Amtsgericht Tiergarten
Berliner Polizist wegen Kinderpornografie verurteilt
Nach einem Hinweis wird die Wohnung eines Polizisten durchsucht. Kollegen des Mannes stellten mehrere Datenträger sicher. Tausende kinder- und jugendpornografische Bilder waren darauf gespeichert.
Von red/dpa
Ein Berliner Polizist ist in einem Prozess um Kinderpornografie zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den 57-Jährigen des Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Bild- und Videodateien schuldig. In einem Fall habe er Kinderpornografie zugänglich gemacht. Der seit Bekanntwerden der Vorwürfe vom Dienst suspendierte Mann soll zudem sechs Beratungsgespräche bei einer Therapieeinrichtung absolvieren. Außerdem soll er für vier Jahre einem Bewährungshelfer unterstellt werden. Der Mann hatte gestanden.
Im Mai 2022 habe er über eine Suchmaschine eine kinderpornografische Datei hochgeladen, so das Gericht. Im Juni 2023 seien bei einer Durchsuchung in der Wohnung des 57-Jährigen diverse Datenträger mit illegalem Material sichergestellt worden. „Es sind erhebliche Taten, ein erheblicher Umfang“, sagte die Vorsitzende Richterin.
Über 3.000 kinder- und jugendpornografische Bilder sichergestellt
Zu dem Verfahren war es nach einem Hinweis aus den USA gekommen. Beamte stellten laut Anklage über 3.000 kinder- und jugendpornografische Bilder und Videos sicher.
Mit dem Urteil folgte das Gericht im Wesentlichen dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte auf eine Strafe von einem Jahr Haft auf Bewährung plädiert. Der Angeklagte, der seit 30 Jahren im mittleren Dienst tätig sei, würde bei einer Strafe nicht über einem Jahr die Chance bekommen, seinen Dienst fortzusetzen, so der Anwalt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.