X-Reaktionen zum Kölner Tatort

„Bitte nur Aufklärung des Falls, nicht über die Arbeit von Prostituierten“

Im Tatort „Siebte Etage“ hat das Kölner Kommissaren-Duo Ballauf und Schenk am Sonntagabend in einem Mordfall im Zusammenhang mit Prostituierten ermittelt. Der starke Fokus auf dem Thema Sexarbeit im Film erntete jedoch nicht nur Applaus.

Die Kölner Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk versuchen im Tatort den Mord an einem Haustechniker eines Bordells aufzuklären.

© dpa/Martin Valentin Menke

Die Kölner Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk versuchen im Tatort den Mord an einem Haustechniker eines Bordells aufzuklären.

Von Lea Jansky

Der Tatort „Siebte Etage“ mit den Kölnern Kommissaren Max Ballauf und Freddy Schenk, der in der ARD gezeigt wurde, war mehr als nur ein gewöhnlicher Sonntagabend-Krimi. Schauplatz war das Kölner Eros-Center – ein mehrstöckiges Bordell, aus dem aus einem Fenster der titelgebenden siebten Etage der unbeliebte Haustechniker Malik Zeman gestoßen wurde. Neben einem Friseursalon und einem Nagelstudio beherbergte das siebte Stockwerk auch mehrere Zimmer mit jungen Frauen, die dort als Prostituierte arbeiten.

Daran anknüpfend ging die Handlung des Tatorts über die gewohnte Ermittlungsarbeit des Kommissaren-Duos hinaus und leistete Aufklärungsarbeit zum Thema Prostitution in Deutschland. Das kam nicht bei allen Zuschauerinnen und Zuschauern gut an, wie Reaktionen auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter, zeigen.

Manchen Nutzern war der Tatort zu wenig Tatort:

Leute, Leute, bitte nur Aufklärung des Falls nicht über die Arbeit von Prostituierten! ‍ #Tatort ist ein Krimi!!! pic.twitter.com/zDMahed2OW — Topics TV & Media (@KYM241) November 24, 2024

Viele Nutzerinnen und Nutzer kritisierten die tiefen Einblicke in das Gewerbe:

#tatort wird zum Belehrungs TV. Abschalten. — Marc Frings (@MarcFrings) November 24, 2024

An anderer Stelle lobten einige X-User aber auch die tiefgründigen und ehrlichen Einsichten in die Welt der Sexarbeit:

Der #Tatort ist so unfassbar grausam und ehrlich. Er bestätigt alles, was ich von den Frauen weiß, die wir in unserer Hilfsorganisation betreuen. Es gibt keine Prostituierten, die freiwillig und gern ihren Job machen. Es gibt immer eine Geschichte und ihre Seelen leiden immer. — Hannah H. (@Tweetenti) November 24, 2024

Einige Nutzer fanden die Thematik des Tatorts insgesamt sehr wichtig:

Der #Tatort heute hat gezeigt, wie notwendig ein Sexkaufverbot ist. Die Seelen der Frauen werden zerstört. — Yvonne Magwas (@YvonneMagwas) November 24, 2024

Vor allem wussten viele auch die realitätsnahen Szenen zu schätzen:

Heftig, berührend, bedrückend, schonungslos und das letzte Bild sehr eindrücklich, dass in dem Zimmer schon die nächste Frau arbeitet und für die anderen alles so weitergeht wie zuvor. Note 1 für diesen #Tatort aus Köln. — Peggy Spindler (@buecher_peggy) November 24, 2024

Einige Tatort-Zuschauer waren auch durch und durch vom Gesamtkonzept überzeugt – für sie war der Tatort stimmig:

Mutig. Frontalansprachen wie im Theater, mitfühlendes Drehbuch, keine peinlichen Dialoge und Logikfehler, brillante Kamera, überzeugende Musik, sehr guter #tatort aus Köln. — Christian Gertz (@Christian_Gertz) November 24, 2024

Wen ein Tatort mit Tiefgang und einem wichtigen, ernsten Thema nicht abschreckt, der sollte sich „Siebte Etage“ in der ARD-Mediathek nachträglich anschauen.

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Erstellt:
25. November 2024, 12:46 Uhr
Aktualisiert:
25. November 2024, 12:50 Uhr

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