Miramar in Weinheim
Brand in Erlebnisbad - Betreiber vermutet technischen Defekt
Mitarbeiter entdecken einen Brand in der Therme des Erlebnisbades Miramar in Weinheim bei Mannheim. Trotz massiven Einsatzes der Feuerwehr wird das Gebäude fast vollständig zerstört. Der Betreiber will das Bad am Wochenende wieder öffnen.
Von red/dpa/lsw
Nach einem Brand mit Millionenschaden im Miramar Erlebnisbad in Weinheim bei Mannheim geht der Betreiber von einem technischen Defekt einer Maschine in einem Wartungsraum als Auslöser aus. „Warum sich das Brandgeschehen so schnell entwickelt hat, das ist uns bisher ein Rätsel“, sagte der Sprecher des Miramar, Hardy Prothmann.
Die Salz- und Kristalltherme des Erlebnisbads wurde bei dem Brand laut Polizei fast vollständig zerstört und stürzte teilweise auch ein. Verletzt wurde demnach niemand. Laut Betreiber liegt allein der Gebäudeschaden bei deutlich mehr als zehn Millionen Euro.
Mitarbeiter melden Brand
Mitarbeiter des Bades entdeckten den Brand nach Angaben der Feuerwehr am Sonntagabend und meldeten ihn kurz nach 23 Uhr. Sie brachten sich selbst in Sicherheit. Badeschluss war laut Sprecher bereits um 22 Uhr, Badegäste waren nicht mehr in dem Bad - nur die sechs Mitarbeiter.
Zunächst war demnach von einem Waschmaschinenbrand die Rede. Erst auf der Fahrt zum Bad habe die Brandmeldeanlage der Einrichtung Alarm geschlagen, sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden, sagt ein Sprecher. Die Brandermittler könnten allerdings frühestens am Dienstag in das Gebäude.
Der Betreiber geht von einem technischen Defekt einer Maschine in einem Wartungsraum als Auslöser aus. „Ansonsten gibt es in der Therme wenig, was brennen könnte“, sagt Prothmann mit Verweis auf Wasserbecken und Mosaikfliesen. Aber: „Warum sich das Brandgeschehen so schnell entwickelt hat, das ist uns bisher ein Rätsel.“ In der Nacht habe es stark gewindet. Dies könne eventuell die Ausbreitung des Feuers vorangetrieben haben.
Löscharbeiten komplizierter als gedacht
Im Laufe des Montags ist die Feuerwehr nach eigenen Angaben weiter beschäftigt, Glutnester zu löschen. Das Feuer sei unter Kontrolle, aber die Nachlöscharbeiten seien komplizierter als gedacht. Das Gebäude ist teilweise eingestürzt. Das Dach der Therme lasse sich nicht betreten, es gebe Probleme, an Glutnester heranzukommen, sagt der stellvertretende Feuerwehrkommandant Sören Erbeldinger. Zum Einsatz kommt deswegen auch ein besonderer Kran mit einer Gondel, aus der heraus gelöscht werden kann. Die Arbeiten würden noch bis in den Nachmittag andauern, heißt es.
Der Betreiber will die Einrichtung laut Sprecher Prothmann am Wochenende wieder öffnen. „Wir wissen nicht genau, ob am Freitag, Samstag oder Sonntag, aber wir haben den Ehrgeiz, am Wochenende wieder in Betrieb zu gehen.“ Auf der Webseite hieß es, das Bad werde „voraussichtlich bis Freitag“ geschlossen bleiben.
Gutachter soll Ausmaß der Verunreinigungen prüfen
Die Saunalandschaft ist demnach von dem Brand nicht betroffen. Allerdings sei es etwa im Bereich des Familienbades zu Verunreinigungen durch Rauch gekommen. Rauchstaub könne zügig gereinigt werden. Aber es sei unklar, ob möglicherweise auch die Lüftung betroffen sei, sagt der Sprecher. Neben den Reinigungsteams werde auch ein Gutachter mit Luftmessungen überprüfen, wie umfangreich gereinigt werden müsse, um die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste zu gewährleisten.
Es ist nicht das erste Mal, dass es im Miramar brennt: So gab es bereits 1994 einen Millionenschaden bei einem Brand im Saunabereich. 200 Menschen mussten damals aus dem brennenden Gebäude evakuiert werden. 2019 brannte es in einer Sauna im Außenbereich. 2015 wurde ein Bademeister bei einem weiteren Brand in einer Sauna verletzt.
Brände in anderen Bädern
In den vergangenen Jahren kam es auch in anderen Freizeiteinrichtungen zu Bränden: In Schwangau (Landkreis Ostallgäu) brannte es im Oktober in einer Sauna. Damals ging eine Decke beim Aufheizen in Flammen auf. Sechs Mitarbeiter der betroffenen Therme atmeten kurzzeitig gefährlichen Rauch ein und kamen vorsorglich in Krankenhäuser.
Im November 2011 löste im nordrhein-westfälischen Herne mutmaßlich ein technischer Defekt einen Brand im Freizeitbad Wananas aus. Das gesamte Bad brannte ab. Der Schaden betrug mehrere Millionen Euro.
Im Februar dieses Jahres brach in einem noch nicht eröffneten Wasserpark auf dem Gelände des großen Göteborger Vergnügungsparks Liseberg ein Brand aus. Nach Angaben des schwedischen Rettungsdienstes nahm das Feuer seinen Anfang in einer Wasserrutsche, später stand das gesamte Gebäude in Flammen. Insgesamt wurden 22 Personen leicht verletzt, ein Mann starb.