Putin-Telefonat

Trump könnte russische Hoheit über Krim anerkennen

Verhökert Donald Trump die Halbinsel Krim endgültig an Russland? Telefonat mit Putin just am elften Jahrestag der Krim-Annexion.

Löschhubschrauber über der Krim-Brücke im Oktober 2022.

© dpa/Uncredited

Löschhubschrauber über der Krim-Brücke im Oktober 2022.

Von Michael Maier

Einem aktuellen Medienbericht zufolge zieht US-Präsident Donald Trump die Anerkennung der Krim als russisches Territorium in Erwägung. Laut dem US-Nachrichtenportal „Semafor“, das sich auf zwei Insider beruft und auch von mehreren deutschen Medien zitiert wird, droht diese Entscheidung Teil einer künftigen Friedensvereinbarung werden. Auch die Nordstream-Pipeline könnte möglicherweise Thema zwischen Trump und Putin sein.

Die Trump-Administration diskutiert dem Bericht zufolge sogar die Möglichkeit, die Vereinten Nationen zu einer entsprechenden Anerkennung der Krim zu bewegen. Dies würde einen drastischen Kurswechsel in der internationalen Politik bedeuten, da die meisten Länder die 2014 von Russland annektierte Halbinsel weiterhin als Teil der Ukraine respektieren.

Es würde auch im Widerspruch zur Charta der Vereinten Nationen stehen. Trump hatte jedoch schon im Wahlkampf 2016 öffentlich eine Anerkennung der russischen Hoheit auf der Krim erwogen.

Telefonat zwischen Trump und Putin

Für Dienstag, 18. März 2025, wurde ein Telefongespräch zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angesetzt, laut Medienberichten etwa von 14 bis 18 Uhr MEZ – auf der Agenda auch eine mögliche 30-tägige Waffenruhe. Die Gespräche könnten auch die Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte in Höhe von rund 300 Milliarden US-Dollar betreffen.

Das Weiße Haus vermied im Vorfeld eine direkte Stellungnahme zu den Berichten. Brian Hughes, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, betont, dass noch keine formellen Verpflichtungen eingegangen wurden.

Im Übrigen soll das Nachrichtenportal „Semafor“ in engen Geschäftsbeziehungen zum chinesischen Tech-Riesen Alibaba stehen. Es hatte 2022 allerdings zutreffende Enthüllungen über den Zusammenbruch der Kryptobörse AFX gemacht. Auch die Ukraine war damals mutmaßlich in den Skandal um den mittlerweile verurteilten Betreiber Sam Bankman-Fried verwickelt.

Russland fordert mehr als die Krim

Russland fordert für ein Kriegsende neben der Krim auch die Abtretung besetzter Gebiete in Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Michael Waltz, Trumps Nationaler Sicherheitsberater, hatte angedeutet, dass territoriale Zugeständnisse im Austausch für Sicherheitsgarantien möglich wären - eine Position, die der ukrainische Präsident Selenskyj bisher strikt abgelehnt hat.

Auch eine Anerkennung der russischen Hoheit über die Krim erscheint für die Ukraine nicht akzeptabel. Sie würde das verlorene Gebiet gegebenenfalls weiter zurückfordern, zumindest in symbolischer Form – wie es etwa die CDU/CSU zwischen 1949 und 1989 in Bezug auf Ostpreußen oder Pommern getan hatte.

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Erstellt:
18. März 2025, 14:40 Uhr
Aktualisiert:
18. März 2025, 17:28 Uhr

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