Staatswald im Südwesten
Beim Naturschutz im Wald soll massiv gespart werden
Allein den Staatsbetrieb Forst-BW trifft es wohl mit einem Minus von fast 30 Prozent. Die Bewahrung von Mooren könnte Schaden nehmen.
Von Thomas Faltin
Alle Landesministerien müssen nächstes Jahr zusammen 500 Millionen Euro einsparen – im Forstministerium soll es nun den Naturschutz besonders hart treffen. Laut dem Etatentwurf werden die Mittel für Naturschutz, Waldpädagogik und Ausbildung von 15,4 auf 11 Millionen Euro gekürzt.
Dagegen laufen Wald- und Naturschutzverbände Sturm. „Gerade der Moorschutz ist für den Klimawandel von größter Bedeutung“, sagt Nabu-Landeschef Johannes Enssle. Dieser sei nun in Gefahr. Besonders schmerzlich sei, dass Forst-BW, Verbände und Forscher vier Jahre lang eine Waldnaturschutzkonzeption erarbeitet haben, für die es mindestens 6,7 Millionen Euro an zusätzlichen Mittel bedürfe. Statt mehr Geld werde nun gestrichen.
In der Landesforstverwaltung, die die privaten und kommunalen Waldbesitzer in Sachen Naturschutz berät, sieht es finanziell kaum besser aus. „Dabei ist diese Verwaltung schon jetzt nicht mehr ausreichend ausgestattet, um alle Aufgaben erfüllen zu können, so Reinhold Mayer vom Landeswaldverband. Enssle stellt die Grundsatzfrage: Ist es gerechtfertigt, 58 Millionen Euro für das neue Elefantenhaus der Wilhelma und 100 Millionen Euro für die Staatsoper auszugeben, aber nur so wenig für den gesamten Wald im Südwesten?
Das Forstministerium antwortet auf die Kritik nur allgemein. Das Steueraufkommen gehe spürbar zurück, jetzt seien alle Bereiche gefordert, einen Beitrag zu leisten. „Wir tun dies mit Augenmaß und ohne dass Bereiche gegeneinander ausgespielt werden“, sagt der Sprecher Sebastian Schreiber.