Backnanger Silvesterlauf: Ein Seriensieger und eine Premierengewinnerin

Bei der 35. Auflage des Backnanger Silvesterlaufs kommen die Starterzahlen zwar nicht ganz an die Zeiten vor der Coronapandemie heran, doch die Veranstalter sind alles in allem zufrieden. Die Zuschauer kommen jedenfalls bei sommerlichen Temperaturen auf ihre Kosten.

Jens Mergenthaler aus Winnenden läuft als ungefährdeter Sieger des Hauptrennens über zehn Kilometer ins Ziel. Schnellste Frau nach den vier Runden ist Magdalena Klopfer von der LG Filstal. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jens Mergenthaler aus Winnenden läuft als ungefährdeter Sieger des Hauptrennens über zehn Kilometer ins Ziel. Schnellste Frau nach den vier Runden ist Magdalena Klopfer von der LG Filstal. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Nach der zweijährigen Coronapause war den Veranstaltern – der Stadt Backnang um Oberbürgermeister Maximilian Friedrich, dem Organisationsteam und dem Förderkreis der TSG-Fußballer – sowie den Läufern die Freude auf den 35. Backnanger Silvesterlauf anzumerken. Hinzu kamen sommerliche Temperaturen bis zu 20 Grad, die viele Zuschauer anlockten. Das nahm die Spitze des Organisationsteams, zu der Rolf Hettich, Alexander Hornauer und Georg Beïs gehören, positiv auf. „Es war wie immer, nur etwas wärmer“, sagte Hornauer. Er bildete zusammen mit Bernd Koppitz wieder das Sprecherduo im Start- und Zielbereich. Die beiden hatten für viele Läufer den einen oder anderen lockeren Spruch auf Lager. Das Duo kam wie auch Hettich und Beïs zu dem Schluss, dass es „eine großartige Veranstaltung“ war. Auch das sportliche und andere Drumherum sorgten fürs Flair, das den Backnanger Silvesterlauf ausmacht.

Seriensieger Jens Mergenthaler ist die erfolgreiche Titelverteidigung geglückt. Der 25-Jährige aus Winnenden gewann nach 2018 und 2019 zum dritten Mal das Hauptrennen über zehn Kilometer. Von Anfang an lief er vorneweg. Die erste von insgesamt vier Runden absolvierte der deutsche Crosslaufmeister in 7:27 Minuten. „Ich bin das Rennen viel zu schnell angegangen. Das habe ich hintenraus gemerkt“, sagte Mergenthaler. Sein Rundenschnitt ging nämlich anschließend nach oben. Trotzdem war ihm der erste Rang mit 31:35 Minuten nicht zu nehmen. „Das fühlt sich sehr gut an“, so der Sieger. Der Zweite, Samuel Böttinger vom TSV Calw, hatte fast zweieinhalb Minuten Rückstand. Für ihn war der Backnanger Silvesterlauf eine willkommene Abwechslung. „Ich bin Triathlonprofi und möchte mich dabei auf nationaler Ebene etablieren“, sagte Böttinger. Dritter wurde Max Hoffmann mit fast einer weiteren Minute Abstand. „Die Stimmung ist genial, die Zuschauer peitschen uns Läufer nach vorne“, kam Hoffmann, dessen Hauptfokus auf den Triathlon liegt, ins Schwärmen. Nach der Siegerehrung in Backnang fuhr er mit dem Rad zu seinem Zuhause in Schorndorf.

Premiere Zum ersten Mal in der Geschichte des Silvesterlaufs trug sich Magdalena Klopfer als Siegerin über zehn Kilometer ein. Sie kommt von der LG Filstal und benötigte 39:49 Minuten. „Ich trainiere sechs- bis siebenmal pro Woche und möchte im Halbmarathon auf eine Zeit von 1:20 Stunden kommen“, berichtete Klopfer. Ihr Vorsprung betrug knapp eine Minute vor der Zweitplatzierten Lina Kabsch von Therapie Reha Bottwartal. Diese hatte nicht damit gerechnet, so weit vorne zu landen. „Ich bin zum ersten Mal beim Backnanger Silvesterlauf dabei, sonst war ich in Bietigheim gelaufen“, sagte Kabsch. Auf Rang drei kam Natalie Hartmann vom VfL Waiblingen mit weiteren drei Minuten dahinter. Die Triathletin gestand, dass es ihr erster Lauf über zehn Kilometer war.

35. Backnanger Silvesterlauf

Impressionen vom 35. Backnanger Silvesterlauf sind hier zu sehen.

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© Tobias Sellmaier

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Barfußläufer Viele Zuschauer und auch Teilnehmer zeigten sich etwas verwundert darüber, dass ein Läufer barfuß unterwegs war. Es handelte sich dabei um Volker Wieland. Der gebürtige Backnanger absolvierte zunächst das Rennen über fünf Kilometer in passablen 23:37 Minuten und gleich danach den Hauptlauf über zehn Kilometer in 57:27 Minuten ohne Schuhe. Der 50-Jährige machte dies aber nicht nur aus Spaß, sondern wollte damit eine klare Botschaft an alle loswerden. „Im Alltag sind die meisten Menschen zu Fuß unterwegs. Und das ist nachhaltig“, sagte Wieland. Deshalb engagiert er sich im Fachverband Fußverkehr, einer Interessenvertretung von Fußgängern in Deutschland. Im Jahr 2006 fing Wieland mit seinem „1fach bewegenden Lebensstil“ an. Er wohnt zwar derzeit in Saarbrücken, aber es zieht ihn immer wieder zurück in seine Heimatstadt. Der frühere Wasserballer der TSG Backnang hat fast 25 Jahre Erfahrung im Spitzensport gesammelt. Diese führen ihn zur Rückbesinnung auf die Natur. „Es soll mehr Raum für Fußgänger geben“, lautet seine Botschaft. Das möchte er bald auch in Gesprächen mit Vertretern der Stadt Backnang verdeutlichen. Dabei hofft Wieland auf Unterstützung. Erste verwunderte Blicke waren ihm beim Silvesterlauf auf jeden Fall sicher.

Davongezogen Das Rennen über fünf Kilometer verlief zunächst spannend, denn am Anfang waren einige Läufer dicht beieinander. „Dann bin ich davongezogen“, berichtete Robin Bürkle von Therapie Reha Bottwartal. Er gewann schließlich mit 17:35 Minuten. Für ihn war es eine Abwechslung zum Laufalltag, denn Bürkle fühlt sich sonst über 800 Meter eher heimisch. Die Frauenwertung beim BKZ-Lauf entschied Mirjam Huber von der SG Dettingen/Erms in 20:28 Minuten für sich.

Teilnehmerzahlen Insgesamt 1176 Starter gab es beim 35. Backnanger Silvesterlauf. Damit kam die Veranstaltung nicht an die Zahlen der Jahre vor der Coronazeit heran. 2019 waren es nämlich 1611 und im Jahr davor immerhin noch 1518 Teilnehmer. Das Hauptrennen über zehn Kilometer beendeten nun 578 Männer und Frauen. Das macht ein Minus von 223 aus. Ähnlich sah es in den anderen Wettbewerben aus. Über fünf Kilometer gingen 31 Sportler weniger an den Start als 2019. Beim Minimarathon über 2,5 Kilometer musste ein Minus von 92 Teilnehmern verzeichnet werden.

Pausenlos Ein ordentliches Pensum absolvierte Gerald Weik aus Backnang. Zunächst gehörte er zu den vielen Ehrenamtlichen, welche die Startnummern für die Teilnehmer im Backnanger Seniorenbüro im Biegel ausgaben und die Nachmeldungen entgegennahmen. Anschließend ging es für ihn in die Marktstraße, denn er auch nahm am Hauptlauf über zehn Kilometer teil. Weik beendete das Rennen nach 47:09 Minuten auf Platz 114. Damit wurde er Zweiter in der Altersklasse M 55.

Unterstützung Alle Läufer bekamen von den Zuschauern rund um die Strecke eine lautstarke Unterstützung. Im Zielbereich gab es zwei Besonderheiten. Die Wild-Thing-Cheerleaderinnen aus Backnang versuchten, mit ihren Puscheln die Teilnehmer noch mehr anzuspornen. Lauter fiel hingegen das Pushen der Läufer durch die Lohkäs-Trampler des Backnanger Karnevalsclubs aus. Eine Abordnung von ihnen postierte sich gegenüber vom Rathaus und spielte Guggenmusik für die vorbeilaufenden Sportler und die Zuschauer. Auch Jürgen Baumann war wieder dabei. In Wollpulli, mit Mütze und mit seiner großen Kuhglocke spornte er die Läufer an verschiedenen Stellen auf der 2,5 Kilometer langen Runde an.

Riesenteam Die mit Abstand meisten Teilnehmer beim 35. Silvesterlauf stellte die Max-Eyth-Realschule Backnang: Fast 200 Mädchen und Jungen wagten sich auf die verschiedenen Strecken. Der Großteil der Max-Eyth-Schüler war beim Minimarathon über 2,5 Kilometer dabei. Zwar reichte es bei keinem von ihnen zum Altersklassensieg, doch immerhin sicherte sich Joscha Daumüller als Dritter der U 14 am Ende einen Podestplatz.

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Erstellt:
2. Januar 2023, 06:00 Uhr

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