Bessere Fahrbahn für 17 Straßen und Wege
Der Murrhardter Gemeinderat stimmt dem von Stadtbauamt und Zweckverband Bauhof festgelegten Plan für die Straßensanierungen durch Oberflächenbehandlungen im Lauf des Jahres 2025 zu.

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Unter anderem soll auch die Zufahrt der Vögelesreute bei Kirchenkirnberg saniert werden. Archivfoto: Stefan Bossow
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Die ständige Instandhaltung des Straßen- und Wegenetzes auf der Gemarkung der Walterichstadt ist eine schier unendliche Pflichtaufgabe. Im Lauf des Jahres 2025 gilt es, zahlreiche Schäden wie zum Beispiel Risse und Schlaglöcher auszubessern, und zwar auf insgesamt 17 teils maroden Straßen und Wegen im Bereich des Stadtbezirks Fornsbach und in verschiedenen kleineren Teilorten. „Eine komplette Sanierung wäre sehr teuer“, erklärte Bürgermeister Armin Mößner in der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres, auch sei man bisher mit dem wirtschaftlichen, sprich günstigen Verfahren der Oberflächenbehandlung „gut gefahren“.
Kurz erklärte er den Stadträtinnen und Stadträten, wie genau die Oberflächenbehandlung eigentlich abläuft. Im Vorfeld werden Unebenheiten, tiefer liegende Straßenränder und Flickstellen ausgeglichen, Entwässerung und Ebenheit der Straße erneut hergestellt oder verbessert. Im nächsten Schritt werden größere Schäden, Risse und Ausmagerungen – das sind Stellen, an denen sich kleine Teile aus der Asphaltdeckschicht lösen – durch teilweise Oberflächenbehandlung oder per Fugenverguss verschlossen. Anschließend folgt die eigentliche Oberflächenbehandlung. Dabei bringt ein Rampenspritzgerät eine sogenannte Bitumenemulsion als Bindemittel über die gesamte Straßenbreite gleichmäßig auf. Abschließend erfolgt das Abstreuen mit gewaschenem Edelsplitt.
Diese Art der Sanierung, bei der eine neue Verschleißschicht aufgebracht wird, ist zwar nur eine „lebensverlängernde Maßnahme“ für die Straße. Dennoch bietet dieses Verfahren viele Vorteile, beispielsweise eine Verbesserung der Verkehrssicherheit in Bezug auf die Griffigkeit und die Sichtbedingungen bei Dunkelheit, zudem wird Aquaplaning vermieden. Die Lebensdauer der Straße wird um sechs bis zehn Jahre verlängert bei vergleichsweise günstigen Herstellungskosten. Zudem müssen keine nachträglichen Arbeiten getätigt werden und die Verkehrsfreigabe kann unmittelbar nach Abschluss der Oberflächenbehandlung erfolgen.
Rund 145000 Euro sollen die Sanierungen ungefähr kosten
Anschließend stellte der Rathauschef den Ratsmitgliedern den Plan vor, in dem die Straßen und teils landwirtschaftlichen Wege aufgelistet sind, die in diesem Jahr saniert werden, darunter auch Bereiche, in denen Glasfaserkabel verlegt worden sind (siehe Infotext).
Diesen Plan hatte zuvor das Stadtbauamt zusammen mit dem Zweckverband Bauhof Murrhardt-Sulzbach an der Murr auf Basis von regelmäßigen Streckenkontrollen und nach Gesprächen mit Teilortsanwälten festgelegt, erläuterte Mößner auf Nachfrage von Martin Stierand (MDAL/Die Grünen). Insgesamt umfassen die Sanierungsarbeiten durch Oberflächenbehandlung heuer eine Fläche von 25040 Quadratmetern, die geschätzte Auftragssumme liegt bei rund 145000 Euro, etwa so viel wie 2024, unvorhersehbare Kosten sind dabei nicht berücksichtigt. Zur Finanzierung sind im Ergebnishaushalt 2025 unter der Rubrik Gemeindestraßen für die Instandhaltung der Straßen, Wege und Brücken 1,4 Millionen Euro eingestellt.
Auch Sanierungen von Kreisstraßen und Waldwegen werden gefordert
Diese Sanierungsarbeiten seien wichtig, damit die Straßen und Wege gut befahrbar bleiben, fand Sonja Allinger-Helbig (SPD). „In nächster Zeit braucht die Justinus-Kerner-Straße eine grundsätzliche Sanierung“ wie die jüngst fertiggestellte Karlstraße, beantwortete der Bürgermeister eine Nachfrage von Martin Stierand (MDAL/Die Grünen). Er hatte sich erkundigt nach der Sanierung der Straßen, die laut der Straßenerfassung in besonders schlechtem Zustand sind. Etwa ein bis zwei Zentimeter Bitumen werden auf die Fahrbahn aufgesprüht, erklärte Stadtbauamtsleiter Falk Gfrörer auf Nachfrage von Lukas Metzger (UL).
An der Straße von Murrhardt nach Köchersberg, in der kürzlich Glasfaserrohre verlegt wurden, sei das Bankett nun viel tiefer, berichtete Fraktionskollegin Brigitte Kübler. Dies sei eine Kreisstraße, die auch mal grundlegend saniert werden sollte, dazu gehe eine Meldung ans Landratsamt, sagte Mößner zu.
„Waldwege sind ein komplett anderes Thema“, erwiderte er auf eine Nachfrage von Ralf Nentwich (MDAL/Die Grünen) zur Sanierung eines Schotterrundwegs bei Siegelsberg, der wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht werden sollte.
Unisono stimmte das Stadtparlament den geplanten Straßensanierungsmaßnahmen mit Oberflächenbehandlungen zu und beauftragte die Stadtverwaltung, die Arbeiten auszuschreiben.
Sanierungen Folgende Murrhardter Straßen und Fußwege sollen im Jahr 2025 saniert werden:
Gemeindeverbindungsweg zwischen Köchersberg und Käsbach
Verbindungsweg K1802 im Schlosshof
Zufahrten nach Leukers und zur Vögelesreute bei Kirchenkirnberg
Fußwege Benzen–Pechhofen–Schwarze Halde und Grund–Grundweg in Fornsbach
Zufahrt zum Pferdehof Wengert im Neuhauser Tal
Fußweg Hardt–Wasserstation im Hördthof
Harrenbergweg von Harbach bis zur Gemeindegrenze Sulzbach an der Murr
Fußweg Halberg und der Fußweg als Verlängerung der Halbergstraße
Zufahrt zur Ulrichsklinge und zum Haus Brucker in Siegelsberg
Fußwege in den Gewannen Scheuren, Geißbühl und Grund bei Siebenknie
Zufahrt zum Haus Siemer in Verlängerung des Linderstwegs
ein Stück auf der städtischen Fläche vor dem Grundstück Sommerrain 11 in Hausen