationsräume.

Murrhardt und Umgebung

Mühlenweihnacht lockt mit Lichterglanz und Lebkuchenhaus

Am Wochenende laden Naturparkführer Walter Hieber und Manfred Krautter und die Bewohner der Glattenzainbachmühle, Anja und Timo Hübner, wieder zum zweitägigen Event ein.