Blasmusik trifft Chorgesang bei Gemeinschaftskonzert
Die Kapelle des Musikvereins Fornsbach, der gemischte Chor der Gesangvereine Fornsbach und Westermurr und der Fornsbacher Kirchenchor gestalten ein stilistisch breit gefächertes gemeinsames Konzert in der evangelischen Kirche des Stadtbezirks.
Von Elisabeth Klaper
Fornsbach. Ein attraktives Wechselspiel zwischen Blasmusik und Chorgesang, traditionellen und modernen Werken, feierlichen und fröhlich beschwingten Melodien prägt das Gemeinschaftskonzert „Ein Abend voll Musik“ in der evangelischen Kirche, das die Vielfalt musikalischer Aktivitäten im Stadtbezirk zeigt. Die von Klaus Nübel dirigierte Kapelle des Musikvereins, der gemischte Chor der Gesangvereine Fornsbach und Westermurr unter der Regie von Irene Schmidt und der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Fornsbach, geleitet und auf der Orgel begleitet von Uwe Matti, präsentieren ein stilistisch und klangfarblich facettenreiches Programm. Den Anstoß zu diesem Gemeinschaftskonzert gab Gabriele Herrmann, Vorstand Verwaltung und Finanzen des Musikvereins.
Es sei eine Auszeit oder Oase in unserer derzeit leider von Kriegen und Krisen erschütterten Welt. „Gott bleibt bei uns, egal wie es in und um uns aussieht“, betont Pfarrer Steffen Kaltenbach. Höhepunkt des musikalischen Abends ist „Möge die Straße uns zusammenführen“, von Markus Pytlik aus Elementen des irischen Segenslieds komponiert. Dabei bilden Kapelle, gemischter Chor und Kirchenchor einen großen, harmonisch interagierenden Klangkörper. Die Blasmusikerinnen und -musiker bereichern die Melodie mit Motiven aus bekannten Konzertstücken im irischen Stil.
Viel Freude machen die Sängerinnen und Sänger aus Fornsbach und Westermurr mit dem afrikanischen Gospel „Masithi – singt Gott viele Lieder“, indem sie dessen mitreißend fröhliche Melodik und Rhythmik überzeugend zur Entfaltung bringen. Auch die bekannte, ursprünglich für Männerchor geschriebene Weise „Herr, deine Güte reicht so weit“ in romantischer Tonsprache von August Eduard Grell sowie das moderne Lied zur Jahreslosung „Der mich sieht“ von Hans Joachim Eißler bringen die Mitglieder des gemischten Chors melodisch, harmonisch und rhythmisch stimmig zum Ausdruck.
Der Kirchenchor umfasst zurzeit zwar nur sieben Sängerinnen und drei Sänger, die jedoch mit Bravour und harmonisch zusammenwirkenden, wohlklingenden Stimmen zwei komplexe Tonkunstwerke aus der Barockzeit meistern. „Lobsinget unserm Herrn“ ist die Bearbeitung eines Orgelwerks des französischen Komponisten Jean-François Dandrieu. „Ich freue mich im Herrn“ ist ein Satz aus der Kantate „Lobt ihn mit Herz und Munde“ von Johann Sebastian Bach; er stellt mit ornamentalen Koloraturen im Sopran eine große Herausforderung für die Sängerinnen dar.
Die Kapelle des Musikvereins eröffnet den Melodienreigen mit der klangschönen, rhythmisch akzentuierten Vertonung von Dietrich Bonhoeffers bekanntem Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ durch Siegfried Fietz. Eine ernste, ausdrucksstarke Hymne aus der Zeit der Renaissance und Reformation ist „Preis, Dank, Lob, Ehr und Herrlichkeit“ von Jacobus Gallus mit reizvoller Interaktion der Klangnuancen zwischen Orgel und Blasinstrumenten.
Beim abschließenden fetzig-poppigen, rhythmisch betonten Stück „The Story“ von Brandi Carlile spielt auch Pfarrer Kaltenbach mit und bringt die Saiten seiner Gitarre zum Klingen. Mit Jubel, Applaus und Zugaberufen dankt das Publikum den Mitwirkenden für das klangschöne und mitreißende Hörerlebnis, worauf die Kapelle noch zwei Stücke draufsetzt.
Außerdem verabschiedet Dennis Kübler, Vorstand Organisation des Musikvereins Fornsbach, mit Dankesworten und einem Präsent Dirigent Klaus Nübel. Seit 2014 leitete er mit großem Engagement die Kapelle und unterstützte die Musikerinnen und Musiker tatkräftig dabei, sich ein sehr breites Repertoire zu erarbeiten und ein bemerkenswert hohes musikalisches Niveau zu erreichen. Nun übergibt Nübel den Taktstock an Peter Schaile, der bereits seit einiger Zeit die Nachwuchsformationen des Musikvereins leitet.